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Musikalisch

„Wegen des Konzerts kostet das
Bier heute vierzig Pfennige, mein
Lerr!"

„Ist es sonst teurer?"

Unbegreiflich

Bei Diebels wurde das Ereignis:
es kamen Drillinge an. Man legte sie
in einen Waschkorb.

Der kleine Max wurde zum Vater
aus den Neubau geschickt, um ihm die
Nachricht beizubringen.

„Vater," sagte er, „wir kriegen an-
dauernd Kinder. Ein Waschkorb ist
schon voll!"

Mildernde Umstände

„Von Vorsatz kann gar keine Rede
sein, Lerr Richter. Ich habe Lolzmeier
verdroschen, das gebe ich zu, aber ich
befand mich in krankhafter Aufregung.
Ich war so voll Aerger, daß ich nicht
wußte, was ich tat."

„Das kann nicht stimmen. Sie haben
doch Lolzmeier mit Vorbedacht erst
durch ein Telefongespräch aus seinem
Lause gelockt."

„Na ja-- und dabei hatte ich

dreimal keine Verbindung gekriegt."

„Dieser Prozeßbericht ist doch zu gemein, was? Geradezu ekelerregend, wie der
Dreck breitgetreten wird."

„So? Ich Hab' noch nichts gelesen."

„Aber Lerr Baffke, seit drei Tagen gibt es doch ellenlange Berichte. Das müssen
Sie schleunigst nachholen."

Der Tyrann

Schneewurm hat eine schöne große Wohnung, aber jetzt
wünscht er sich eine kleinere, denn seine Tochter hat geheiratet,
und sein Sohn ist zur See gegangen. Warum soll er da noch
so viel Miete bezahlen, nicht wahr?

Schneewurm will also tauschen, und er hat auch schon
einen Partner gefunden: den Zahnarzt Prieme!. Jetzt kommt
er zu Dreierling, seinem Lauswirl, denn der muß, wenigstens
pro lorms, seine schriftliche Zustimmung geben, ehe die An-
gelegenheit dem Wohnungsamt unterbreitet werden kann.

Dreierling ist ein guter Mensch, sogar als Lauswirl.
„Sie wollen uns verlassen, Lerr Schneewurm? Schade! Wir

sind so gut miteinander ausgekommen. Aber freilich-

wenn Ihnen damit gedient ist: selbstverständlich bin ich ein-
verstanden. And wer will denn Ihre Wohnung nehmen?"

„Ein Lerr Gustav Priemel, Zahnarzt."

Da aber erschrickt Dreierling. „Ein Zahnarzt? O weh,
lieber Lerr Schneewurm, das gibt Schwierigkeiten. Da müssen
Sie mir schon einen Gefallen tun: Sie müssen gegen mich
klagen, daß ich meine Zustimmung gebe. Sie werden natürlich
mit der Klage durchvringen — — ich werde gar nicht Muck
sagen. Ich komme gar nicht zum Termin, Sie kriegen glatt
ein Versäumnisurieil."

„Aber warum das? Sie haben dann doch die Kosten
zu zahlen."

„Macht nichts, macht gar nichts. Aber wenn ich freiwillig
zustimmte, daß hier ein Zahnarzt einzieht, zu dem dann jeden
Tag vielleicht 'ne Masse Leute kommen, die die Treppe voll-
treten -ich bitte Sie: da hätte ich ja den größten Krach

mit unserm Lausmeister Kraputtke." —<>».

Entgegnung

„Wenn Sie nicht höflicher mit dem Publikum verkehren
können, dann eignen Sie sich nicht zum Postbeamten."

„And Sie eignen sich nicht zum Publikum!"

Der Schüchterne

„Mein Papagei kann tausend Worte sprechen."

„Na, ich Hab' höchstens zehn gehört."

„Ja, aus Bescheidenheit redet er wenig."

Das Doppelte

Die Ahr ist der Feind des Menschen. Zittergras flucht,
als er aufseinen Zeitmesser sieht. Donner,in 35 Minuten geht sein
Zug, und der Weg ist so weit, so weit. And auf dem Bahn-
hof gibt es doch noch so mancherlei zu erledigen: Fahrkarte
lösen, Gepäck besorgen. Vier trinken, Reiselektüre kaufen usw.

„Fahren Sie recht forsch!" sagt Zittergras zum Schofför.
„Ich geb' Ihnen auch ein doppeltes Trinkgeld."

Der Schofför fährt wie der Deiwel. Allerdings: auch der
Deiwel müßte den Verkehrsschutzleuten gehorchen. Das gibt Auf-
enthalte, aber immerhin — in 26 Minuten ist die Fuhre geschafft.
Der Weg war weit, wie gesagt; die Taxe macht 2 Mark 80.

Großartig reicht Zittergras einen Taler hin. Der Schofför
ist enttäuscht. „Aber Sie hatten doch was von doppeltem
Trinkgeld gesagt, Lerr!"

„Na ja — — — 20 Pfennige! Sonst geb' ich 'nen
Groschen." Pir,

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Dieser Prozeßbericht ist doch zu gemein, was?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 172.1930, Nr. 4415, S. 165

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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