ü
Heimat, ick leiw di!
K.ann von din Schönheit lwors wenig verteUn,
Biist Sand bloß un Dänen un Water un Welln;
Hart is din Leben, in Sorgen verlurn.
Lat bleugen din Blaumen, swer riept din Harn,
Dine Rpsentied, ach, is so flüchtig vor bi,
Un kein Winter so lang un so gries as bi di.
Un liekers \ ick segg
Ummertau, um m er weg:
Heimat, ick leiw di!
Nich etwan, dat ick nie anncrs hev seihn: —
Ick kenn woll de Welt, as selten man ein .
HEIMAT
Ick slut bloß de Ogen, denn bun ick wiet firn
In frömde Zonen, unner frömdi Stirn,
Seih Palmen ragen un schimmernde Seen,
Güllne Paläste un Marmarmoscheen,
flick seltsame Düfte, hur frömde Musik —
Un feuhl uck werre dat Heimweh gliek,
Heimweh na Hus un den einsamen Strand,
Na min selig-armseliges Heimatland.
Un nu hev ick di, un nu holl ick di,
Un nu gev ick di niimmer werre frie!
Un wenn uck de Welt vull Undank is,
Din n Dank, o Heimat, bun ick gewiß.
Ick spür cm un hur em up Schritt un l'ritt.
Mi klingt din irstes Lerchenlied.
Mi bleugen din Blaumen, mi schient
di ne Sünn,
Mi blänkert dz Mund int Finster rin,
Un de Wellen, de ilig ant Äuwer teihn,
Wem gelt ehr Grüßen as mi allein?
Mi meinen Storm un Wogenbrus ’
,Hier hurst du her, — hier biist tau Hus!'
Heimat, ick leiw di!
M. Müller-Grählert
1 dennoch
* Ufer
Seine Auffassung
„Wenn du unartig bist, mußt du heute allein essen!"
„Den ganzen Pudding, den du gekocht hast, Mutter?"
Lleberflttssiges
„Lümmel, warum hast du die Zuckerschrift auf dem Ge-
burtstagskuchen abge-
knabbert?"
„Ich kann sie auswen-
dig, Vater!"
Im Theaterbüro
„Auch für Stehplatz
können Eie ein festes
Abonnement haben!"
„Ach, dann muß ich
wohl auf derselben Stelle
stehen?"
★
„Ach weiß nicht, Äerr
Doktor, was mit mir ist!
Ich kann gar nicht mehr
schlafe», wenn dabei ge-
klopft wird."
„Beruhigen Eie sich,
das ist durchaus normal."
„Aber früher konnte
ichs doch!"
„Was sind Sie denn
von Beruf?"
„Schaltcrbeamter."
Der Biberpelz
Zärtlich schmiegte sich die Gattin
„Weißt du, Schatz, was ich mir
etwas vom Tier."
„Na, was kann denn das sein?"
„Kannst du dir wirklich nichts
an ihn.
von dir wünsche? Es ist
„Llber Frau Äuber, sind Sie doch nicht gar so desperat wegen den
krummen Beinchen Ihres Söhnchens! Das wird alles wieder gut!
Sehens, ich Hab in meiner Jugend auch krnmnie Beine gehabt!"
denken?"
„Keine Ahnung, Lieb-
ling!"
„Es ist glatt, mehr lang
als breit. Knochen sind
keine mehr drin. Das
Tier lebt im Wasser."
„&>»!"
„Der erste Buchstabe ist
ein,BH der zweite ein,st."
„Aha, jetzt iveiß ich's:
ein Bismarckhering!"
Nach und nach
„Ist Ihnen die Mo-
torfayrerprüfung schon
abgcnommcn worden?"
„Nein! Erst das Mo-
torrad."
Bestätigt
„Verloben hätte ich
mich schon mehr als zehn
mal können."
„Nu freilich, — alt
genug sind Sie ja."
258
Heimat, ick leiw di!
K.ann von din Schönheit lwors wenig verteUn,
Biist Sand bloß un Dänen un Water un Welln;
Hart is din Leben, in Sorgen verlurn.
Lat bleugen din Blaumen, swer riept din Harn,
Dine Rpsentied, ach, is so flüchtig vor bi,
Un kein Winter so lang un so gries as bi di.
Un liekers \ ick segg
Ummertau, um m er weg:
Heimat, ick leiw di!
Nich etwan, dat ick nie anncrs hev seihn: —
Ick kenn woll de Welt, as selten man ein .
HEIMAT
Ick slut bloß de Ogen, denn bun ick wiet firn
In frömde Zonen, unner frömdi Stirn,
Seih Palmen ragen un schimmernde Seen,
Güllne Paläste un Marmarmoscheen,
flick seltsame Düfte, hur frömde Musik —
Un feuhl uck werre dat Heimweh gliek,
Heimweh na Hus un den einsamen Strand,
Na min selig-armseliges Heimatland.
Un nu hev ick di, un nu holl ick di,
Un nu gev ick di niimmer werre frie!
Un wenn uck de Welt vull Undank is,
Din n Dank, o Heimat, bun ick gewiß.
Ick spür cm un hur em up Schritt un l'ritt.
Mi klingt din irstes Lerchenlied.
Mi bleugen din Blaumen, mi schient
di ne Sünn,
Mi blänkert dz Mund int Finster rin,
Un de Wellen, de ilig ant Äuwer teihn,
Wem gelt ehr Grüßen as mi allein?
Mi meinen Storm un Wogenbrus ’
,Hier hurst du her, — hier biist tau Hus!'
Heimat, ick leiw di!
M. Müller-Grählert
1 dennoch
* Ufer
Seine Auffassung
„Wenn du unartig bist, mußt du heute allein essen!"
„Den ganzen Pudding, den du gekocht hast, Mutter?"
Lleberflttssiges
„Lümmel, warum hast du die Zuckerschrift auf dem Ge-
burtstagskuchen abge-
knabbert?"
„Ich kann sie auswen-
dig, Vater!"
Im Theaterbüro
„Auch für Stehplatz
können Eie ein festes
Abonnement haben!"
„Ach, dann muß ich
wohl auf derselben Stelle
stehen?"
★
„Ach weiß nicht, Äerr
Doktor, was mit mir ist!
Ich kann gar nicht mehr
schlafe», wenn dabei ge-
klopft wird."
„Beruhigen Eie sich,
das ist durchaus normal."
„Aber früher konnte
ichs doch!"
„Was sind Sie denn
von Beruf?"
„Schaltcrbeamter."
Der Biberpelz
Zärtlich schmiegte sich die Gattin
„Weißt du, Schatz, was ich mir
etwas vom Tier."
„Na, was kann denn das sein?"
„Kannst du dir wirklich nichts
an ihn.
von dir wünsche? Es ist
„Llber Frau Äuber, sind Sie doch nicht gar so desperat wegen den
krummen Beinchen Ihres Söhnchens! Das wird alles wieder gut!
Sehens, ich Hab in meiner Jugend auch krnmnie Beine gehabt!"
denken?"
„Keine Ahnung, Lieb-
ling!"
„Es ist glatt, mehr lang
als breit. Knochen sind
keine mehr drin. Das
Tier lebt im Wasser."
„&>»!"
„Der erste Buchstabe ist
ein,BH der zweite ein,st."
„Aha, jetzt iveiß ich's:
ein Bismarckhering!"
Nach und nach
„Ist Ihnen die Mo-
torfayrerprüfung schon
abgcnommcn worden?"
„Nein! Erst das Mo-
torrad."
Bestätigt
„Verloben hätte ich
mich schon mehr als zehn
mal können."
„Nu freilich, — alt
genug sind Sie ja."
258
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißglückter Trost"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1929
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)