Zeichnung von M. Claus
So viel Klagen, so viel Tränen!
Alle Dichler jammern gern,
Und zu Liedern wird ihr Sehnen,
Wenn die Allerliebste fern.
Weite Wege, viele Meilen
Liegen zwischen ihm und ihr;
Das schafft schön gereimte Zeilen,
Und man seufzt auf dem Papier.
Die Liebste in der Ferne
Ach, wie fern bist du, Annette!
Lab' ein Jahr dich nicht gesehn.
Wenn ich ein Paar Flügel hätte,
Sollte es noch heut' geschehn,
AVer auf die alte Weise
Mit der Eilpost geht es schwer;
Achtzehn Taler macht die Reise, —
Das erwägt man freilich sehr.
Fünfzehn Taler trug ich fleißig
Wieder auf die Sparbank hin;
Damit slnd's vierhundertdrettzia, -
Sowas bringt schon Ztnsgewtnn.
Geht's so Wetter drei, vier Jahre,
Wird's ein Kapitälchen sein,
Wenn der Rat dem Aktuare
Wird ein festes Amt verleihn.
374
Doch ich selbst mutz auch verspüre»,
Was aus solchen Liedern spricht;
Darum mutz mich doppelt rühren
Diese Sehnsucht >m Gedicht.
Weite Wege, viele Meilen
Liegen zwischen mir und ihr;
Tag und Nacht, sie zu durcheilen,
Braucht der Schnellpostpaffagter.
So viel Tränen, so viel Klagen!
Ja, das könnte ich wobl auch
Ihr in schönen Versen sagen,
Wie es der Poeten Brauch.
Ob ich solch ein Lied ihr sende?
Reime sind nicht schwer gestellt.
Rein, ich schreibe, was am Ende
Ihr viel bester doch gefällt:
Tante Röschen gibt fünfhundert
Taler dann als Beistand her;
Onkel Friedrich, was mich wundert,
Schrieb, das gleiche täte er.
So stellt beinah' wie im Märchen
Sich der gute Segen ein.
Ach Annette — drei, vier Jährchen,
And dann kann die Lochzeit sein!
Peter Robinson
So viel Klagen, so viel Tränen!
Alle Dichler jammern gern,
Und zu Liedern wird ihr Sehnen,
Wenn die Allerliebste fern.
Weite Wege, viele Meilen
Liegen zwischen ihm und ihr;
Das schafft schön gereimte Zeilen,
Und man seufzt auf dem Papier.
Die Liebste in der Ferne
Ach, wie fern bist du, Annette!
Lab' ein Jahr dich nicht gesehn.
Wenn ich ein Paar Flügel hätte,
Sollte es noch heut' geschehn,
AVer auf die alte Weise
Mit der Eilpost geht es schwer;
Achtzehn Taler macht die Reise, —
Das erwägt man freilich sehr.
Fünfzehn Taler trug ich fleißig
Wieder auf die Sparbank hin;
Damit slnd's vierhundertdrettzia, -
Sowas bringt schon Ztnsgewtnn.
Geht's so Wetter drei, vier Jahre,
Wird's ein Kapitälchen sein,
Wenn der Rat dem Aktuare
Wird ein festes Amt verleihn.
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Doch ich selbst mutz auch verspüre»,
Was aus solchen Liedern spricht;
Darum mutz mich doppelt rühren
Diese Sehnsucht >m Gedicht.
Weite Wege, viele Meilen
Liegen zwischen mir und ihr;
Tag und Nacht, sie zu durcheilen,
Braucht der Schnellpostpaffagter.
So viel Tränen, so viel Klagen!
Ja, das könnte ich wobl auch
Ihr in schönen Versen sagen,
Wie es der Poeten Brauch.
Ob ich solch ein Lied ihr sende?
Reime sind nicht schwer gestellt.
Rein, ich schreibe, was am Ende
Ihr viel bester doch gefällt:
Tante Röschen gibt fünfhundert
Taler dann als Beistand her;
Onkel Friedrich, was mich wundert,
Schrieb, das gleiche täte er.
So stellt beinah' wie im Märchen
Sich der gute Segen ein.
Ach Annette — drei, vier Jährchen,
And dann kann die Lochzeit sein!
Peter Robinson
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Liebste in der Ferne"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 172.1930, Nr. 4428, S. 374
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg