Zeichnung von 3- Souiota
7.4- i?
Mißverständliche Auffassung
„In der Zeitung steht, daß Sie immer Ihr Bestes geben, Lerr
Schauspieler, und nun geben Sie mir so 'ne alte abgetragene Lose?"
Ceres
Pansemeiers haben einmal den Dr. Ziegenrück auf einem
Autoausfluge mitgenommen. Sie werden es nie wieder tun; der
Mann ist bei ihnen unten durch.
Dr. Ziegenrück hat sich aber gar nichts dabei gedacht, als er
angesichts der wogenden Kornfelder von der Göttin Ceres zu
sprechen begann; er liebt nun einmal kleine kulturhistorische Ex-
kursionen. Man hatte — eben am Rande jener Kornfelder zu
einem kleinen Picknick gehalten. Lerr Pansemeier und der Dr.
Ziegenrück rauchten dann noch jeder ein Zigärrchen, während Frau
Pansemeier herumspazierte und nach Feldblumen ausschaute.
Sie sagt, daß sie gerade diese anspruchslosen Kinder der Flora
über alles liebe. Sie sammelt immer welche auf einem Aus-
fluge — im Sommer natürlich; wenn man nachher itt der
Stadt ist, und der Schofför den Wagen reinigt, schmeißt er die
Blumen weg.
Dr. Ziegenrück redete also von der Göttin Ceres. Gerade
sprach er: „Und geopfert wurde der Göttin das Schwein, was
einer sehr gerechten Ueberlegung entsprang, da ja das Schwein,
wenn es, sich selbst überlassen, dazu Gelegenheit hat, gern in die
Kornfelder eindringt und dabei Schaden anrichtet."
Und in diesem Augenblick tauchte Frau Pansemeier mit
einer Landvoll Mohnblüten aus dem wogenden Kornfelde auf.
— Ott.
„Ä)as verstehen Sie eigentlich unter Maßkonfektion? Bei
Konfektion ist doch eben nichts angemessen!"
„Doch mein Lerr, die Preise."
Anders gemeint
„Sie haben ein Buch im Schaufenster: ,Die Kunst, Millionär
zu werden' Ist das zu empfehlen?"
„Warum nicht, Millionär werden ist ganz angenehm!"
Einladende Sommerfrische
Professor in Waldesnähe zu einem Arbeiter: „Gibt es in
dieser Gegend viele Niederschläge?"
„Nicht viele; voriges Jahr sind nur zwei niedergeschlagen
worden!"
Verwechslung
„Machte Ihr Tischnachbar den Eindruck eines Betrunkenen?"
„Jawohl; er hatte sich die Zeitung unter's Kinn gebunden
und las beim Essen in der Papierserviette!"
Erklärung
„Ihnen gebe ich nichts! Sie riechen nach Schnaps!"
„Det kommt aus dem Loch im Stiebel, Madameken; ick muß
den Fuß jeden Tag mit Branntwein einreiben!"
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7.4- i?
Mißverständliche Auffassung
„In der Zeitung steht, daß Sie immer Ihr Bestes geben, Lerr
Schauspieler, und nun geben Sie mir so 'ne alte abgetragene Lose?"
Ceres
Pansemeiers haben einmal den Dr. Ziegenrück auf einem
Autoausfluge mitgenommen. Sie werden es nie wieder tun; der
Mann ist bei ihnen unten durch.
Dr. Ziegenrück hat sich aber gar nichts dabei gedacht, als er
angesichts der wogenden Kornfelder von der Göttin Ceres zu
sprechen begann; er liebt nun einmal kleine kulturhistorische Ex-
kursionen. Man hatte — eben am Rande jener Kornfelder zu
einem kleinen Picknick gehalten. Lerr Pansemeier und der Dr.
Ziegenrück rauchten dann noch jeder ein Zigärrchen, während Frau
Pansemeier herumspazierte und nach Feldblumen ausschaute.
Sie sagt, daß sie gerade diese anspruchslosen Kinder der Flora
über alles liebe. Sie sammelt immer welche auf einem Aus-
fluge — im Sommer natürlich; wenn man nachher itt der
Stadt ist, und der Schofför den Wagen reinigt, schmeißt er die
Blumen weg.
Dr. Ziegenrück redete also von der Göttin Ceres. Gerade
sprach er: „Und geopfert wurde der Göttin das Schwein, was
einer sehr gerechten Ueberlegung entsprang, da ja das Schwein,
wenn es, sich selbst überlassen, dazu Gelegenheit hat, gern in die
Kornfelder eindringt und dabei Schaden anrichtet."
Und in diesem Augenblick tauchte Frau Pansemeier mit
einer Landvoll Mohnblüten aus dem wogenden Kornfelde auf.
— Ott.
„Ä)as verstehen Sie eigentlich unter Maßkonfektion? Bei
Konfektion ist doch eben nichts angemessen!"
„Doch mein Lerr, die Preise."
Anders gemeint
„Sie haben ein Buch im Schaufenster: ,Die Kunst, Millionär
zu werden' Ist das zu empfehlen?"
„Warum nicht, Millionär werden ist ganz angenehm!"
Einladende Sommerfrische
Professor in Waldesnähe zu einem Arbeiter: „Gibt es in
dieser Gegend viele Niederschläge?"
„Nicht viele; voriges Jahr sind nur zwei niedergeschlagen
worden!"
Verwechslung
„Machte Ihr Tischnachbar den Eindruck eines Betrunkenen?"
„Jawohl; er hatte sich die Zeitung unter's Kinn gebunden
und las beim Essen in der Papierserviette!"
Erklärung
„Ihnen gebe ich nichts! Sie riechen nach Schnaps!"
„Det kommt aus dem Loch im Stiebel, Madameken; ick muß
den Fuß jeden Tag mit Branntwein einreiben!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißverständliche Auffassung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 173.1930, Nr. 4434, S. 52
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg