„Ihr neuer Hausdiener scheint ein recht tüchtiger Kerl zu sein."
„And ob! Bei der ersten Keilerei hat er sogar mich mit hinaus
geworfen."
„Einen.Fleischermeister will Ihre Tochter heiraten, Frau Kaludrig-
feit? Hören Sie, das tat’ ich nicht erlauben. So'n Mann, der Tiere
schlachtet-"
„'Aber nein, das tut er ja nicht. Er kauft doch das Fleisch für
seinen Laden vom Großschlächter."
„Was so einen kleinen Murkser soll das Mädel kriegen?"
Ich traf den jungen Doktor Drubbel, der unlängst
seine Praxis eröffnet hat, vor dem Schaufenster einer
Buchhandlung. Er starrte auf ein Büchlein mit dem
Titel: Was tut man, bis der Arzt kommt? — Dabei
seufzte Doktor Drubbel: „Das ist nicht das Rechte!"
Ich glaubte, ihn zu verstehen. „Sie meinen, der-
gleichen verführt die Leute, manchmal den Maßregeln des
Arztes vorzugreifen."
„Ach wo — ich wünsche mir nur ein Buch: Was
tut man, bis die Patienten kommen?"
Äurmoll hat eine Ergänzung zu Schuberts bekannt-
lich unvollendeter bi-rnoli-SymPhonie geschrieben. Er spielt
sie einem Musikkollegen vor.
„Was würde wohl Schubert sagen," ruft Durmoll
aus, „wenn er diesen Schluß hören könnte!"
„Ra, vermutlich würde er sagen: hätte ich sie doch
schon lieber selber fertig gemacht!"
Jrau Kranich stellt die Nachbarin, Frau Sekretär
Tiebe, entrüstet zur Rede. „Erst jetzt Hab' ich's zu hören
bekommen: vor vier Wochen, wie meine Lulda so krank
war, haben Sie sich in der gemeinsten Weise über sie
geäußert."
„Ist mir nicht eingefallen! Ich habe die Hoffnung
ausgedrückt, daß sie recht bald wieder gesund sein würde."
„So? Sie haben aber gesagt: Ankraut verdirbt nicht!"
Flucht
„Denken Sie, mein Junge läuft seit gestern! Er stand
neben mir am Klavierstuhl, ließ sich plötzlich los und
rannte zur Tür!"
„Was hatten Sie ihm denn vorgespielt?"
Entwürdigend
„Lassen Sie doch die Festfahne nicht gar so tief
herabhängen!"
„Warum?"
„Gestern hat sich einer in sie geschneuzt!"
Der Kurzsichtige
„Originell gemacht, die Vogelscheuche drüben im Garten
mit dem alten Zylinder des Herrn Direktors."
„So, eine Vogelscheuche ist das? Die grüße ich schon
den ganzen Sommer, wenn ich hier vorbei komme!"
274
„And ob! Bei der ersten Keilerei hat er sogar mich mit hinaus
geworfen."
„Einen.Fleischermeister will Ihre Tochter heiraten, Frau Kaludrig-
feit? Hören Sie, das tat’ ich nicht erlauben. So'n Mann, der Tiere
schlachtet-"
„'Aber nein, das tut er ja nicht. Er kauft doch das Fleisch für
seinen Laden vom Großschlächter."
„Was so einen kleinen Murkser soll das Mädel kriegen?"
Ich traf den jungen Doktor Drubbel, der unlängst
seine Praxis eröffnet hat, vor dem Schaufenster einer
Buchhandlung. Er starrte auf ein Büchlein mit dem
Titel: Was tut man, bis der Arzt kommt? — Dabei
seufzte Doktor Drubbel: „Das ist nicht das Rechte!"
Ich glaubte, ihn zu verstehen. „Sie meinen, der-
gleichen verführt die Leute, manchmal den Maßregeln des
Arztes vorzugreifen."
„Ach wo — ich wünsche mir nur ein Buch: Was
tut man, bis die Patienten kommen?"
Äurmoll hat eine Ergänzung zu Schuberts bekannt-
lich unvollendeter bi-rnoli-SymPhonie geschrieben. Er spielt
sie einem Musikkollegen vor.
„Was würde wohl Schubert sagen," ruft Durmoll
aus, „wenn er diesen Schluß hören könnte!"
„Ra, vermutlich würde er sagen: hätte ich sie doch
schon lieber selber fertig gemacht!"
Jrau Kranich stellt die Nachbarin, Frau Sekretär
Tiebe, entrüstet zur Rede. „Erst jetzt Hab' ich's zu hören
bekommen: vor vier Wochen, wie meine Lulda so krank
war, haben Sie sich in der gemeinsten Weise über sie
geäußert."
„Ist mir nicht eingefallen! Ich habe die Hoffnung
ausgedrückt, daß sie recht bald wieder gesund sein würde."
„So? Sie haben aber gesagt: Ankraut verdirbt nicht!"
Flucht
„Denken Sie, mein Junge läuft seit gestern! Er stand
neben mir am Klavierstuhl, ließ sich plötzlich los und
rannte zur Tür!"
„Was hatten Sie ihm denn vorgespielt?"
Entwürdigend
„Lassen Sie doch die Festfahne nicht gar so tief
herabhängen!"
„Warum?"
„Gestern hat sich einer in sie geschneuzt!"
Der Kurzsichtige
„Originell gemacht, die Vogelscheuche drüben im Garten
mit dem alten Zylinder des Herrn Direktors."
„So, eine Vogelscheuche ist das? Die grüße ich schon
den ganzen Sommer, wenn ich hier vorbei komme!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Nachbarin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 173.1930, Nr. 4448, S. 274
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg