Auno ging mit einer großen Liste von Weihnachtsgeschenken
in ein Geschäft.
„Mas wünscht der Äerr?"
„O, verschiedenes. Sie werden staunen, wenn ich auspacke 1"
Die Miene des Chefs ward zu Eis.
„Vertreter bitte nur von II—12 Ahr vormittags!"
Ä Sie garantieren, daß ich den Anzug zehn Jahre tragen
kann?"
„Mindestens!"
„Gut, dann machen Sie 5 verschieden weite Westen dazu,
mein Bankier hat gesagt, in den nächsten zehn Jahren müßten
wir uns alle aufs Zusetzen gefaßt machen."
Arau Kunigunde Balsam, die diskrete Vermittlerin, die
über das reich assortierte Lager vorzüglicher Partien für Äerren
und Damen verfügt, hat in ihrem Salon ein Aquarium stehen.
Ja, Menschen haben manchmal Liebhabereien, die man gar nicht
bei ihnen vermuten möchte.
Ein gewisser Dr. Zahnstein erscheint zum ersten Male bei
Frau Balsam. Eben hat er seine um eine sechsstellige Zahl
gruppierten Wünsche vorgebracht, da wird Frau Balsam an's
Telephon gerufen. „Entschuldigen Sie, L>err
Doktor-sehen Sie sich inzwischen mal
meine Goldfische an!"
„Schön! Wo sind denn die Bilder?"
Piro
Pitsch und Pummel suchen einen
Phrenologen auf.
„Lun!" sagt der Mann zu Pitsch, „Sie
haben da aus der linken Schädelhälfte über
dem Ohr einen Auswuchs. Das deutet auf
Schwierigkeiten im Amgang mit Menschen
hin. Mißtrauen, ,Rachsucht, Jähzorn-"
Plötzlich fängt Pummel an zu weinen.
„Nanu, warum weint denn Ihr
Freund?"
„Ach, der nimmt sich jetzt vor, mir nie
wieder jo'n Ding zu hauen."
Arau Generaldirektor Äerbst, die ein-
mal eine sehr schöne Frau gewesen ist, null
sich von dem berühmten — ob mit Recht
oder nicht, wollen wir dahingestellt sein
lassen — also von dem berühmte» Silber-
koru porträtieren lassen.
Silberkorn ist ein infam grober Kerl.
Er sieht die Dame an und knurrt: „Warum
sind Sie nicht ein Dutzend Jahre früher
gekommen?"
Aber Frau Generaldirektor Äerbst ist
nicht auf den Mund gefallen. „Weil ich
damals noch nicht Ihren unverschämten
Preis hätte bezahlen können." —o».
370
„Die Sache ist aber brenzlich,
Emil! Der Rechtsanwalt sagt-
aber warte mal: ich will erst die
Zellentür zumachen.-Quatsch!
So brenzlich noch nich', ich meine die
Telephonzelle."
Ungläubig
„Schäm' dich, immer die Letzte in der Schule zu sein, Anne-
marie! Ich war stets die Erste!"
„Das werde ich meinen Kindern später auch erzählen, Mutter!"
Darlehen hat von einem Onkel, der einen Trauerflor trägt, er-
fahren, daß er Lalbtrauer habe.
Karlchen bekommt einen Steinbau-
kasten geschenkt. Er stellt ihn stumm in
eine Ecke.
„Na, Karlchen, freust du dich nicht?"
„Ich dachte, ich kriegte 'n Straßenroller
— ich habe Lalbfreude."
„Gestern war ich bei Blunz. Er hat
mir ein Glas Wein angeboten. So eine
Anverschämtheit! Ach was-so eine
Gemeinheit!"
„Ah, Sie sind Antialkoholiker, L>err
Zwiesel? Aber das hat Blunz eben nicht
gewußt."
„Quatsch, ich bin nicht Antialkoholiker!
Ich rede doch von dem Wein."
Der Noble
„L>at der Chef sich anläßlich seines
fttnfundzwanzigjährigen Jubiläums nobel
gezeigt?"
„O ja, im schwarzen Gehrock hat er
sich gezeigt!"
Im Aerger
„L>abe doch nicht fortwährend Angst,
daß wir den Zug verpassen, Onkel; ich
habe das Kursbuch im Kopf!"
„O du Rindvieh! und ich such's seit
zwei Stunden!"
in ein Geschäft.
„Mas wünscht der Äerr?"
„O, verschiedenes. Sie werden staunen, wenn ich auspacke 1"
Die Miene des Chefs ward zu Eis.
„Vertreter bitte nur von II—12 Ahr vormittags!"
Ä Sie garantieren, daß ich den Anzug zehn Jahre tragen
kann?"
„Mindestens!"
„Gut, dann machen Sie 5 verschieden weite Westen dazu,
mein Bankier hat gesagt, in den nächsten zehn Jahren müßten
wir uns alle aufs Zusetzen gefaßt machen."
Arau Kunigunde Balsam, die diskrete Vermittlerin, die
über das reich assortierte Lager vorzüglicher Partien für Äerren
und Damen verfügt, hat in ihrem Salon ein Aquarium stehen.
Ja, Menschen haben manchmal Liebhabereien, die man gar nicht
bei ihnen vermuten möchte.
Ein gewisser Dr. Zahnstein erscheint zum ersten Male bei
Frau Balsam. Eben hat er seine um eine sechsstellige Zahl
gruppierten Wünsche vorgebracht, da wird Frau Balsam an's
Telephon gerufen. „Entschuldigen Sie, L>err
Doktor-sehen Sie sich inzwischen mal
meine Goldfische an!"
„Schön! Wo sind denn die Bilder?"
Piro
Pitsch und Pummel suchen einen
Phrenologen auf.
„Lun!" sagt der Mann zu Pitsch, „Sie
haben da aus der linken Schädelhälfte über
dem Ohr einen Auswuchs. Das deutet auf
Schwierigkeiten im Amgang mit Menschen
hin. Mißtrauen, ,Rachsucht, Jähzorn-"
Plötzlich fängt Pummel an zu weinen.
„Nanu, warum weint denn Ihr
Freund?"
„Ach, der nimmt sich jetzt vor, mir nie
wieder jo'n Ding zu hauen."
Arau Generaldirektor Äerbst, die ein-
mal eine sehr schöne Frau gewesen ist, null
sich von dem berühmten — ob mit Recht
oder nicht, wollen wir dahingestellt sein
lassen — also von dem berühmte» Silber-
koru porträtieren lassen.
Silberkorn ist ein infam grober Kerl.
Er sieht die Dame an und knurrt: „Warum
sind Sie nicht ein Dutzend Jahre früher
gekommen?"
Aber Frau Generaldirektor Äerbst ist
nicht auf den Mund gefallen. „Weil ich
damals noch nicht Ihren unverschämten
Preis hätte bezahlen können." —o».
370
„Die Sache ist aber brenzlich,
Emil! Der Rechtsanwalt sagt-
aber warte mal: ich will erst die
Zellentür zumachen.-Quatsch!
So brenzlich noch nich', ich meine die
Telephonzelle."
Ungläubig
„Schäm' dich, immer die Letzte in der Schule zu sein, Anne-
marie! Ich war stets die Erste!"
„Das werde ich meinen Kindern später auch erzählen, Mutter!"
Darlehen hat von einem Onkel, der einen Trauerflor trägt, er-
fahren, daß er Lalbtrauer habe.
Karlchen bekommt einen Steinbau-
kasten geschenkt. Er stellt ihn stumm in
eine Ecke.
„Na, Karlchen, freust du dich nicht?"
„Ich dachte, ich kriegte 'n Straßenroller
— ich habe Lalbfreude."
„Gestern war ich bei Blunz. Er hat
mir ein Glas Wein angeboten. So eine
Anverschämtheit! Ach was-so eine
Gemeinheit!"
„Ah, Sie sind Antialkoholiker, L>err
Zwiesel? Aber das hat Blunz eben nicht
gewußt."
„Quatsch, ich bin nicht Antialkoholiker!
Ich rede doch von dem Wein."
Der Noble
„L>at der Chef sich anläßlich seines
fttnfundzwanzigjährigen Jubiläums nobel
gezeigt?"
„O ja, im schwarzen Gehrock hat er
sich gezeigt!"
Im Aerger
„L>abe doch nicht fortwährend Angst,
daß wir den Zug verpassen, Onkel; ich
habe das Kursbuch im Kopf!"
„O du Rindvieh! und ich such's seit
zwei Stunden!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Sache ist aber brenzlich, Emil!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1930
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 173.1930, Nr. 4454, S. 370
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg