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„9^a, hat Ihnen die Medizin gutgetan?"

„Ein fabelhaftes Mittel, Lerr Doktor! 100 Gramm habe ich
eingenommen, da war mein Lüsten weg. 100 Gramm habe ich
als Einreibung gegen meinen Rheumatismus verwendet, und
den Rest haben wir als Silberputz in der Küche aufgebcaucht."

Er kennt ihn

„Ich möchte wissen, ob der Meier, der bei Ihnen wohnt,
der Meier ist, den ich suche! Ich kriege Geld von ihm!"

„Dann ist er's nicht! Von meinem Meier kriegen Sie keins!"

Stolz

„Von deinem Bräutigam steht ein Steckbrief mit der Photo-
graphie in der Zeitung! Schrecklich!"

„Finde ich auch! In Wirklichkeit ist er viel hübscher!"

Die Probe

Wühlers haben vor vierzehn Tagen geheiratet, beide schon in
reiferen Jahren. Gestern abend hat sich was begeben: Wühler ist
etwas später nach Lause gekommen, und diese Leimkehr hat er mit un-
sicheren Beinen bewerkstelligt. Auch seine Zunge hat ihm nicht recht
gehorcht, als er mit verlegenem Lächeln erklärte: „Nee, liebe Berta,
gepichelt Hab' ich nicht! Kollege Knobbe hat heute Geburtstag, und da
hat er 'ne Flasche Wein aufs Büro mitgebracht. Bloß ein Glas Hab'
ich getrunken, ein einziges Glas, und das ist mir gleich in den
Kopf gestiegen. Ich bin eben an sowas gar nicht gewöhnt."

„So, so! Was für ein Wein war das?" hat Frau Wutzler
kühl gefragt, und Wutzler hat gesagt: „Dei — bei — desheimer!"
und dann ist nicht mehr darüber gesprochen worden.

Was aber geschieht heute? Rach dem Abendessen stellt Frau
Wutzler drei Flaschen Deidesheimer auf den Tisch. „So, Bern-
hard, jetzt trinke! Ich will mal sehn, wieviel du brauchst, bis du
wieder so bist wie gestern." -on.

„Ah, die Lerren Indianer verstehen sogar
Deutsch! Wie haben Sie denn das gelernt?"
„Wir haben Karl May gelesen."

Es paßt doch

Der zweifellos literarisch tätige Lerr unterhielt
sich ganz gut mit seinem Mitreisenden, dem ro-
busten jungen Manne. Er sprach, und der junge
Mann hörte aufmerksam zu, und das ist immer
eine vortreffliche Art der Unterhaltung.

Der zweifellos literarisch tätige Lerr war auf
eine innerpolitische Maßregel zu sprechen gekom-
men. „Auch wieder so eine Dummheit, deren Folgen
man später schon spüren wird. Solche Dumm-
heiten sind wie Igel: sie werden ohne Stachel ge-
boren — die kommen erst später. Muß ich mir
übrigens notieren. Der Vergleich ist doch gut,
nicht wahr? Paßt ausgezeichnet, was?"

„Wie die Faust aufs Auge!" bestätigte der
robuste junge Mann.

Der beredte Lerr war verletzt. „Ra, erlauben

Sie mal! Wie die Faust aufs Auge-das

soll doch heißen, daß etwas gar nicht paßt."

„Ach so — entschuldigen Sie!" Der robuste
junge Mann errötete. „Ich bin nämlich Boxer."

—on.

Der Zechpreller

„Welch ein herrliches Wetter! Ich wollte, ich
wäre draußen!"

„Was steht dir im Wege?"

„Der Zählkellner!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ah, die Herren Indianer verstehen sogar Deutsch!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Fremdbild
Indianer <Motiv>
May, Karl

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 174.1931, Nr. 4479, S. 354
 
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