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Gardinenspur

War es die ungewohnte Lage,

War es ein körperlicher Grund?
Genug, er fand zu seiner Plage,

Daß er noch gar nicht schlummern kunnt.
Ich will noch eine Pfeife rauchen!
Dacht' er, und daß er diese hol'.
Mußt' er dem warmen Bett entkrauchen,
Doch schützte ihn ein Kamisol.

Da aber — an sein Antlitz weht ein
Sehr kühler Lauch, und er erblaßt,
Denn drüben an dem Fenster steht ein
Wohl vierdimensionaler Gas«!

Die Frau Fiskalrat ist erschienen,
Was äußerst peinlich anzusehn.

„O Moritz, schone die Gardinen!"
Scheint sie mit Iammerblick zu fleh».

Am nächsten Morgen zwar hat Zack sich
Mit jähem Zugwind das erklärt.

Gr sagte, daß jetzt sein Geschmack sich
Den Butzenscheiben zugekehrt;
Versehn ließ er sein Laus mit diesen,
Gardinen brauchte er nicht mehr.
Worauf er vielerseits gepriesen,
Weil er doch recht romantisch wär',

- on.

Die Erdbeerbowle

Die Straße ist nicht breit: Lassendeibel kann gut sehen, was Scherbe!
drüben in seinem Zimmer treibt, denn er hat das Fenster weit offen. Milde
leuchtet die Lampe auf Scherbels Schreibtisch. Auf der einen Ecke blinkt
etwas — aha, das ist der Fernsprechapparat. Auf der andern Ecke steht
ein Gefäß, eine schöne Glasschale, und in diese entleert Scherbe! den Inhalt

einer Flasche, die ersichtlich eine Weinflasche ist-Lassendeibel glaubt

fast, es kluckern zu hören. And dann-oho, was macht Scherbe! jetzt?

Lassendeibel nimmt sein Marineglas zu Lilfe: sieh einer an-Scherbe!

hat Erdbeeren, herrliche Früchte. Dieser Schlemmer setzt sich eine Erdbeer-
bowle an. Ganz allein will er sie auspicheln.

Lassendeibel schließt sacht das Fenster, geht an seinen Fernsprecher
und ruft seinen Freund Flurschütz an. „Eine famose Sache, mein Lieberl
Du mußt gleich mal Scherbe! anklingeln — 3719. Paß mal auf!"

Flurschütz paßt auf, und fünf Minute» später ruft er Scherbe! an. Erst
kommt eine unwichtige geschäftliche Erkundigung, dann aber die Frage:

„Sagen Sie mal, Lerr Scherbe!-wonach riecht es denn bei Ihnen?

Das riecht doch nach-warten Sie mal!" — Scherbe! hört, wie Flur-

schütz schnuppert — „das riecht nach Erdbeeren, nicht wahr? And nach Mosel,
wenn ich nicht irre. Wohl ein Bowlchen, was? Na, guten Appetit!"-

Lassendeibel wartet eine Viertelstunde, dann verbindet er sich mit
Fiebelkorn. „Eine famose Sache, Lerr Fiebelkorn! Sie müssen bei Scherbe!
anklingeln. Passen Sie mal auf!"

Fiebelkorn paßt aus und ruft dann Scherbe! an. Erst erkundigt er sich
nach Scherbels Meinung über ein Börsenpapier, dann fragt er: „Bei
Ihnen ist wohl heute was los, Lerr Sckerbel? Es riecht ja so nach Erd-
beerbowle. Aber ganz auffallend riecht es. Na, viel Vergnügen!"

In der nächsten Stunde rufen dann, von Lassendeibel vorzüglich in-
struiert, noch Schnake, Kullrich und Böhnhase bei Scherbe! an. Lassendeibel
genießt ein ihn sehr erheiterndes Schauspiel: drüben sitzt Scherbe! an sei-
nem Schreibtisch mit einem Buch, das er immer wieder hinschmeißt, um
sich den Kopf zu kratzen und seinen Fernsprecher anzustieren, und dazu
trinkt er mit viel zu großen Schlucken seine Bowle, die ihm gar nicht be-
sonders zu schmecken scheint.

And jetzt ruft endlich Lassendeibel selber die Nummer 3719 an. „Lier
LassendeibelI Sind Sie selber da, Lerr Scherbel? Ah, das trifft sich gut,
daß Sie zu Lause sind. Ja, ja — Lassendeibel, von gegenüber!"

La-Scherbel sieht zum Fenster hinaus, nach Lassendeibels Woh-

nung hinüber. Aber nein — da ist ja alles dunkel. „Von wo sprechen Sie
denn, Lerr Lassendeibel?"

„Vom Bett aus — ich liege in meinem Linterzimmer. Ich wollte Sie
nur fragen, Lerr Scherbel: Sie haben mir doch neulich erzählt. Sie wüßten
ein so ausgezeichnetes Mittel gegen Erkältungen."

Scherbel geht nicht darauf ei», er brüllt in den Apparat: „And dann
wollen Sie jedenfalls fragen, wonach es bei mir riecht, nicht wahr?"

„Wie kommen Sie denn daraus, Lerr Scherbel? Fällt mir ja gar
nicht ein!"

„So, Sie sind also der erste, der nichts riecht?"

„Einen Augenblick, Lerr Scherbel! — — Nein, ich rieche nichts. Ich
habe aber auch einen furchtbaren Schnupfen." Peter Robinson

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Hier ein neues Präparat, das
zum ersten Male auf Grund
präziser wissenschaftlicher Ex-
perimente und Forschung auf-
gebaut, einen wirklichen Ver-
jüngungs- und Heilwert bei
vorzeitigem Altern (sexuelle Neurasthenie),
nervösen Depressionszuständen usw. hat
und sich sowohl im Tierexperiment wie bei
Menschen in jahrelangen klinischen Prü-
fungen bewährt hat. Die Wirkungen der
Sexualhormone sind bereits bekannt — aber
— bisher war es noch nicht gelungen, diese
so zu gewinnen, daß sie in präparierter
Form immer ihre Wirksamkeit behielten.
Sie wurden entweder bei der Präparation
durch zu große Hitze oder durch Chemi-
kalien geschädigt.

Nach dem neuen Verfahren des Instituts
für Sexualwissenschaft zu Berlin (Dr. Magnus
Hirschfeld-Stiftung) ist es jetzt ermöglicht, das
kostbare Hormon so zu gewinnen, daß seine
spezifische Wirkung ganz erhalten bleibt.

In den „TITUS-PERLEN“ haben
wir also zum ersten Male ein Präparat, welches
nachweislich das bisher vergeblich erstrebte
Verjüngungs-Hormon In gesicherter stan-
dardisierter Form enthält. „TITUS-PERLEN“
wirken also meist auch da, wo andere Mittel
versagten. Lassen Sie sich zunächst über die
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