„Mutti, gib mir Geld!"
„Was willst du denn mit dem Geld, Junge?"
„Vater hat doch gesagt, ich muß sparen lernen.
Wie soll ich das lernen, wenn ich nie Geld habe?"
Kleines Mißverständnis
„Papa, — dem Onkel Artur
scheint doch die Entfettungskur
nichts genützt zu haben."
„Wieso?"
„Nun, - er schreibt doch hier
auf dieser Karte: ,Ich habe
meine Geschäfte wieder in vol-
lem Am fang ausgenommen^!"
„9?un, Fritz, hat dir der
Schuster den Nagel aus Vaters
Pantoffel entfernt?"
„Nee."
„Last du den» nicht gesagt,
daß Vater auf dem Pantoffel
nicht stehen kann?"
„Doch. Aber der Schuster
meinte, das braucht er auch
nicht, er steht ja drunter."
Sanfte Ablehnung
Im Direktionszimmer des
Revuetheaters stellt sich die an-
gehende Schauspielerin Eusebia
Mißuik vor. Sie zeigt sich dem
erstaunten Bühnenleiter zuerst
mit Hut. . . dann nimmt sie den
Lut ab.
„Setzen Sie Ihren Hut wieder
auf," sagt der Direktor.
Indem sie's tut, meint sie
kokett: „Gefall' ich Ihnen mit
Hut besser?"
„Nein," erwidert der Bühnen-
tyrann, „aber je schneller Sie
ihn aufsehen, desto eher sind Sie
wieder draußen!"
Neues von Tante Paula Von Peter Robinson
Man sprach von Dopplers, von Sebastian und Karoline
Doppler. Also das hätte doch niemand glauben mögen! Da man
es aber »u» glauben mußte, so war es wenigstens nicht zu be-
greifen. 24 Jahre und 9 Monate waren diese beiden Menschen
verheiratet gewesen, und still und friedlich hatten sie anscheinend
gelebt. And nun war es ihnen auf einmal eingefallen, und sie
hatten sich scheiden lassen. O. wer kan» die Herzen verstehen!
„Nein, es ist wirklich nicht zu verstehen!" sagte auch Tante
Paula und schüttelte de» Kopf in ihrer energischen Art, die auf
sehr solide Halswirbel schließen läßt. „Die Leute sind ja verrückt.
Nun, und wenn es schon sein mußte-dann hätten sie wenig-
stens die drei Monate noch aushalten und die Geschenke zur
Silberhochzeit abwarten können."
Tante Paula ist das zweitemal zur Sommerfrische in der
„Pension Stranddistel", die von einem jungen Ehepaar betrieben
wird. Es sind drei nette Kinderchen da, mit denen Tante Paula
im vorigen Jahre sich viel beschäftigt hat. Deshalb hat sie ihnen
diesmal allerlei mitgebracht, zur Anterhaltung und Belehrung.
Vorzüglich der Belehrung dienep soll ein empfehlenswertes Bil-
derbuch, das in guten Abbildungen den kindlichen Augen die so-
4
genannten „Wunder der Tierwelt" zeigt, hauptsächlich handelt
es sich um exotische Bestien.
Tante Paula sitzt mit den Kindern vor diesem Buche und
erklärt. Nun kommt man an das Nil- oder Flußpferd, auch hip-
popotamus genannt, welches Wort Tante Paula aber nicht gern
ausspricht. „Das ist also das Nilpferd, Kinder. Das ist aber mal
dick und fett, nicht wahr? And das große Maul! And die plum-
pen Beine! Man möchte gar nicht glauben, daß es solch ein Tier
wirklich gibt, nicht wahr?"
Dem ältesten Jungen, dem Jürgen, imponiert das Bild nicht.
„Ich Hab' schon mal eins gesehn!"
Tante Paula paßt es nicht, daß eine Darbietung ihres Bu-
ches bereits übertroffen worden sein soll. „Du hast schon mal ein
lebendiges Nilpferd gesehn, Jürgen? Wann denn?"
„Wie ich Ostern bei meinem Onkel in Berlin war."
„Bei deinem Onkel? Nanu, hat der denn eins?"
Beleidigt
Batz sitzt mit Zierblech zusammen. Etwas unvermittelt äußert
er: „Knaupel ist doch ein furchtbarer Dämelack!"
Zierblech fährt auf: „Erlauben Sie mal: was wollen Sie
damit sagen? Sie waren doch gestern dabei, wie Knaupel gegen
mich drei Partien Schach glatt gewonnen hat."
„Was willst du denn mit dem Geld, Junge?"
„Vater hat doch gesagt, ich muß sparen lernen.
Wie soll ich das lernen, wenn ich nie Geld habe?"
Kleines Mißverständnis
„Papa, — dem Onkel Artur
scheint doch die Entfettungskur
nichts genützt zu haben."
„Wieso?"
„Nun, - er schreibt doch hier
auf dieser Karte: ,Ich habe
meine Geschäfte wieder in vol-
lem Am fang ausgenommen^!"
„9?un, Fritz, hat dir der
Schuster den Nagel aus Vaters
Pantoffel entfernt?"
„Nee."
„Last du den» nicht gesagt,
daß Vater auf dem Pantoffel
nicht stehen kann?"
„Doch. Aber der Schuster
meinte, das braucht er auch
nicht, er steht ja drunter."
Sanfte Ablehnung
Im Direktionszimmer des
Revuetheaters stellt sich die an-
gehende Schauspielerin Eusebia
Mißuik vor. Sie zeigt sich dem
erstaunten Bühnenleiter zuerst
mit Hut. . . dann nimmt sie den
Lut ab.
„Setzen Sie Ihren Hut wieder
auf," sagt der Direktor.
Indem sie's tut, meint sie
kokett: „Gefall' ich Ihnen mit
Hut besser?"
„Nein," erwidert der Bühnen-
tyrann, „aber je schneller Sie
ihn aufsehen, desto eher sind Sie
wieder draußen!"
Neues von Tante Paula Von Peter Robinson
Man sprach von Dopplers, von Sebastian und Karoline
Doppler. Also das hätte doch niemand glauben mögen! Da man
es aber »u» glauben mußte, so war es wenigstens nicht zu be-
greifen. 24 Jahre und 9 Monate waren diese beiden Menschen
verheiratet gewesen, und still und friedlich hatten sie anscheinend
gelebt. And nun war es ihnen auf einmal eingefallen, und sie
hatten sich scheiden lassen. O. wer kan» die Herzen verstehen!
„Nein, es ist wirklich nicht zu verstehen!" sagte auch Tante
Paula und schüttelte de» Kopf in ihrer energischen Art, die auf
sehr solide Halswirbel schließen läßt. „Die Leute sind ja verrückt.
Nun, und wenn es schon sein mußte-dann hätten sie wenig-
stens die drei Monate noch aushalten und die Geschenke zur
Silberhochzeit abwarten können."
Tante Paula ist das zweitemal zur Sommerfrische in der
„Pension Stranddistel", die von einem jungen Ehepaar betrieben
wird. Es sind drei nette Kinderchen da, mit denen Tante Paula
im vorigen Jahre sich viel beschäftigt hat. Deshalb hat sie ihnen
diesmal allerlei mitgebracht, zur Anterhaltung und Belehrung.
Vorzüglich der Belehrung dienep soll ein empfehlenswertes Bil-
derbuch, das in guten Abbildungen den kindlichen Augen die so-
4
genannten „Wunder der Tierwelt" zeigt, hauptsächlich handelt
es sich um exotische Bestien.
Tante Paula sitzt mit den Kindern vor diesem Buche und
erklärt. Nun kommt man an das Nil- oder Flußpferd, auch hip-
popotamus genannt, welches Wort Tante Paula aber nicht gern
ausspricht. „Das ist also das Nilpferd, Kinder. Das ist aber mal
dick und fett, nicht wahr? And das große Maul! And die plum-
pen Beine! Man möchte gar nicht glauben, daß es solch ein Tier
wirklich gibt, nicht wahr?"
Dem ältesten Jungen, dem Jürgen, imponiert das Bild nicht.
„Ich Hab' schon mal eins gesehn!"
Tante Paula paßt es nicht, daß eine Darbietung ihres Bu-
ches bereits übertroffen worden sein soll. „Du hast schon mal ein
lebendiges Nilpferd gesehn, Jürgen? Wann denn?"
„Wie ich Ostern bei meinem Onkel in Berlin war."
„Bei deinem Onkel? Nanu, hat der denn eins?"
Beleidigt
Batz sitzt mit Zierblech zusammen. Etwas unvermittelt äußert
er: „Knaupel ist doch ein furchtbarer Dämelack!"
Zierblech fährt auf: „Erlauben Sie mal: was wollen Sie
damit sagen? Sie waren doch gestern dabei, wie Knaupel gegen
mich drei Partien Schach glatt gewonnen hat."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mutti, gib mir Geld!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4483, S. 4
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg