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Der Herr Im Mantel

Er schien dabei vorauszusetzen, daß ich von dem Vorgang schon
einiges wußte.

„Was ist denn passiert, sagte ich, hat sich jemand das Leben
genommen?"

„Passiert ist ja eigentlich gar nichts. Nicht mal eine Meldung
habe ich darüber machen können. Aufgepaßt habe ich nachher noch
wie ein Leftelmacher, aber zu sehen war natürlich nichts mehr.
Also er steht hier, gerade wie Sie jetzt dastehen. Einen grauen
Anzug hatte er an, es war überhaupt so was graues a» dem
ganzen Lerrn. And ich bitte ihn um die Fahrkarte, und er sagt
nichts, und auf einmal geht er schon durch die Tür vor mir ins
Abteil, weiter war niemand darin, und nun weiß ich nicht mehr
recht, hat er zu mir gesagt: „Einen Augenblick, ich will mir erst
mal den Mantel anziehen!" oder habe ich nnr das nachträglich
erst eingebildet, er fuhr jedenfalls in seinen Mantel hinein, und
dabei stand er so, daß er mir den Rücken zudreht. Ich sehe, wie
er sich etwas nach vorn beugt, um besser in den Mantel zu kom-
men. Bei der Bewegung schiebt sich der Mantel etwas über den
Kopf. Sehen Sie, ich sehe sogar noch genau, wie sich der Auf-
hänger etwas vorspreizt, der ganze Mantel vor mir senkt sich
etwas nach der Fensterecke zu, und dabei kommt der Aufhänger
in den Laken an der Wand. Das ging alles ganz langsam, aber
wie mit einer Maschine, möchte ich sprechen, und der Mantel hing
so richtig drin im Laken . . ." Die Stimme wurde klanglos. ’

„Lat er sich erhängt, fragte ich, ist ihm die Luft weggeblieben?"
Verneinend schüttelt der Schaffner den Kopf. Mit ein paar

ich heimkomme: „Was ist dir denn passiert?" „Die hat mir gleich
angesehen, daß da was los war!" Er stiert in die Fensterecke,
ich sehe dabei in seinen Augen den Widerschein der Aufregung
über den Reisenden, der sich vor seinen Augen in nichts aus-
gelöst hat.

„Laben Sie gesehen, wer den Mantel später angezogen hat?"

„Nein, ich hatte vorn zu tun und konnte deshalb keine Beob-
achtung mehr machen. Aber auf dem Bahnsteig habe ich nachher
aufgepaßt, - niemand zu sehen! Aber der Mantel ist in der Ecke
gewesen, ein grauer Mantel. Man hat doch schließlich noch Augen
im Kopf. Ich werde ja reineweg dumm, wenn ich nur daran denke."

„Ja," sagte ich, „das war aber auch eine aufregende Geschichte!"
„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Vierzig Jahre fahre
ich nun, aber so etwas . . ."

Langsam seht er in Gedanken seinen Weg fort. Ich sehe ihn
noch eine Weile durch den stark schüttelnden Gang tasten.

Ich muß den Fall doch einmal einem Mediziner vorlegen!

Im Eifer

Lehrer: „Priemke ll, was schneiden Sie da für blödsin-
nige Grimassen? Sie scheinen mich kopieren zu wollen!"

Die sehr unbegabte Stenotypistin kündigt ihrem Chef. Sie
könne sich verbessern.

„Na ja," sagt der, „ich habe Sie so oft verbessern müssen,
jetzt tun Sie das mal selber."

krampfhaften Gesten kämpft er sich zu einer weiteren Erklärung
durch. „Es war gar niemand in dem Mantel drin!"

Er sieht ängstlich zu mir auf. „Das ist es ja! Ein leerer
Mantel, ein ganz leerer Mantel hängt vor mir! Ich habe ihn
abgenommen und wieder aufgehängt. Ein leerer Mantel, ganz
leicht, kein Mensch dabei im Abteil. Die Tür hinter mir ist die
ganze Zeit zugewesen! Meine Frau sagte am Abend, gleich wie

„^rag beim Rendezvous einen Mann nie, ob er schon lange
wartet!"

„Warum nicht?"

„Wenn er Ja sagt, dann ärgerst du dich, daß du so früh
gekommen bist. And wenn er Nein sagt, dann ärgerst du dich,
daß du nicht noch später gekt

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