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Zeichnung von E. Croissant

Hinein in die Ferien!

Don Peter Robinson

Nicht zu nobel!

Der Assistent Pickel tritt seinen Urlaub an. Aber etwas fehlt
ihm noch zum Reiseglück: ein Transportgerät für seine Reise-
effekten, ein Behältnis für die Ferienhabe -- kurzum: ein einiger-
maßen anständiger Koffer. Denn sonst ist Pickel immer mit dem
Rucksack in die Ferien gefahren.

Eugen Dachs, der mit Pickel im gleichen Lause wohnt, macht
diesmal keine Sommerferien; er ist im Frühjahr in Italien ge-
wesen. Pickel erscheint bei ihm: „Bester Lerr Dachs, würden
Sie mir Ihren Koffer borgen? Ich wäre Ihnen ja so dankbar.
Sie verstehen: es würde gleich zu Anfang in meine Reisekasse
ein Loch reißen, wenn ich mir jetzt noch so'n Ding kaufen müßte."

Eugen Dachs findet im Moment keine Ausrede und gibt
den Koffer her, aber ungern. Es ist ein guter und zudem mit
herrlichen Lotelplakaten geschmückter Koffer. Alle Achtung, was
man da alles liest: Cappello nero, Venezia — Hotel flgnello,
Firenze — Albergo Saccone, Roma usw. Fein, was?

„Sie werden ihn ja recht in acht nehmen," sagt Eugen Dachs,
und der Assistent Pickel versichert: „Aber selbstverständlich! Wie
meinen Augapfel werde ich ihn behüten." — Der Augapfel
wird gern zum Vergleich herangezogen, wenn man von einem
Objekt der Fürsorge und getreuen Behandlung spricht.

Am nächsten Morgen zieht der Assistent Pickel mit dem
Koffer nach der Straßenbahn. Da kommt auch Eugen Dachs aus
dem Lause. Den rührt beinahe der Schlag, als er seinen Koffer
sieht. Wo sind die schönen Lotelschildchen aus dem Lande der

„Anverschämter Kerl, der Schwengel! — ,Steht man
Sie auch mal?' - das ist doch keine Begrüßung für
'ne Badeanstalt!"

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er hier im Wasser sein Gebiß verloren."

Zitronen? Futsch sind sie, abgekratzt — der Koffer hat sozusagen seine
Orden verloren.

„Was haben Sie denn mit meinem Koffer angestellt?" schreit Dachs.
„Wo sind die schönen Lotelzettel?"

„O, sollten die dranbleiben?" Der Assistent Pickel kann das nicht
verstehen. „Dann wäre der Koffer kaum für mich in Frage gekommen.
Da hätte ich immer Angst gehabt, daß mir in den Gasthöfen höhere
Preise angerechnet werden."

Beides

Roch am Vorabend konnten Max und Erna Dippel sich nicht
einigen, wohin die Reise gehen sollte. Run ja, zwei Leute ohne Kinder
können schnell disponieren.

„Also gut!" sagte Max endlich. „Fahren wir an die Ostsee!"

„Ach nein, da ist mir die Nordsee doch lieber," meinte Erna.
„Schön, also Nordsee!" seufzte Max.

„Aber die Berge sind doch auch schön. Ob wir nicht lieber-"

„Gut, fahren wir in die Berge!" stöhnte Max. „Larz oder Niesen-
gebirge--"

„Ach, aber da hat man dann wieder nicht das Meer!"

Da haute Max auf den Tisch. „So ist das nun jedes Jahr mit
dir, Erna! Bist du an der See, möchtest du lieber Berge sehn; bist du
in den Bergen, wünscht du dir die See. Du kannst doch nicht beides
zusammen haben."

„O ja! Dir ist Norwegen bloß zu teuer."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Unverschämter Kerl" "Was is los, Olga?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4485, S. 36
 
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