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Der Zucker

Gottlieb Lehmann trank den Kaffee
Früher immer ziemlich füß,

Weil er stets in jede Taffe
Drei Stück Zucker fallen ließ.

Dies Syftem hat er geändert.
Nur zwei Stücke nimmt er nun,
Und die folgende Erwägung
Leitet ihn bei diesem Tun.


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„Die erhöhte Zuckerlteuer,"

So spricht Lehmann, „ist gemeinj
Zucker, der dem Volke dienlich,

Darf nicht so besteuert fein.

Aber wenn zum Kaffee jeder
Jetzt ein Stückchen wen'ger nimmt,

So ergibt das eine Wirkung,

Die dem Fiskus schlecht bekimmt.

Ganz genau hab‘ ich‘s berechnet:

Wenn ein jeder so verfährt,

Wird der neue Steueraufschlag
Dadurch gänzlich aufgezehrt.

Darum möge man mir folgen!

So gering ist der Verzicht,

Doch im ganzen wird dem Fiskus
Das zu einem Strafgericht.”

Also spricht und handelt Lehmann.

Ueberall wirbt er mit Macht
Für fein Beifpiel, aber eines
Hat er dabei nicht bedacht.

Nämlich mit sehr reichem Segen
Ist die Früchtezeit genaht,

Und Frau Lehmann ist beschäftigt
Mit dem Einkochapparat.

Kirschen, Erd-- und Stachelbeeren
Und so weiter — — dieses Jahr
Sind sie da in Riefenmengen,

Und das nimmt sie gerne wahr.

Eingekocht wird jetzt tagtäglich,

Daß die ganze Küche raucht,

Und dazu wird zentnerweife
Zucker freilich auch gebraucht.

Peter Robinson.

Sicherung

Kleinstößers sind mit der Tante Ottilie in der
Sommerfrische. Leute Haben sie auf dem Vormittags-
spaziergang sich etwas verspätet; nun Heißt es, zum
Mittagessen zu eilen. Tante Ottilie ist an der Spitze.
Merkwürdig, was dieses alte Mädchen immer für einen
Appetit Hat!

Jetzt will sie sogar ein Stück Wegs abschneiden;
zwischen einer Wiese und einem Kartoffelacker will sie
Hindurch, auf dem schmalen Grenzrain. Frau Kleinstößer
bekommt Angst. „Dürfen wir da auch gehn, Oskar? Die
Bauern sind so schrecklich grob."

„Du hast recht, Bertha! Lassen wir Tante Ottilie
mal erst 'n ganzes Stück voraus."

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