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Sächsisches Französisch

„Gehste gleich her oder »ich!" befahl Lerr Liebertwolkwitzer
seinem Dackel.

Der Dackel tat, als ob ihn das nicht persönlich beträfe.

Liebertwolkwitzers Freund Markranstädter schaut mit Inter-
esse den Ereignissen zu.

„Gehste nu sofort her!!" drohte Lerr Lieberwolkwitzer dem
ungerührten Krummbei».

„fim..." lächelte da Markranstädter, der bis zur Untertertia
Französisch gelernt hatte, „jetzt denkt sich bet’

Dackel: ,Je roi!'"

Aber Lerr Liebertwolkwitzer hatte gleich-
falls in seiner Jugend Französisch studiert
und fragte zurück: „,Je roi' — was soll'n das
Heeßen?"

„Nu," übersetzte der Freund, „ganz een-
sach: ich geh' nich'!"

Im Gesangverein

„Das Lied: ,Ueb' immer Treu und Redlich-
keit, das wir eben sangen, scheint Eindruck
gemacht zu haben — der Wirt hat zum ersten
Mal die Gläser bis zum Strich vollgeschenkt!"

Täuschung

„Wozu läßt du denn die Kinder an deinem
Tintenstift lecken?"

„Damit die Flurnachbarn denken, wir haben
zu Mittag Leidelbeerkompott gehabt."

Der rabiate Gatte

„Nach dreimonatiger Ehe schon geschieden?
Da sind Sie von Ihrem Gatten nicht auf den
Länden getragen worden?"

„Nur einmal... als er mich 'rausschmiß!"

Äanfspecht steht nachts in der stillen Parkstraße, schwankt
bedenklich hin und her, hält die Lände an den Mund und ruft
an einem Laus empor: „Blausteinl Blausteinl"

Ritsch! hat ihn ein Auge des Gesetzes am Schlips.

„Was brüllen Sie hier fortwährend Blaustein?"

„Lerr Wachtmeister, Blaustein ist mein bester Freund."
„Das ist noch lange kein Grund!"

„Blaustein hat mir 200 Mark geliehen."

„So, und die wollen Sie ihm wohl nachts um zwei zurückgeben ?"

„Es ist bei mir nur Freude, Lerr Wacht-
meister. Schauen Sie rauf: das zweite Stock-
werk ist leer. Blaustein ist gestern nach Argen-
tinien ausgewandert."

In der Schaubude

„Auch diese Wilden sind schon von der
Kultur beleckt. Der Menschenfresserei huldigen
sie zwar noch immer, aber sie fressen schon
mit Messer und Gabel!"

Im Schönheitsinstitut

„Sie garantiere», daß ich wirklich schön
werde?"

„Unbedingt, Fräulein; nach dreimonatiger
Behandlung werden die Grazien an Ihrer
Wiege gestanden haben!"

Der Diskrete

Lausfrau: „Sie werden doch natürlich
Stillschweigen darüber bewahren, daß Sie
bei mir die Wanzen vertilgt haben?"

K a m m e r j ä g e r: „Das ist selbstverständ-
lich, gnädige Frau! Ich hoffe, daß Sie mich
dafür bei allen Freunden und Bekannten em-
pfehlen werden!"

Neugierig

„Mit jedem Geburtstag, den die Tante be-
geht, macht sie sich jünger!"

„Wie alt ist sie in Wirklichkeit?"

„Sie ist den Vierzigern nahe!"

„Auf welcher Seite?"

Schlaftrunken

„Lilfe! — wie kommen Sie in
mein Schlafzimmer?"

„Ich bin doch der Kontrolleur."
„Ach so — ja, aber der elek-
trische Zähler ist nebenan im
Bad!"

„Echön, junger Mann, ich hätte im Prin-
zip nichts dagegen, daß Sie meine Tochter
heiraten, aber Sie behaupten, im Jahr 12000
Mark zu verdienen. Davon glaube ich Ihnen
höchstens 50"/»."

„Sagen wir 55, Lerr Meier."

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schlaftrunken"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1931
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1936
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 175.1931, Nr. 4490, S. 114

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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