DOI Heft:
Nr. 4495
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.6497#0204
Llnsere Leser und Freunde
werden gebeten, das Abonnement für das mit der Nr, 4496 vom
1. Oft. 1931 beginnende neue Vierteljahr sofort zu bestellen, damit in
der regelmäßigen Zusendung keine unliebsame Unterbrechung ein-
tritt. Die Bezugsgebühren innerhalb Deutschlands sind:
unverändert Nm. 5.75 (ohne Zustellung)
für das Quartal,
in dem wie bisher wöchentlich eine reichhaltige Rümmer erscheint.
Die Bezugspreise für das Ausland sind im Anzeigenteil zu ersehen.
Wir bitten unsere Leser, den Fliegenden Blättern die Treue zu
halten und i» Freundeskreisen für sie zu werben.
Verlag von I. F. Schreiber,
München 27, Möhlstraße 34.
,Ach, so!" sprach der Standesbeamte,,dann
allerdings. — Glaukopulos, der Herr ist Reor-
ganisator der Klassenlotterie. Lassen Sie ihn
laufen!'
„Sie sehen, meine verehrten Damen," schloß
der alte Sanitätsrat seinen Vortrag am Waldes-
rand, „welch enorme Schwierigkeiten schon da-
mals, in dieser Frühzelt, selbst den reellsten
Leiratsabsichten der akademisch gebildeten Män-
ner sich entgegentürmten. Es wird darum nicht
angezweifelt werden können, daß heute, netto
zweitausenddreihundert Jahre später, diese Lem-
mungen sich verhundert-, ja, allem Anschein
nach vertausendfacht haben. And Sie begreifen
jetzt vielleicht, warum ich immer noch ledig bin."
Die Leiratspaptere des Diogenes
schon, meine Damen, beachten Sie das, bitte! Dreihundertund-
achtundfünfzig vor Christus, vormittags einhalb neun! — ,ja,
was haben Sie denn dann?"
,Nur ein Faß. And das will ich eben meiner Braut anhei-
raten."
Die Falten auf der Stirn des Standesbeamten schwollen zu
Fingerdicke an. ,Wer ist Ihre Braut?"
,Meine Braut? Wie soll ich das wissen? Oder: wie soll ich
Zeit haben, mich nach einer umzusehen? Das ist Sache des Stan-
besamtes, und deshalb gerade bin ich ja hier. Aber ich bemerke
schon gleich jetzt: ich bin anspruchsvoll, mein Lerr, sowohl in
Bezug auf Geist als auch Charakter, und ich erkläre: lieber ledig
geblieben als eine Gans oder eine Allerweltstäubin."
Der Standesbeamte verlor jetzt anscheinend die Geduld.
,Lerr Zkantimekles," sagte er zu seinem Schreiber, .holen Sie,
bitte, den Schutzmann Glaukopulos! Zkantimekles ging. ,Glau-
kopulos, führen Sie augenblicklich den Mann da auf dem
kürzesten Weg in die psychiatrische Klinik!"
,Wie?" fuhr aber da Diogenes auf. ,Was erlauben Sie sich!
Ich bin Philosoph und demonstriere als solcher die Anabhängig-
keit des Menschen von äußeren Glücksgütern.'
A U S B L I C K
Kann mit kindlichem Vertrauen
Man in jene Zukunft schauen,
So die Gegenwart verspricht ?
Muß man nicht hier ohne Fragen
Sich schon eindrucksmäßig sagen:
Dunncrkiel, das kann man nicht!
Gar die hohe Politike
Kriegt man selbst als Laie dicke,
Riecht man auch nur leicht hinein.
Erst: den Pelion auf den Ossa,
Und dann reuig nach Canossa —
Alle Wetter, muß das sein?
Aber mit solidem Eis geht,
Wenn man erst in die Details geht,
Was man besser nicht benamt.
Kuddelmuddel der Finanzen,
Und die Wirtschaft ist in Franzen —
Aller Rahm ist abgerahmt.
Ja, man lebt auf einem Krater.
Schweigen laßt mich vom Theater,
Schweigen laßt mich von der Kunst,
Was sie meißeln, was sie tünchen-
Denn das beste fliegt in München
Himmelwärts als blauer Dunst.
Und es graut dem Zeitgenossen
Vor den nächsten wilden Sprossen,
Die der Zeitbaum treibt so reich.
Doch beklettert man ihn feste,
Kommt man bloß auf morsche Aeste,
Niemals auf den grünen Zweig.
Purzel Baum
In wenigen Wochen
10—30 Pfund Gewichtszunahme, durch unsere
vorzüglich wirkenden und wohlschmeckenden
Orig. Kraftnährpillen.
Magerkeit verschwindet u. macht schönen vollen
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dierven werden neu gestärkt. Aerz l.empf. Gesetz!.
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201
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