Fliegende Blätter (175.1931 (Nr. 4483-4509) = 87. Jahrg.)

Unsere Leser und Freunde

werden gebeten, das Abonnement für das mit der Nr, 4510 vom
7. Jan. 1932 beginnende neue Vierteljahr sofort zu bestellen, damit in
der regelmäßigen Zusendung keine unliebsame Unterbrechung ein-
tritt. Die Bezugsgebühren innerhalb Deutschlands sind:
unverändert Rm. 5.75 (ohne Zustellung)
für das Quartal,

i» dem wie bisher wöchentlich eine reichhaltige Nummer erscheint.
Die Bezugspreise für das Ausland sind im Anzeigenteil zu ersehen.
Wir bitten unsere Leser, den Fliegenden Blättern die Treue zu
halten und in Freundeskreisen für sie zu werben.

Verlag von I. F. Schreiber,
München 27, Möhlstraße 34.

oberfaul. In einer ganzen Woche nur zwei
Bauchbinden und einen Ohrenschützer verkaufen,
das hält keine Firma aus.

Da hat Schnalzbecher eines Tages eine
Idee. Er hängt sich ans Telefon.

„Lier Polizeidirektion."

„§>ier Thymian Schnalzbecher, Trikotagen
und Damenstrümpfe."

„Worum handelt es sich?"

„Ich wollte nur «»fragen, ob Sie mir
nicht sofort zwei Schutzleute zur Verfügung
stellen könnten, die sich vor dem Laden postie-
ren ?"

„Aber gewiß. Was ist denn los?"

„Es geht kein Mensch mehr ins Geschäft."

Miese Zeiten Von G. rickmaida

Zu dem Psychotherapeuten Blasius Finger kommt
ei» sorgenvoller Lerr.

„Sie haben eine Annonce in der Zeitung-"

„Gewiß. Äandelt es sich um Sie selber?"

„Natiirlich. Ich komme zu Ihne», weil bei mir
nichts mehr eingeht. Kein Mensch kommt seinen Ver-
pflichtungen mehr nach."

„Das muß eine Verwechslung sein, mein Lerr.
Ich behandle Neurosen und habe einen Stotterheil-
kurs angekündigt."

Der sorgenvolle Lerr setzt sich.

„Na, also doch!" sagt er. „Deswegen bi» ich ja
hier, ich habe nämlich ein Abzahlungsgeschäft."

Schnalzbecher hat ein Trikotagengeschäft. Von
den entzückendsten Damensachen bis zur Unterhose
des Polarfahrers ist alles da. Aber die Zeiten sind

Auch eine
Pfundkrise

Schlange vor dem Stempelamt. Schlange über
drei Treppen hinauf, über vier Korridore, drei andre
Treppen hinunter und wieder über einen langen
Gang bis zum Auszahlungsschalter.

Auf dem Treppenabsatz Nr. II entsteht eine Be-
wegung. „Wer hat?"

„Wat sagt er, wat hat er?"

„Der Arbeitsminister?"

Da holt Klamottcnede, der sich im Zentrum der
Erregung befindet, zu Erklärungen aus.

„Ick habe det ooch nur jehört un kann für nischt
jarantieren. Der Arbeetsminister soll den Plan schon
ausjearbeetet Ham."

„Was für einen Plan?"

„Die sojenannte Arbeitslotterie."

„Wat soll'» det sind?"

„Na, dabei setzt de Nejierung mit een Schlag
3 Millionen Arbeits-Lose ab."

Wie spare ich heute Geld!

Ich bleibe zuhause und spiele mit meinen
Freunden das belustigende

Romba

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Vertreter und Wiederverkäufen gesucht.

Schönheitsfehler!

Umsonst gebe ich Auskunft, wie man auf einfache Weife selbst beseitige» kann:
Pickel, Mitesser, Sommersprossen, Nasenröte, rauhe borkige Haut, Warzen, Leber-
flecke,Muttermale, Tätowierungen, Kohlenflecke, dürftiges glanzloses Haar.Haar-
ausfall, Kopfschuppen, graue Haare, fettiges Haar, Damenbart, lästige Haare auf
den Armen und in de» Achselhöhlen, schwache Büste (zurückgebliebene und er-
schlafftes, Fuß-, Hand- und Achselschweiß,schlaffe Körperhaltu»g,unschöne Nasen-
form (Stumpf-, Stülp-, Kolbennase usw.), Gesichtsfalten (Stirurunzeln, Krähen-
süße usw.i, schwache Augenbrauen und Wimpern, abstehende Ohren, sowie alle
andern Schönheitsfehler. Bitte genau «»gebe», um welche» Fehler es sich handelt
und der Anfraae Rückporto beifügen. Antwort erfolgt diskret in geschlossenem
Briefe. Frau Ida Steiniger, Leipzig-Süd 93, Bornaische Straße 4L_

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