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Ping-Pong Von K. W. Lauem

Der Berliner Magistrat spart gewaltsam. 21 990 Gaslaterne»
sind „gestrichen", und die elektrische Beleuchtung ist um 10"/° ge-
kürzt worden.

Wie wir hören, haben die vereinigten Berliner Gannoven-
verbände an den Magistrat unter dem Goethemotto: Mehr Licht!
eine Dankadresse an den Magistrat gerichtet.

In der Times schreibt ein Engländer, es sei empörend, daß
■ die Eisenbahn von einem dünnen Menschen genau dasselbe Fahr-
geld erhebe wie von einem dicken. Der Dicke brauche mehr Play
und beanspruche mehr Dampfkraft.

Der Mann denkt rechtlich. Man sollte ihn nach Genf schicken. Cs
gibt nämlich noch einige andere kleine ilngerechtigkeiten in der Welt.

In Amerika trägt man jetzt Brillen, deren Einfassung in
der Farbe zum Kleid oder Anzug paßt.

Diese Mode hat in Deutschland wenig Aussichten. Lier ist
Parteibrille seit etlichen Jahrhunderten eingeführt, und man
trägt sie stets mit der gleichen Fassung.

In Berlin trat Ende Mai ein Internationaler Jagd-Rat
zusammen, bestehend aus Vertretern von 32 Staaten, der sich
mit dem Problem befaßte, den dem Untergang geweihten Elch
zu retten. Es wurde vollständige Uebereinstimmung in den zu
treffenden Maßnahmen erzielt.

Wenn es sich um die Rettung des Menschen handelt, geht
die Sache nicht so glatt. t

Im preußischen Landtag hat eine blutige Saalschlacht statt-
gefunden, wobei viel demoliert wurde. Der preußische Staat
will von den beteiligten Parteien Schadenersatz verlangen.

Glühbirnen, Sessel und Tintenfässer müssen also ersetzt werden.
Wenn aber Parteien den ganzen Staat kaputt machen, wer be-
zahlt dann den Schaden? t

In Berlin war der Vizekönig des Ledschas, Prinz Faisal,
zu Besuch. Er interessierte sich besonders für den Berliner Zoo,
den er gleich am zweite» Tage aufsuchte, um die Tiere seiner
Leimat einmal zu sehen, die er zu Lause noch nie erblickt hatte.

Ja ja, Deutschland ist die reinste Arche Noah. Bloß die
Taube mit dem Oelzweig will nicht kommen.

In Berlin hat die Post eine» Fernsprechkundendienst einge-
richtet. Man kann Teilnehmern, die nicht erreichbar sind, all-
stündlich Bestellungen durchsagen lassen. Es werden postlagernde

Gespräche, sogar unter Kennwort („Blondkopf" oder „Zwei rote
Lippen" lassen Lerrn N. sagen . . .) abgenommen. Die Post
erinnert einen daran, daß man zum Zuge fort muß, daß man
sich verabredet hat usw.

Neulich soll sogar ein Lerr auf seinen Wunsch aufmerksam
gemacht worden sein: Lerr N. N., Sie wollten heute heiraten.

Kuriosa

Auch in Budapest geht es den Theatern schlecht. Die Inten-
danz der Oper hat deshalb für die vom Zuschauerraum hinter
die Kulissen führende, streng verschlossene Tür „Silberne Schlüssel"
Herstellen lassen. Gegen Zahlung von tausend Pengö kann man
für einen Abend solch einen Schlüssel haben und nach Belieben
hinter der Bühne herumspazieren.

Tausend Pengö für einen Schlüssel ist sehr viel Geld. Es ist
ein Preis für Liebhaber.

Vielleicht wird es nun auch an manchem Schlüsselroman
nicht fehlen.

Seit Jahren erhält der Prinz von Wales von einem unbe-
kannten Absender aus Lamburg allmonatlich einen Briefumschlag,
in dem ohne jede weitere Mitteilung ein deutscher Lundertmark-
schein liegt. Auf Veranlassung der Devisenstelle bemüht sich jetzt
die Post in Lamburg, den Spender der Lundertmarkscheine zu
ermitteln.

Eine rätselhafte Sache. Aber wie ist sie den deutschen Be-
hörden bekannt geworden? Es handelt sich doch bei diesen Zu-
wendungen an den Prinzen von Wales um eine durchaus nicht
angezeigte Spende. Gedanensis

Humor des Auslandes

„Was ist denn eigentlich aus de» 10000 Mark geworden,
die deine Schwester im vorigen Jahr geerbt hat?"

„Ein Schwager!" * (Life)

„Wann denkt denn Fräulein Klara zu heiraten?"

„Wann denkt sie nicht daran!" (Sön-iagsmsse)

Merkwürdig

„Liebe Grete, ihr müßt verständiger werden! Euer Laus-
halt kostet eben zuviel Geld!"

„Aber Mama, wie kannst du so etwas behaupten! Wir sind
doch fast nie zu Lause!" (Vart Hem)

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Verlag J. F. Schreiber / Esslingen a. N. (und München 2 7, Möhlstraße 34)

FLIEGENDE BLÄTTER ^

Meggendorfer Blätter

4533. 16. Juni 1932.

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Redaktionsschluß: 30. Mai 1932.
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