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Der Brief an den Heilkundigen

„Ist es richtig, wenn ich schreibe: ,Ich leide an die Gicht"?"
„Was weiß ich, ob du an die Gicht leidest?"

„Eie sollen ja einem Verein angehören, der sich ganz offen
,Die Bande" nennt. Ist das eine politische Gruppe?"
„Nee, Lerr Richter, das ist 'n Billardklub."

„Jetzt kommen Sie schon acht Tage, lieber Mann, und verlangen
immer nur Suppe. Leute kriegen Sie mal ein richtiges Essen."

„Nee danke, Madameken, bei Ihnen is die Suppe am
besten, und det Essen kriege ich nebenan bei Meiers."

„Äas tut mir leid, mein Lerr, Pro-
fessors können Sie nicht sprechen. Die
sind heute früh in die Sommerfrische
gefahren."

„Aber Fräulein, ich habe doch eben
die Frau Professor zum Fenster hinaus-
schauen sehen."

„Ach du lieber Gott, dann hat der
Lerr Professor wieder vergessen, sie
mitzunehmen."

Kurz ist der Schmerz

Der erste Akt ist erledigt; fünf Minuten
Pause.

Da — was ist geschehen? In der Damen-
garderobe hat jemand entsetzt aufgeschrien,
und nun folgen schaurige Klagetöne aus
einer zweifellos von großem Jammer zu-
fammengepreßten Kehle.

„Da ist wohl der Deiwel los!" brüllt
Direktor Saffian. Aber schon kommt der
Regisseur und meldet ihm: „Fräulein Kipfel
wird nicht mehr auftreten können. Sie
hat eben einen Brief bekommen."

Direktor Saffian wütet: „Welches

Rhinozeros hat das getan? Ich habe doch
strengstens verboten, daß während einer
Vorstellung an die darin beschäftigten
Mitglieder Briefe ausgehändigt werden
— — ausgenommen natürlich auf der
Bühne, wenn sie zum Stück gehören. Das
kann ja eine Vorstellung total umschmeißen.
Was ist denn los bei der Kipfel? Ist je-
mand gestorben? Lat ein Verwandter von
ihr Pleite gemacht?"

„Ihr Bräutigam hat ihr abge-
schrieben."

Direktor Saffian atmet auf. „Na, dann,
ist es ja nicht so schlimm. Geben Sie ihr
einen Kognak und sagen Sie ihr, wir wer-
den die Pause fünf Minuten länger dauern
lassen." —on

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Jetzt kommen Sie schon acht Tage, lieber Mann, und verlagen immer nur Suppe."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Landstreicher <Motiv>
Haustür <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Suppe
Frau <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 177.1932, Nr. 4537, S. 18
 
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