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Meinte Peppi ist krank, wenn sie die Familienverhältnisse
ihrer Bekannten nicht bis ins Tipfelchen kennt. Sie trifft die Frau
Meier mit einem kleinen Buben.
„Ah — Frau Meier, das ist wohl Ihr Aeltester?"
„I Hab nur den oan."
„So — so — also nacha ist das Ihr Jüngster!"
Zeichnung von M. Claus
Auf der Vogelwiese
„Für wen ist denn die Schweinshaxe?"
„Für den Menschenfresser in dieser Schaubudel"
„Na ja, mal was anderesI"
Ausrede
„Der Taler, den Sie mir als
Finderlohn für den entlaufenen
Dackel gegeben haben, hat sich als
unecht herausgestellt."
„Der Dackel ist auch nicht echt!"
Nächtlicher Spuk
Heut' nacht, so um die drei und vier
War's nicht geheuert Glaubt es mir.
Ich war ein wenig aufgewacht
Und fah's genau bei halber Nacht:
Der alte Schrank an seiner Wand
Wechselte plötzlich seinen Stand
Und drehte mir ächzend in aller Ruh'
Seinen breiten, glatten Rücken zu.
Das Sofa in der Ecke schwoll,
Als wär's ein Balg, und wurde voll
Und stöhnte aus geduns'nem Leib,
Ihm fehle längst ein Zeitvertreib.
Doch wie erschrak ich gar darob,
Daß nun der Tisch die Beine hob.
Stolzierend edel, grad und zier
Durchs Zimmer wie ein hohes Tier.
Zwei Stühle folgten seinem Schweif
Gar gravitätisch, rückensteif.
Und holter-polter ging es um,
Und rechts herum und links herum.
Dazu kam aus der Uhrentür
Der Kuckucksvogel dreist herfür
Und schrie und flog da frei umher,
Als ob das in der Ordnung wär'.
Welch' ein Spektakel und Radau
Die kurze Zeit vor Morgengrau!
Doch als vom Turm es vier Uhr
schlug.
Husch! war vorbei der Geistertrug.
Vielleicht, wenn ihr einmal verfrüht
Erwacht, euch auch das Wunder blüht!
Georg schwarz
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Meinte Peppi ist krank, wenn sie die Familienverhältnisse
ihrer Bekannten nicht bis ins Tipfelchen kennt. Sie trifft die Frau
Meier mit einem kleinen Buben.
„Ah — Frau Meier, das ist wohl Ihr Aeltester?"
„I Hab nur den oan."
„So — so — also nacha ist das Ihr Jüngster!"
Zeichnung von M. Claus
Auf der Vogelwiese
„Für wen ist denn die Schweinshaxe?"
„Für den Menschenfresser in dieser Schaubudel"
„Na ja, mal was anderesI"
Ausrede
„Der Taler, den Sie mir als
Finderlohn für den entlaufenen
Dackel gegeben haben, hat sich als
unecht herausgestellt."
„Der Dackel ist auch nicht echt!"
Nächtlicher Spuk
Heut' nacht, so um die drei und vier
War's nicht geheuert Glaubt es mir.
Ich war ein wenig aufgewacht
Und fah's genau bei halber Nacht:
Der alte Schrank an seiner Wand
Wechselte plötzlich seinen Stand
Und drehte mir ächzend in aller Ruh'
Seinen breiten, glatten Rücken zu.
Das Sofa in der Ecke schwoll,
Als wär's ein Balg, und wurde voll
Und stöhnte aus geduns'nem Leib,
Ihm fehle längst ein Zeitvertreib.
Doch wie erschrak ich gar darob,
Daß nun der Tisch die Beine hob.
Stolzierend edel, grad und zier
Durchs Zimmer wie ein hohes Tier.
Zwei Stühle folgten seinem Schweif
Gar gravitätisch, rückensteif.
Und holter-polter ging es um,
Und rechts herum und links herum.
Dazu kam aus der Uhrentür
Der Kuckucksvogel dreist herfür
Und schrie und flog da frei umher,
Als ob das in der Ordnung wär'.
Welch' ein Spektakel und Radau
Die kurze Zeit vor Morgengrau!
Doch als vom Turm es vier Uhr
schlug.
Husch! war vorbei der Geistertrug.
Vielleicht, wenn ihr einmal verfrüht
Erwacht, euch auch das Wunder blüht!
Georg schwarz
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auf der Vogelwiese"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1932
Entstehungsdatum (normiert)
1927 - 1937
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)