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Vergeltung

Familiengeschichten

Frau Strunz hat die Flurnachbarin Ketterling kürzlich wegen
der Regelung der Waschküchenbenutzung besucht und bei dieser Ge-
legenheit ein viel besprochenes Büchlein bei ihr gesehen. „Ah, das
soll ja so interessant sein! Würden Sie es mir leihen?" Aber Frau
Ketterling hat etwas von oben herab entgegnet: „Wenn Sie es hier
lesen wollen — bitte! Aber aus dem Lause gebe ich Bücher nicht
gern." Darauf hat Frau Strunz gesagt, sie hätte leider gerade keine
Zeit, und ist gegangen. Aber Wut hat in ihrem Lerzen gebrannt.

Leute klingelt Frau Ketterling bei der Nachbarin. „Beste
Frau Strunz, würden Sie so gut sein und mir Ihren Staubsauger
leihen? Der meine geht nicht."

Frau Strunz lächelt liebenswürdig. „Wenn Sie ihn bei mir
benutzen wollen — bitte sehr! Aber aus der Wohnung gebe ich
einen Staubsauger nicht gern." —on.

„So, mit dem Rendanten Strulle sind Sie gestern zusammen-
gekommen? Ist mein Schwager."

„Ja, das hat er zufällig erzählt."

„Aha! Ra, da hat er wohl auf mich geschimpft."

„Ganz im Gegenteil! Er hat gesagt. Sie wären gerade der
Mann, den er seiner Schwester gewünscht hätte."

„Sehen Sie — — der Lund! Strulle ist ja mit seiner
Schwester, meiner Frau, bitterlich verfeindet."

Der Kollege

Vetterlein, der ganz talentvolle Maler, vollführte gerade
einen Indianertanz, als der Kollege Bücklinger bei ihm eintrat.
„Mensch, vor zwei Minuten Hab' ich ein Bild verkauft! An den
Direktor Zeisig. Er war mit seiner Frau hier; eben sind
sie fortgegangen."

Bücklinger nickt. „Aha, darum also!"

„Was darum?"

„Gerade sind mir auf der Treppe eiu Lerr und eine
Dame begegnet, und da hat die Frau zu dem Mann
gesagt: Du bist ein Esel!"

Halbierung

„Auf Ehrenwort: An der Ware, die ich Ihnen ver-
kaufe, setze ich zehn Mark zu!"

„Teilen wir den Schaden! Sie geben mir fünf Mark
in bar, und ich verzichte auf den Kauf!"

Anregung

„Der Vortrag über Kant, den berühmten Königs-
berger Gelehrten, hat meine Frau stark angeregt."
„Gibt sie sich seither etwas mit Philosophie ab?"
„Das weniger; aber sie macht jetzt häufig Königs-
berger Klops."

§rau Krutzel hat etwas mit Lerrn Krutzel. Frau
Krutzel macht Krach. „Alois," sagt Frau Krutzel, „du
bist wohl ganz plemplem. Da hast du schon wieder 'ne
Lebensversicherung abgeschlossen und zahlst 25 Jahre lang
30 Mark im Monat, die mir am Wirtschaftsgeld fehlen.
Wie denkst du dir denn das? Für die andre Versiche-
rung zahlst du sogar 50 Mark. Wie soll ich denn das
alles zahlen, wenn du mal tot bist?"

£*-*5 3< .

„Ich möchte eine Frisur, die mich etwas jünger macht."
„Das ist schwierig, gnädige Frau. Einfacher wäre es,
Fräulein Tochter etwas älter zu frisieren."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ich möchte eine Frisur, die mich etwas jünger macht."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinhardt, Franz
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1931
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 177.1932, Nr. 4557, S. 338
 
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