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Ein Weihnachtsgast

schon empfand, der zur Stunde eigentlich auf einer Pritsche hätte
hocken müssen. „Ja, bis Neujahr ist ja nicht viel los. Ich werde
mich mal erst nach einem Auto umsehn."

Pahmel fuhr auf. „Lerr Klappe! Nach Ihrer bitteren
Erfahrung!"

„Aber gerade! Weil ich jetzt die Erfahrung habe, falle ich
nicht mehr mit solcher ollen Karre 'rein."

Pahmel rang die Lände. „Lerr Klappe! Lerr Klappe! Sie
sind, wie Sie sich ausdrücken, schon einmal 'reingefallen — —
Sie werden wieder 'reinfallen, noch viel schlimmer. Nehmen Sie
doch Vernunft an!"

„Der Olle ist verrückt!" dachte Klappe. „Verrückte wollen
immer, daß andere Vernunft annehmen sollen." Er wandte sich
zum Direktor Zeidler: „Ein Autofeind, nicht wahr? Ja, gibt's
immer noch! Aber ich brauche sowieso einen besseren Wagen.
Weil ich öfter meine Frau mitnehmen werde. Ich werde nämlich
nächstens heiraten, meine Lerren. Gute Partie — das Mädchen
hat Geld. Offen gesagt: eine Vernunftehe."

Zwei Tränlein rannen Pahmel die Wangen hinab: ihn jam-
merte des Mädchens.

Klappe aber schwatzte weiter: „Ist das Rechte für mich. Nur
keine blinde Leidenschaft. Ich habe nämlich schon mal was erlebt,
meine Lerren. Rasend verliebt war ich, verschossen, verknallt.
War auch ein reizendes Mädchen. Aber was mußte ich vor dem

Aufgebot erfahren? Geklaut hatte sie, in einem Warenhause ge-
klaut. And vier Wochen gesessen."

„Ja, für Sie, Lerr Klappe, wäre das freilich nicht die Rechte
gewesen," sprach Pahmel und bemühte sich, sogenannten schnei-
denden Lohn zu zeigen. Dann ging er an ein altes Grammophon,
das er in einer Ecke stehn hatte, und legte eine Platte auf mit
einem sehr volkstümlich gewordenen Stückchen aus der „Zauber-
flöte," und während nun die bekannte Melodie erklang, nickte er
ernst und dachte sich den Text: „Aeb' immer Treu und Redlich-
keit!" Aber was tat Klappe? Er stimmte den anderen, den ei-
gentlichen Text an und sang heiter: „Ein Mädchen oder Weib-
chen wünscht Papageno sich."

Direktor Zeidler hielt dies für einen rechten Abschluß des
Abends. „Ich denke, wir gehen jetzt, Lerr Klappe," schlug er
vor, und Pahmel hielt den frühzeitigen Aufbruch für bestens
begründet, da der Sträfling nun wohl wieder in seine Zelle zu-
rück müßte, während Klappe annahm: „Aha, der kuriose olle
Mann muß früh in die Posen."

Doch noch etwas Schmerzliches mußte Pahmel erleben. „Aber
Sie trinken doch noch ein Gläschen Punsch mit mir, Lerr Di-
rektor!" meinte Klappe beim Aufbruch, und dann packte er Zeid-
ler unter den Arm und marschierte mit ihm ab. munter den
Dessauer Marsch pfeifend.-

Der Punsch wurde im „Gasthof zum großen Kurfürsten"
getrunken. Klappe erzählte Witze, und der Direktor Zeidler lachte

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KedaktionMchluß; 5. Dezember 1932.
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