Zeichnung bcn ®. Staub
Die Fürstentümer Prytz und Schneiz,
Die lagen oft in Fehden,
Die Garden putzten beiderseits
Schon wieder die Musketen,
Gesandte wurden heimgeschickt —
Oer Fürst von Prytz war sehr bedrückt
Es sei n die Feldkartaunen
Verrostet, hört man raunen.
Als Kriegsgrund nennt ein SkaatSpapier,
So Exzellenz verfaßten.
Daß Schneiz das braune Prytzer Bier
Belegt mit hohen Lasten.
Ein Vorwand fand sich nebenbei:
Der Grenadier Fritz Knudeldey
Als Anlaß zu dem Kriege
Erschoß 'ne Prytzer Ziege.
Denn die Kartätsche, die krepiert,
Erweist sich als scharf parfümiert.
„Morbleu," spricht er, „die Lümmel!
Das ist doch Doppelkümmel!"
Oie Prytzer Soldateska reucht
Den Duft, den sonderbaren.
Und wo 'ne Schneizer Bombe steucht.
Da naht sie sich in Scharen.
Auf diese Weise ward'» bekannt:
Ein Schneizer Artill'rieleutnant
Benutzt die Eisenkugeln,
Um Spiritus zu schmuggeln.
Doch auch der Prytzer Kommandant
Gibt Feuer wie die Hölle,
Und in dem Schneizer Feindesland
Zerplatzen die Schrapnelle.
In Gala strotzt das Prytzer Heer:
Man würde glatt gewinnen!
Oer Krieg war äußerst populär,
Oie Damen zupften Linnen.
Oie Favoritin, Frau de Crie,
Markiert die Schneizer Artillerie
Dem General von Astern
Nkit ihren SchönheitSpslastern
Fürst Prytz hält mit dem
Marschallstab
Auf einem Feldherrnhügel.
Schneiz feuert ne Kanone ab
Oer Fürst reckt sich im Bügel,
Endlos ist die Detonation:
Die ganze Schneizer Garnison
Wälzt sich in wilden Krämpfen
Und kann partout nicht kämpfen.
Denn auch das Prytzer Militär
— Das kann nicht überraschen —
Schätzt eiserne Schrapnelle sehr.
Um Schnupftabak zu paschen.
Kaum eine Stunde währt die Schlacht,
Da wird der Friede schon gemacht:
Schneiz hat die Nasen offen.
Die Prytzer sind besoffen.
Kein Mann ward beiderseits blessiert.
Und nur der Hauptmann Trombe
Von Prytz ist leider desertiert
Mit einer vollen Bombe,
Jedoch am andern Morgen früh
Erließ man eine Amnestie
Das war, weiß Gott, kein Wunder -
Oer Hauptmann siel darunter.
Peter Kringel
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Die Fürstentümer Prytz und Schneiz,
Die lagen oft in Fehden,
Die Garden putzten beiderseits
Schon wieder die Musketen,
Gesandte wurden heimgeschickt —
Oer Fürst von Prytz war sehr bedrückt
Es sei n die Feldkartaunen
Verrostet, hört man raunen.
Als Kriegsgrund nennt ein SkaatSpapier,
So Exzellenz verfaßten.
Daß Schneiz das braune Prytzer Bier
Belegt mit hohen Lasten.
Ein Vorwand fand sich nebenbei:
Der Grenadier Fritz Knudeldey
Als Anlaß zu dem Kriege
Erschoß 'ne Prytzer Ziege.
Denn die Kartätsche, die krepiert,
Erweist sich als scharf parfümiert.
„Morbleu," spricht er, „die Lümmel!
Das ist doch Doppelkümmel!"
Oie Prytzer Soldateska reucht
Den Duft, den sonderbaren.
Und wo 'ne Schneizer Bombe steucht.
Da naht sie sich in Scharen.
Auf diese Weise ward'» bekannt:
Ein Schneizer Artill'rieleutnant
Benutzt die Eisenkugeln,
Um Spiritus zu schmuggeln.
Doch auch der Prytzer Kommandant
Gibt Feuer wie die Hölle,
Und in dem Schneizer Feindesland
Zerplatzen die Schrapnelle.
In Gala strotzt das Prytzer Heer:
Man würde glatt gewinnen!
Oer Krieg war äußerst populär,
Oie Damen zupften Linnen.
Oie Favoritin, Frau de Crie,
Markiert die Schneizer Artillerie
Dem General von Astern
Nkit ihren SchönheitSpslastern
Fürst Prytz hält mit dem
Marschallstab
Auf einem Feldherrnhügel.
Schneiz feuert ne Kanone ab
Oer Fürst reckt sich im Bügel,
Endlos ist die Detonation:
Die ganze Schneizer Garnison
Wälzt sich in wilden Krämpfen
Und kann partout nicht kämpfen.
Denn auch das Prytzer Militär
— Das kann nicht überraschen —
Schätzt eiserne Schrapnelle sehr.
Um Schnupftabak zu paschen.
Kaum eine Stunde währt die Schlacht,
Da wird der Friede schon gemacht:
Schneiz hat die Nasen offen.
Die Prytzer sind besoffen.
Kein Mann ward beiderseits blessiert.
Und nur der Hauptmann Trombe
Von Prytz ist leider desertiert
Mit einer vollen Bombe,
Jedoch am andern Morgen früh
Erließ man eine Amnestie
Das war, weiß Gott, kein Wunder -
Oer Hauptmann siel darunter.
Peter Kringel
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Krieg im Rokoko"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 178.1933, Nr. 4565, S. 51
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg