Fliegende Blätter (178.1933 (Nr. 4562-4587) = 89. Jahrg.)

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Mißverständnis im Restaurant

„Können Sie mir keine gute Fischspeise empfehlen?"

„Ich füttere die meinen mit gehacktem Fleisch und Ameiseneiern."

Die Perle „Anna, das ist doch unerhört! Sie gehen heimlich
aus. überdrehen den Leißwasserhahn, und jetzt bringen
Sie auch noch einen fremden Mann mit nach Laus!"

„Lam Sie aber Schwein, gnädige Frau! Sie
werden lachen — der Lerr is nämlich Montör!"

Min Kathen

Un is hei uck man krumm un scheif
Un hängt blots in de Knaken, —

Ick hev min‘n lütten Kathen leiw,

Da lett sich nix bi maken.
Armselig is hei, dat is wohr,
Verschimmelt un verschaten,

Ja, arm un selig, ganz un gor,

Dat is min oll lütt Kathen.

An hunnert Johre steiht hei woll
Bi Sünnenschien und Regen;

So manker Storni ded holl un boll
Dörch sienen Schornstein fegen.
Allein so leg* un lütt hei is,

Hei het ein tages Leben
Un ward na mi sich ganz gewiß
Noch einmal so lang heben.

So manke Hand het em bedan
Un flickte an em rümmer;

De Hand, dei is all längst vergahn,
De Kathen steiht noch ümmer.

Em lett dat noch so nett un wacht,
So kregel un verwogen,

Jüst as ein Olling, wenn hei lacht
Mit Schrumpel üm de Ogen.

Bi minen Intog rep hei mi
Ein hell Willkam entgegen:

„Man ümmer rin! — Girn huus ick di!
Wi warn uns woll verdrägen.
Armselig bün ick jo, min Kind,
Doch is dat nich so wichtig!

Wenn wi in Armaut selig sünd,
Denn is de Kasus richtig!”

*leg=niedrig M. Müller-Grählert.

„Heden Monat bekomme ich ein Andenken von
meiner Braut."

„Nanu! Ich denke, ihr seid auseinander und habt
euch alle Geschenke zurückgegeben."

„Laben wir auch. Aber ich habe von meinen noch
die Raten zu zahlen."

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