Vergleichsweise
„Unter fünf Schüssen nur ein einziger richtiger Treffer — das ist ein schlechter Erfolg!"
„Wieso? Wenn du nach fünf Verlobungen einmal heiratest — das genügt doch?"
Umschwung
Lorenz Scmmelweiß ist
zwar ein tüchtiger Geschäfts-
mann, aber er macht auch
Gedichte. Es sind schlichte
Poesien ohne Originalität;
sie besingen den Lenz und
die Liebe, die Vöglein im
Walde, das sorgenvolle
Mühen des Landmanns —
— na, und alles solche Sachen.
Lorenz hat Ella Schnabel
viele seiner Gedichte vor-
gelesen, so nach und nach.
Immer ist sie sehr entzückt
gewesen. Das wäre wahre
Poesie.hatsiegemeint.Lorenz
ist sehr beglückt gewesen, und
nach dem fünfzigsten Gedicht
Haler Ella umihre.Landgebe-
ten.Siehatja gesagt.Darauf
hätte man ja auch die höchste
Wette eingehen können.
Gut, Ella, die geborene
Schnabel, ist jetzt Frau Sem-
melweiß. Seit einer Woche
ist man von der Hochzeits-
reise zurück. Lorenz ist aus
seinem Kontor gekommen,
hat fröhlich zu Abend ge-
gessen und sitzt nun behaglich
im Sessel, ein Leftchen in
der Land, in das er von Zeit
zu Zeit eine Zeile kritzelt.
„Was machst du da?"
fragt Ella.
Lorenz lächelt wonnig.
„Ia,meinSchay,nun mach e ich
wieder einmal ein Gedicht."
„Ach, laß doch-du
hast doch wirklich genug!"
Eilig
„Laben Sie nicht eine
alte Lose für mich?"
„Augenblicklich nicht; aber
ich werde bald eine ablegen."
„Kann ich vielleicht darauf
warten?"
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„Unter fünf Schüssen nur ein einziger richtiger Treffer — das ist ein schlechter Erfolg!"
„Wieso? Wenn du nach fünf Verlobungen einmal heiratest — das genügt doch?"
Umschwung
Lorenz Scmmelweiß ist
zwar ein tüchtiger Geschäfts-
mann, aber er macht auch
Gedichte. Es sind schlichte
Poesien ohne Originalität;
sie besingen den Lenz und
die Liebe, die Vöglein im
Walde, das sorgenvolle
Mühen des Landmanns —
— na, und alles solche Sachen.
Lorenz hat Ella Schnabel
viele seiner Gedichte vor-
gelesen, so nach und nach.
Immer ist sie sehr entzückt
gewesen. Das wäre wahre
Poesie.hatsiegemeint.Lorenz
ist sehr beglückt gewesen, und
nach dem fünfzigsten Gedicht
Haler Ella umihre.Landgebe-
ten.Siehatja gesagt.Darauf
hätte man ja auch die höchste
Wette eingehen können.
Gut, Ella, die geborene
Schnabel, ist jetzt Frau Sem-
melweiß. Seit einer Woche
ist man von der Hochzeits-
reise zurück. Lorenz ist aus
seinem Kontor gekommen,
hat fröhlich zu Abend ge-
gessen und sitzt nun behaglich
im Sessel, ein Leftchen in
der Land, in das er von Zeit
zu Zeit eine Zeile kritzelt.
„Was machst du da?"
fragt Ella.
Lorenz lächelt wonnig.
„Ia,meinSchay,nun mach e ich
wieder einmal ein Gedicht."
„Ach, laß doch-du
hast doch wirklich genug!"
Eilig
„Laben Sie nicht eine
alte Lose für mich?"
„Augenblicklich nicht; aber
ich werde bald eine ablegen."
„Kann ich vielleicht darauf
warten?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vergleichsweise"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 178.1933, Nr. 4586, S. 386
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg