Bereitwillig „Merkwürdig, Lerr Posansky: Sie halten sich ja doch immer noch. Ich
Hab' schon für vorigen Monat Ihre Pleite erwartet. Lab sogar mit
Tillinger um hundert Mark darum gewettet."
„Am hundert Mark? Ja, warum haben Sie mir denn das nicht gesagt?"
Wohlwollende Kritik
„Ihr Klavierspiel? Ich stelle
Fortschritte fest! Sie greifen
zwar noch häufig daneben —
aber immer näher!"
Anders gemeint
„Man mutz auf Geld ach-
ten, wenn man heiratet!"
„Geht Ihre Frau Ihnen
auch immer ans Portemon-
naie, wenn Sie schlafen?"
Bereitwillig
„Sonntag mittag haben wir
einen berühmten Musiker uud
Gesangspädagogen zu Gaste,
Köchin! Zeigen Sie, was Sie
können I"
„Soll ich singen, gnädige
Frau?"
Entschuldigung
„Mit Austernvergiftung
kommen Sie in die Sprech-
stunde für Anbemittelte? Wer
Geld für Austern ausgeben
kann..."
„Es war mein letztes, Lerr
Doktor!"
Meltzer ist etwas außer sich. „Ich muß
Feinde haben, die häßlich von mir reden.
Gestern soll Wutzack gesagt haben, ich wäre
ein Banause und ein Böotier."
„Aber bester Lerr Meltzer, das ist doch
nicht so schlimm. Wutzack ist doch ein Dussel."
„Na eben — — der kennt doch solche Aus-
drücke gar nicht. Er muß sie von andern über
mich gehört haben."
Äeppke stand vor dem Richter. Wegen
Straßenraubs.
„Sie haben," sagte der Richter und blät-
terte in den Akten, „Sie haben also das
Kleinauto angehalten, die Dame, die am
Steuer saß, zum Aussteigen genötigt, ihr alles,
was sie am Leibe hatte, geraubt, und dann
sind Sie in ihrem Auto davongefahren. Geben
Sie das zu?"
„Nie im Leben! Det stimmt nich, Lerr
Amtsgerichtsrat. Die Sache war so: Ick Hab
die Dame gefragt, ob se mich 'n Stück mit-
nimmt. Is da was dabei? Nee, nich wahr?
Also, denn is se gleich ausjestiegen, hat sich
uff de Knie jeworfen und mir jebeten, ick soll
ihr nischt wie det nackte Leben lassen und soll
se loofen lassen. Ra, un wenn ick de Kledasche
und den Wagen so anjeboten bekomme, warum
soll ick da nein sagen?"
388
Haarsträubende Geschichten
„Gestern habe ich dem neuen Bräutigam meine ganze Vergangenheit gebeichtet!"
„And dann?"
„Dann ist er vor den Spiegel getreten und hat sich die Laare wieder zurechtgekämmt."
„Tja, wenn aber doch Fritz durchaus Spiegeleier will!"
Hab' schon für vorigen Monat Ihre Pleite erwartet. Lab sogar mit
Tillinger um hundert Mark darum gewettet."
„Am hundert Mark? Ja, warum haben Sie mir denn das nicht gesagt?"
Wohlwollende Kritik
„Ihr Klavierspiel? Ich stelle
Fortschritte fest! Sie greifen
zwar noch häufig daneben —
aber immer näher!"
Anders gemeint
„Man mutz auf Geld ach-
ten, wenn man heiratet!"
„Geht Ihre Frau Ihnen
auch immer ans Portemon-
naie, wenn Sie schlafen?"
Bereitwillig
„Sonntag mittag haben wir
einen berühmten Musiker uud
Gesangspädagogen zu Gaste,
Köchin! Zeigen Sie, was Sie
können I"
„Soll ich singen, gnädige
Frau?"
Entschuldigung
„Mit Austernvergiftung
kommen Sie in die Sprech-
stunde für Anbemittelte? Wer
Geld für Austern ausgeben
kann..."
„Es war mein letztes, Lerr
Doktor!"
Meltzer ist etwas außer sich. „Ich muß
Feinde haben, die häßlich von mir reden.
Gestern soll Wutzack gesagt haben, ich wäre
ein Banause und ein Böotier."
„Aber bester Lerr Meltzer, das ist doch
nicht so schlimm. Wutzack ist doch ein Dussel."
„Na eben — — der kennt doch solche Aus-
drücke gar nicht. Er muß sie von andern über
mich gehört haben."
Äeppke stand vor dem Richter. Wegen
Straßenraubs.
„Sie haben," sagte der Richter und blät-
terte in den Akten, „Sie haben also das
Kleinauto angehalten, die Dame, die am
Steuer saß, zum Aussteigen genötigt, ihr alles,
was sie am Leibe hatte, geraubt, und dann
sind Sie in ihrem Auto davongefahren. Geben
Sie das zu?"
„Nie im Leben! Det stimmt nich, Lerr
Amtsgerichtsrat. Die Sache war so: Ick Hab
die Dame gefragt, ob se mich 'n Stück mit-
nimmt. Is da was dabei? Nee, nich wahr?
Also, denn is se gleich ausjestiegen, hat sich
uff de Knie jeworfen und mir jebeten, ick soll
ihr nischt wie det nackte Leben lassen und soll
se loofen lassen. Ra, un wenn ick de Kledasche
und den Wagen so anjeboten bekomme, warum
soll ick da nein sagen?"
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Haarsträubende Geschichten
„Gestern habe ich dem neuen Bräutigam meine ganze Vergangenheit gebeichtet!"
„And dann?"
„Dann ist er vor den Spiegel getreten und hat sich die Laare wieder zurechtgekämmt."
„Tja, wenn aber doch Fritz durchaus Spiegeleier will!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bereitwillig" "Tja, wenn aber doch Fritz durchaus Speigeleier will!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 178.1933, Nr. 4586, S. 388
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg