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Zeichnung von s. Stotffant

„Mich stört die enge Bucht. Ich will das freie, unbegrenzte
Meer vor mir haben."

„Natürlich, LillyI Deine Ansprüche sind immer grenzenlos."

Eine Charakterprobe

Von Peter Robinson

„Immer noch unentschlossen?" fragte der gute Onkel Philipp
seinen Neffen Adalbert. „Wie lange soll das Mädchen noch war-
ten? Ein Vierteljahr geht das jetzt. Du läufst da zum Tee hin,
du bringst Blumen mit, du hast sie ins Theater begleitet, du
machst verliebte Augen, du glotzt sogar schwärmerisch — na, da
hat das Mädchen jetzt wirklich ein Recht, zu erfahren, woran sie

mit dir ist. So sehr viel Mut gehört doch nicht dazu-also

los! Aeberlege dir ein paar hübsche Sätze und mache ihr deinen
Antrag!"

Der Neffe Adalbert seufzte. „Ach, den Mut zu einem Antrag
hätte ich; das wäre das Wenigste. Ich habe nur vor was anderm
so schreckliche Angst — daß sie doch nicht ganz die richtige für
mich sein könnte."

„Ist ja Ansinn! Was willst du denn? Agathe Krause ist ein
sehr hübsches Mädchen; sie ist gescheit und hat was gelernt, sie

scheint mir auch ein heiteres Gemüt zu haben-sie wird eine

vorzügliche Frau werden."

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„Vielleicht. Aber auch für mich? Weiß ich das ganz genau?
Ich bin kein Mensch mit harter Pelle; ich bin sehr leicht aus
der Fassung gebracht, verletzt, gekränkt, betrübt. Ich kann nur
eine wirklich immer sanfte, immer gütige Frau haben. Ich habe
doch verheiratete Freunde mit sonst sehr netten Frauen und weiß,
wie die, nämlich die netten Frauen, sich manchmal anstellen.
Meinen Freunden macht das nichts, die lachen dabei. Aber
ich — —IO, dieses jähe Aufbrausen der Weiber in ganz un-
wichtigen Fällen, dieses unsachliche Wildwerden bei Kleinigkeiten,

dieses Schießen mit Kanonen nach Spatzen-sowas könnte

ich nicht vertragen, da würde ich weglaufen, da wäre es aus."

„So bist du!" nickte Onkel Philipp. „And so ist das oft mit
den Frauen. Aber die Agathe Krause kommt mir ganz friedlich
vor. Last du sie denn in der ganzen Zeit nicht beobachtet? Ich
weiß: du willst sagen, wie sich eine Frau einem Manne gegen-
über verhält, von dem sie merkt, daß er sie verehren möchte —
darauf kann man nicht vertrauen, da verstellt sie sich, und später
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Mich stört die enge Bucht. Ich will das freie, unbegrenzte Meer vor mir haben ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Sommer <Motiv>
Urlaub <Motiv>
Strand <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 178.1933, Nr. 4586, S. 390

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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