Milch nach belieben
Rüterbusch darüber, daß der Lerr Fuchsreiter bis spät in die
Nacht Lärm gemacht habe. „Immerzu hat er mit irgendwas ge-
rumpelt, und dann hat er mit Wasser geplantscht, und zweimal
ist er nachts 'rausgegangen."
Rüterbusch ging der Angelegenheit aus Zartgefühl nicht nach.
„Ist seine Sache, wie er das verdaut," dachte er. Fuchsreiter
aber wanderte weiter mit dem Milchtopf hin und her — nach
der Milchwirtschaft und dann wieder in sein Zimmer, wo er sich
einschloß. Dabei sah er müde und angestrengt aus, wie ermattet
von einem seine Kräfte übersteigenden Anternehmen. Dann aber
machte er einen weiten Spaziergang, bis nach der Poststation
Ziegenhagen; ein kleines Paket nahm er dabei mit. —
Fuchsreiters Milchverbrauch stieg weiter. „Limmel, was tut
der Mensch mit all der Milch?" grübelte Rüterbusch. „So viel
kann er nicht trinken. Wäscht er sich etwa mit Milch?" Sowas
gab es, das wußte Rüterbusch, wenn ihm auch Ninon de Lenclos
unbekannt war. Wenn Fuchsreiter etwa auf diese Art, was
ohnehin ein lächerlicher Versuch am untauglichen Objekt gewesen
wäre, sein Antlitz verschönern wollte, so konnte Rüterbusch das
nicht billigen; dazu war die nach dem Belieben der werten Gäste
gewährte Milch denn doch nicht da. Aber jedenfalls beseitigte
Fuchsreiter irgendwelche Milchrückstände, dazu verließ er nachts
das Zimmer. Tatsächlich fand sich auch im Obstgarten eine kleine
Lache als Rest nicht völlig eingesickerter Milch. Aber es war eine
blasse, bläuliche Lache. „Der Kerl scheint sich immer nur den Rahm
abzuschöpfen," schloß Rüterbusch. „Aber immerhin — das macht
ja auch ein paar Liter Rahm am Tag."
And dann gab es eine Entdeckung. An den Lerrn Oskar
Fuchsreiter kam eine Postkarte, die Rüterbusch dem Landbrief-
träger abnahm. Er machte sich kein Gewissen daraus, sie zu lesen.
Aber was las er? „Lieber Vetter! Das Päckchen mit der Butter
ist angekommen, aber sie taugt nicht viel; sie ist ja viel zu wässerig.
Wenn sie nicht besser wird, brauchst du keine mehr zu schicken.
Für die Sorte ist mir I Mark 20 zu viel, auch war schlecht ge-
wogen. Wie gefüllt es dir dort? Besten Gruß, deine Kusine Laura."
Wenn man eine fremde Postkarte gelesen hat, kann man
auch einen Schrank mit einiger Gewalt öffnen. Rüterbusch tat
das, als Fuchsreiter beim Frühstück saß. Ja, da war die geheim-
nisvolle Schachtel, und in ihr lag, aber in einem den hygienischen
Erfordernissen eines ordentlichen Milchbetriebes keineswegs ent-
sprechenden Zustande, eine kleine für den Laushalt bestimmte
Buttermaschine.-
Rüterbusch pfiff sofort nach dem Kutscher Johann, damit
er anspanne und den Lerrn Fuchsreiter nach der Bahnstation
fahre. Aber dafür ließ er sich jetzt doch einen Taler bezahlen.
Knorpel hatte geheiratet. Es wurde Sommer, und irgendwo
in der Nähe mußte ein Pferdestall sein: es gab entsetzlich viele
Fliegen bei Knorpels.
Eines Tages sagt Knorpel zu Ida:
„So kann das nicht mehr weitergehen. Wir müssen einen
Fliegenschrank anschaffen." — „Aber Paul, das sehe ich nun
nicht ein — extra 'n Schrank für die Biester?"
★ So sieht ein Bogen aus ★
Schreibers
Technische
Modellier-
bogen
Hervorragend konstruiert
Billig. Leicht zusammen-
stellbar. Die Modelle er-
regen überall Aufsehen.
(Luftfahrzeuge, Schiffe
Luftschiff
„Graf Zeppelin“
4 Bogen — RM 1.—
Junkers Großflugzeug
„Hindenburg“
6 Bogen — RM 1.50
Junkers Flugzeug
„Bremen“
3 Bogen — RM —.75
★ Das macht man draus ★
* eins *
Panzerschiff
„Deutschland“
8 Bogen RM 2.—
Turbinen-Schnelldampfer
„Europa“
8 Bogen — RM 2.—
Schienen-Zeppelin
2 Bogen — RM —.50
BMW-Motorrad mit
Beiwagen
2 Bogen — RM —.50
(Versendungs- u. Nach-
nahmespesen extra.)
Die Modelle werden bis
zu 1 Meter lang bzw.
breit.
Reichbebilderten Katalog
„Tem“ gerne kostenlos
vom
Verlag
J. F. Schreiber
Esslingen a. N.
★ Das macht man draus ★
* drei *
Modell des Dornier°Flugschiffes „Do X"
gebaut nach Schreibers Technische» Modellierbogen
Nr. 628-833 — 6 Bog. zuf. Rm. 1.50. (Fertig. Modell 70 cm breit, 60 cm lg.)
Versendungs- und Nachnahmespesen extra.
28
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter" beziehen.
Rüterbusch darüber, daß der Lerr Fuchsreiter bis spät in die
Nacht Lärm gemacht habe. „Immerzu hat er mit irgendwas ge-
rumpelt, und dann hat er mit Wasser geplantscht, und zweimal
ist er nachts 'rausgegangen."
Rüterbusch ging der Angelegenheit aus Zartgefühl nicht nach.
„Ist seine Sache, wie er das verdaut," dachte er. Fuchsreiter
aber wanderte weiter mit dem Milchtopf hin und her — nach
der Milchwirtschaft und dann wieder in sein Zimmer, wo er sich
einschloß. Dabei sah er müde und angestrengt aus, wie ermattet
von einem seine Kräfte übersteigenden Anternehmen. Dann aber
machte er einen weiten Spaziergang, bis nach der Poststation
Ziegenhagen; ein kleines Paket nahm er dabei mit. —
Fuchsreiters Milchverbrauch stieg weiter. „Limmel, was tut
der Mensch mit all der Milch?" grübelte Rüterbusch. „So viel
kann er nicht trinken. Wäscht er sich etwa mit Milch?" Sowas
gab es, das wußte Rüterbusch, wenn ihm auch Ninon de Lenclos
unbekannt war. Wenn Fuchsreiter etwa auf diese Art, was
ohnehin ein lächerlicher Versuch am untauglichen Objekt gewesen
wäre, sein Antlitz verschönern wollte, so konnte Rüterbusch das
nicht billigen; dazu war die nach dem Belieben der werten Gäste
gewährte Milch denn doch nicht da. Aber jedenfalls beseitigte
Fuchsreiter irgendwelche Milchrückstände, dazu verließ er nachts
das Zimmer. Tatsächlich fand sich auch im Obstgarten eine kleine
Lache als Rest nicht völlig eingesickerter Milch. Aber es war eine
blasse, bläuliche Lache. „Der Kerl scheint sich immer nur den Rahm
abzuschöpfen," schloß Rüterbusch. „Aber immerhin — das macht
ja auch ein paar Liter Rahm am Tag."
And dann gab es eine Entdeckung. An den Lerrn Oskar
Fuchsreiter kam eine Postkarte, die Rüterbusch dem Landbrief-
träger abnahm. Er machte sich kein Gewissen daraus, sie zu lesen.
Aber was las er? „Lieber Vetter! Das Päckchen mit der Butter
ist angekommen, aber sie taugt nicht viel; sie ist ja viel zu wässerig.
Wenn sie nicht besser wird, brauchst du keine mehr zu schicken.
Für die Sorte ist mir I Mark 20 zu viel, auch war schlecht ge-
wogen. Wie gefüllt es dir dort? Besten Gruß, deine Kusine Laura."
Wenn man eine fremde Postkarte gelesen hat, kann man
auch einen Schrank mit einiger Gewalt öffnen. Rüterbusch tat
das, als Fuchsreiter beim Frühstück saß. Ja, da war die geheim-
nisvolle Schachtel, und in ihr lag, aber in einem den hygienischen
Erfordernissen eines ordentlichen Milchbetriebes keineswegs ent-
sprechenden Zustande, eine kleine für den Laushalt bestimmte
Buttermaschine.-
Rüterbusch pfiff sofort nach dem Kutscher Johann, damit
er anspanne und den Lerrn Fuchsreiter nach der Bahnstation
fahre. Aber dafür ließ er sich jetzt doch einen Taler bezahlen.
Knorpel hatte geheiratet. Es wurde Sommer, und irgendwo
in der Nähe mußte ein Pferdestall sein: es gab entsetzlich viele
Fliegen bei Knorpels.
Eines Tages sagt Knorpel zu Ida:
„So kann das nicht mehr weitergehen. Wir müssen einen
Fliegenschrank anschaffen." — „Aber Paul, das sehe ich nun
nicht ein — extra 'n Schrank für die Biester?"
★ So sieht ein Bogen aus ★
Schreibers
Technische
Modellier-
bogen
Hervorragend konstruiert
Billig. Leicht zusammen-
stellbar. Die Modelle er-
regen überall Aufsehen.
(Luftfahrzeuge, Schiffe
Luftschiff
„Graf Zeppelin“
4 Bogen — RM 1.—
Junkers Großflugzeug
„Hindenburg“
6 Bogen — RM 1.50
Junkers Flugzeug
„Bremen“
3 Bogen — RM —.75
★ Das macht man draus ★
* eins *
Panzerschiff
„Deutschland“
8 Bogen RM 2.—
Turbinen-Schnelldampfer
„Europa“
8 Bogen — RM 2.—
Schienen-Zeppelin
2 Bogen — RM —.50
BMW-Motorrad mit
Beiwagen
2 Bogen — RM —.50
(Versendungs- u. Nach-
nahmespesen extra.)
Die Modelle werden bis
zu 1 Meter lang bzw.
breit.
Reichbebilderten Katalog
„Tem“ gerne kostenlos
vom
Verlag
J. F. Schreiber
Esslingen a. N.
★ Das macht man draus ★
* drei *
Modell des Dornier°Flugschiffes „Do X"
gebaut nach Schreibers Technische» Modellierbogen
Nr. 628-833 — 6 Bog. zuf. Rm. 1.50. (Fertig. Modell 70 cm breit, 60 cm lg.)
Versendungs- und Nachnahmespesen extra.
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