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Der LlrlüuLer

„Bei so 'nem Schweinewetter „Ich bin doch nicht wahnsinnig, „Nicht zu kühl und nicht zu „Das Wetter weiß heut nicht,
bringen mich keine zehn Pferde daß ich bei so 'ner blödsinnigen warm, das einzig richtige Wet- was es will, ich weiß es, ich
raus!" Litze rausgehe!" ter, um gemütlich auf der Ter- bleib sitzen!"

raffe zu sitzen!"

Der Irrtum

„Sie find nicht wieder zu erkennen,
seitdem Sie in Marienbad waren, Lerr
Müller!"

„Schulze heiße ich!"

„Na also!"

Ungefährlich

„Aber Emil!" zürnt die Gatttn, weil er
bie Kvgnakflasche aus dem fahrenden Zug
geworfen hat. „Wie leicht kann dadurch
jemand zu Schaden kommen!"

„Unsinn," lacht Emil, „es war ja kein
Alkohol mehr drin."

3ch genieße mit meiner Tochter als
Zaungast das Gartenkonzert eines größeren
Münchener Lotels, Es dauert aber nicht
lange, spielt die Kapelle ein „pp". Darauf
meine Tochter: „Gell, Vata, jetzt spuins
mit Fleiß so leis, weil mir nix zahlt Ham!"

Der Tröster

Die Frau liegt — schwer seekrank —
auf Deck des Schiffes und stöhnt: „Ich
sterbe, ich sterbe."

Der Gatte: „Aber Liefert, das macht
ja nichts . .

In der Sommerfrische

„Lösliche Leute hier auf dem Lande!
Jedesmal, wenn ich die Land zum Fenster
Hinausstrecke, um zu sehen, ob's noch regnet,
wird sie mir geschüttelt!"

Zu gefährlich

„Das Effen bei meiner Wirtin ist so
reichlich, daß ich mir jeden Mittag den
Magen verderbe!"

„Warum lassen Sie nicht einen Teil
stehen?"

„Das habe ich einmal getan, aber da
kriegte ich gleich am nächsten Tag weniger!"

®ln mißglückter Ferientausch

bekommen, und es wäre wirklich ein hervorragender Einfall.
Das meinte er aber natürlich nur mit Bezug auf den Vetter
^llnkhammer, es sollte kein Eigenlob sein. Es wurde dann weiter
brieflich verhandelt und festgesetzt, daß beide Familien die Reise
Qtn gleichen Tage machen und einander unterwegs tteffen sollten
~~ in Magdeburg. Dort mußten sie ohnedies umsteigen: Klink-
bammers von der Lauptstrecke auf die Nebenbahn nach dem
^"rzstädtchen, und Straubels umgekehrt. Man hatte ungefähr
r>Ne Stunde Zeit; da konnten die Schlüssel ausgetauscht, nützliche
^atschlzgx für den fremden Aufenthaltsort erteilt, ein bißchen
verwandtschaftlich geplaudert und endlich die besten Wünsche
vlitgegeben werden. — — —

Der bekannte heißersehnte Tag ist endlich erschienen. Albert
"nd Ottilie Klinkhammer mit ihrem zwölfjährigen Sohne Lugo
llhen schon seit fünf Minuten im Wartesaal auf dem Magdebur-
ger Bahnhof. Sie haben bereits die größere Strecke hinter sich,
Straubels haben sie noch vor sich. Aber deshalb sind natürlich
^linkhammers nicht tüchtiger gewesen, das liegt an den Eisen-
bahnumständen.

Albert Klinkhammer sieht nach der Ahr. „Nun müssen sie

vber bald auftauchen. Der Zug muß schon da sein. Aha-aha I"

"vd er springt auf und läuft einer Dame entgegen, die eben einge-
^veten ist, ein kleines Mädchen an der Land. Frau Straube! ist es
j*1'* dem Töchterchen Erna. Die beiden Damen begrüßen einander
b^rzlich; die Kinder werden mit den in solchen Fällen üblichen,
wnen sehr zur Qual gereichenden Ermunterungen aufgefordert,
gleiche zu tun. Der Knabe Lugo ist selbstverständlich sehr
^«egen.

„Aber wo steckt denn Gustav?" wundert sich Klinkhammer.

Frau Straubel gibt Auskunft: „Er hat noch mit dem großen
Gepäck zu tun."

„Ah so. Wir haben nichts aufgegeben, haben alle unsere Kla-
motten bei uns. Bei euch freilich ist das eine andere Sache —
— da ist ja noch eine Dame mehr." Er tätschelt Erna die Backen.
„Reizendes Mädelchen! Die Seeluft wird ihr gut tun. Das haben
wir mal fein gemacht, nicht wahr?"

Jawohl — die drei Erwachsenen erklären jeder zweimal, daß
man es fein gemacht habe, und so ist die Vorzüglichkeit der Tausch-
veranstaltung sechsfach bestätigt.

Klinkhammers haben schon eine Kaffeemahlzeit auf dem Tisch,
für Straubels wird auch noch eine bestellt. Aber Ernachen soll keinen
Kaffee bekommen, nur Milch.

„Ah — Milch!" Frau Klinkhammer fällt etwas ein, das zu
vergessen sie schon den ganzen Tag gefürchtet hat. Sie öffnet
ihre Landlasche und kramt mit einigen Münzen herum. „Eine
Bitte, liebe Frau Emma. And meine Schuldigkeit möchte ich
gleich im voraus entrichten. Der Milchmann kommt jeden Morgen
um halb acht vors Laus. Nehmen Sie, bitte, jeden Tag einen

halben Liter Milch-für unsere Grauli. Ihr Schälchen steht

an der Tür nach dem Garten. Füllen Sie die Milch einfach mor-
gens hinein; sie trinkt dann schon, wenn sie Lust hat. And nicht
wahr: einmal am Tage geben Sie ihr außerdem noch etwas,
ein Paar Bröckchen Fleisch, auch ein wenig Gemüse nimmt sie
gern. Das müssen wir aber selbstverständlich nachher verrechnen."

Frau Straubel versteht nicht recht. Sie hat die unklare
Vorstellung, es solle da wohl ein armes Kind aus der Nachbar-
schaft gespeist werden. „Grauli?"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Urlauber"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 179.1933, Nr. 4590, S. 37

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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