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®n mißglückter Ferienrausch

daraus und stöhnt: „So ein Blödsinn! Wenn ich was von dem
Köter geahnt hätte!"

Niemals darf man einen Lund als Köter bezeichnen, wenn
sein Lerr das hört. Das ist unzart und ebenso kränkend, als wenn
man ein Kind in Gegenwart seiner Eltern ein Balg nennt. Strau-
del ist also schwer gekränkt. „Erlaube mal. Albert: ein Lund ist
ein Freund. Davon scheinst du keine Ahnung zu haben. Dagegen
"ne Katze-pah!"

Klinkhammer wird böse. „Du verstehst eben nichts von Katzen.
Eine Katze ist viel vornehmer als ein Lund. Eine Katze ist edel
und stolz, sie bleibt immer Lerr, aber ein Lund — pah, der ist
ein Diener, ein kriechender Diener!"

Frau Straube! zittert vor Empörung, sie dürstet nach Rache.

»So, so-wollen wir vielleicht von Kriechen reden? And von

Liebedienerei? Dann sage ich bloß: Tante Brigitte!"

Dieses Wort hätte nicht fallen dürfen. Tante Brigitte ist für
Klinkhammers eine vernarbte Wunde, eine Sache, über die Gras
gewachsen ist. Emma Straube! hat die Wunde aufgerisseu, das
Gras heruntergeschnitten — — Klinkhammers werden wild.

„Wir sind nicht gekrochen!" schreit Frau Klinkhammer. „Wir
lvaren gut zu Tante Brigitte, weil sie uns leid tat."

gute Erziehung zu denken, an die französische Sprachlehrerin,
und Frau Sträube! spürt das; sie sagt höhnisch: „Aha —
Misetoutgrise!"

„Albert, diese Leute kommen mir nicht in unsere Wohnung
hinein!" kreischt Ottilie Klinkhammer.

„Sie wollen ja gar nicht, sie bedanken sich dafür!" kreischt
Emma Straubel. „Sie würden ja einen Zentner Räucherkerzen
brauchen, um erst mal auszuräuchern."

Albert Klinkhammer greift nach seinem Schlüsselbund, sein
Vetter Gustav nach dem seinen. Dann ziehen Straubels, die ja
später gekommen sind, mit ihrem Kaffeegeschirr nach einem
anderen Tisch um.-

Zwei Minuten später fällt Straubel etwas ein. „Lerrje
— — der Larro! Der Korb mit dem Lund muß ja umexpediert
werden."

Straubel kann sich ausweisen; er hat ja den Gepäckschein,
er kann den Korb mit dem Lunde bekommen. Aber da er ihn
nun wieder in umgekehrter Richtung als Passagiergut aufgeben
will, stellt sich heraus, daß er dazu ja eine Fahrkarte braucht.
And überhaupt: er muß ja drei Fahrkarten nach der Leimat
kaufen.

„Einsame alte Frau!" brummt Albert Klinkhammer.

„Eine hämische, alles beklatschende, niederträchtige Person!"
schimpft Albert Straubel. „Aber wir haben uns nichts von ihr
gefallen lassen, wir sind aufrecht geblieben, wir haben ihr gründ-
lich die Wahrheit gesagt, wir haben sie sogar 'rausgeschmissen."

„Aber warum? Weil ihr Bescheid wußtet! Weil ihr spioniert
Und 'rausgekriegt hattet, daß sie gar kein Vermögen mehr hatte,
daß sie sich eine Rente gekauft hatte."

„Laha, und ihr wußtet es nicht. And deshalb habt ihr ge-
duscht. And nachher war's Essig mit der Erbschaft. Da seid ihr
lackiert gewesen, wundervoll lackiert." Gustav Straubel schüttelt
sich vor Lachen.

Frau Klinkhammer wendet sich an ihren Mann: „Das ist
la entsetzlich! Zch bin das nicht gewöhnt." Sie scheiilt an ihre

Aber nein — das hat er nicht nötig. Denn da kommt der
Vetter Albert an, schmerzlich lächelnd. Er zieht seine Brieftasche
heraus und klaubt drei Karten hervor. „Na, Gustav, dann wollen
wir wenigstens so vernünftig sein und die Billetts tauschen. Wir
werden doch nicht noch Geld ausgeben."

»Ist ja klar. Albert!" And Straubel gibt ihm nun seine
Fahrkarten. „Gehen wir einen Schnaps trinken. Albert!"

Die Lerren trinken sogar jeder drei Schnäpse. And dann
schütteln sie einander die Lände. „Da ist nichts zu wollen, Gustav,"
sagt Klinkhammer.

„Nee, Albert, da kann man nichts machen; da ist man ganz
ohnmächtig."

„Also dann: Gute Erholung zu Lause!"

„Danke, danke! Gute Ferien zu Lause, Albert, gute Ferien!"

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