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Merkwürdige Pudekgeschichken

während ich nur für meinen Cornelius sorge, bekümmert sich
Schachtelhalm außer um Prinz auch um das ganze Pudelgeschlechk,
indem er Mitglied des „Pudelvereins" ist. Der „Pudelverein" hält
alle Pudelangelegenheiten in Ordnung; er wacht über die Reinheit
der Rasse, führt eine Liste des ganzen Geschlechts, gewissermaßen
den Pudel-Gotha, verbreitet den Ruhm der Pudel, wirbt ihnen
neue Freunde-kurz und gut: er tritt für die Pudelbelange ein.

Natürlich wollte Schachtelhalm, sowie ich meinen Pudel
Cornelius bekommen hatte, mich gleichfalls für den „Pudelverein"
anwerben. Dazu hatte ich keine Lust; ich sagte, Cornelius wäre
noch viel zu klein, er wäre gewissermaßen noch ein minderjähriger
Lund, und Minderjährige gehörten nicht in einen Verein. Denn
ich tat so, als faßte ich die Bezeichnung „Pudelverein" buchstäb-
lich auf. Darüber lachte Schachtelhalm, aber ich hielt ihm vor,
ein Postbeamtenverein sei doch eine Vereinigung von Postbeamten,
ein Drogistenverein eine solche von Drogisten, und ebenso könnte
ein Pudelverein nur einen Klub von Pudeln bedeuten. Darauf
ließ er mich zunächst in Ruhe.

Aber Cornelius wuchs Hera»; er mußte nun regelmäßig ge-
schoren werden, und dazu schickte mir Schachtelhalm freundlicher
Weise einen sachverständigen Mann, der aber Preisunterschiede
machte — bei Mitgliedern des „Pudelvereins" war er billiger.
Da hatte nun Schachtelhalm wieder Gelegenheit, mir die Vorteile
der Mitgliedschaft zu rühmen. Inzwischen hatte er sich auch auf
eine Rechtfertigung des Namens besonnen. Ein Theaterverein,
sagte er, wäre ja auch keine Vereinigung von Theatern, sondern
von Freunden des Theaters, und ebenso wäre der Pudelverein
ein Klub von Pudelfreunden. Schließlich hatte er mich dann so
weit, daß ich einwilligte, einmal ganz unverbindlicher Weise als
Gast an einem Vereinsabend teilzunehmen. Cornelius und Prinz
wurden dazu mitgenommen; das gehörte sich — nur Pudelinnen
hatten fortzubleiben; für die wurden, damit sie doch auch vorge-
führt und begutachtet werden konnten, besondere Damenabende
veranstaltet.-

' Nicht alle Mitglieder des „Pudelvereins" schienen so eifrig
zu sein wie Schachtelhalm; nur etwa ein Dutzend waren da,
Lerren und Damen. Das freundliche Vereinslokal entsprach

Verzeihlicher Irrtum

„Fräulein Lenchen, Sie sind es, ich kenn' Sie an der Figur!"

Die Briefmarke

„Ich möchte meine Rechnung begleichen. Nehmen Sie Brief-
marken in Zahlung?" — „Warum nicht!"

„Ich habe da nämlich eine sehr seltene, die fünfhundert Mark
wert ist; zahlen Sie mir den Nest heraus!"

Der geplagte Ehemann

„Drei Nächte hintereinander sind Sie in das Konsektions-
geschäft eingebrochen! Was haben Sie da alles gestohlen?"

„Nur einen Mantel für meine Frau! Zweimal mußte ich
ihn Umtauschen."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Verzeihlicher Irrtum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 179.1933, Nr. 4591, S. 53

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