Zeichnung von E. Croissant
Verantwortung "Mir fehlt Reisegesellschaft. Wenn man so allein ist, weiß man nie, was man
unternehmen soll. Nachher ist es nischt, und dann hat man keinen zum Schimpfen."
Trost
„Mit meiner Schlaflosigkeit wird's immer ärger! Jetzt ist's so
weit, daß ich überhaupt nicht mehr schlafe!"
„Trösten Sie sich! Aerger kann's nicht mehr werden!"
Das Auge des Gesetzes
Kuller ist in Dunghausen zur Sommerfrische. Kuller ist sehr
nervös, und die Kegelbahn unter seinem Zimmer, die bis spät nachts
im Betrieb ist, treibt ihm allabendlich die Galle ins Blut. Das ein-
fachste Mittel, ein Lotelwechsel, kommt leider in Dunghausen nicht
in Frage. Es gibt da nur ein Lotel. Kuller beschwert sich beim Wirt.
Dem Wirt sind 70 halbe Lelle jeden Abend und entsprechender Radau
mehr wert als 2 Mark von Kuller nebst Totenstille. Kuller sucht den
Ortspolizisten zu erhaschen. Aber der Ortspolizist scheint gewarnt
und ist nicht zu erreichen.
Da gibt Kuller dem Ober ein dreifaches Trinkgeld und erkundigt sich.
„Den Ortspolizisten? Den können Sie nicht erreichen? Ja, es
ist wahr, der geht Beschwerden gern aus dem Wege. Aber ihn zu
erreichen — nichts leichter als das! Sie brauchen nur an den Teich
zu gehen."
„Wieso?"
„Da steht doch: Baden verboten! Mindeststrafe 5 Mark. Da
fangen Sie mal an, sich langsam auszuziehen. Wenn Sie die Weste
noch nicht ganz aus haben, ist der Ortspolizist schon da."
160
Gut herausgefüttert
„Glaube mir: die Liebe des Mannes geht durch den Magen!"
„Donnerwetter, da mußt du viel geliebt worden sein, Dicker!"
Zu aufmerksame Bedienung
„Werden Sie sich die heutige Strafe wegen Zechprellerei zur
Warnung dienen lassen, Angeklagter?"
„Und ob! In diesem Restaurant speise ich nie wieder!"
Äer fremde Lerr, der sich mit einer Erkundigung an einen
biederen Eingeborenen gewendet hat, ist ratlos. „Nehmen Sie mir's
nicht Übel, mein Bester, aber aus Ihrer Beschreibung des Weges
kann ich nicht klug werden."
„Lab i mir gleich denkt! Was zahlen's denn, wenn i Ihnen
hinführen tu?"
Auf den Bahnsteig kam ein nettes junges Mädchen und wandte
sich hilfesuchend an den Stationsvorsteher.
„Ach, entschuldigen Sie, wo steht denn der Zug nach Altenbeken?
Ich möchte nur meinem Bräutigam noch etwas sagen."
„Zweiter oder dritter?" erkundigt sich der Beamte.
Da blitzt ihn die Maid energisch an.
„Der wievielte es ist, das geht Sie gar nichts an!"
Verantwortung "Mir fehlt Reisegesellschaft. Wenn man so allein ist, weiß man nie, was man
unternehmen soll. Nachher ist es nischt, und dann hat man keinen zum Schimpfen."
Trost
„Mit meiner Schlaflosigkeit wird's immer ärger! Jetzt ist's so
weit, daß ich überhaupt nicht mehr schlafe!"
„Trösten Sie sich! Aerger kann's nicht mehr werden!"
Das Auge des Gesetzes
Kuller ist in Dunghausen zur Sommerfrische. Kuller ist sehr
nervös, und die Kegelbahn unter seinem Zimmer, die bis spät nachts
im Betrieb ist, treibt ihm allabendlich die Galle ins Blut. Das ein-
fachste Mittel, ein Lotelwechsel, kommt leider in Dunghausen nicht
in Frage. Es gibt da nur ein Lotel. Kuller beschwert sich beim Wirt.
Dem Wirt sind 70 halbe Lelle jeden Abend und entsprechender Radau
mehr wert als 2 Mark von Kuller nebst Totenstille. Kuller sucht den
Ortspolizisten zu erhaschen. Aber der Ortspolizist scheint gewarnt
und ist nicht zu erreichen.
Da gibt Kuller dem Ober ein dreifaches Trinkgeld und erkundigt sich.
„Den Ortspolizisten? Den können Sie nicht erreichen? Ja, es
ist wahr, der geht Beschwerden gern aus dem Wege. Aber ihn zu
erreichen — nichts leichter als das! Sie brauchen nur an den Teich
zu gehen."
„Wieso?"
„Da steht doch: Baden verboten! Mindeststrafe 5 Mark. Da
fangen Sie mal an, sich langsam auszuziehen. Wenn Sie die Weste
noch nicht ganz aus haben, ist der Ortspolizist schon da."
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Gut herausgefüttert
„Glaube mir: die Liebe des Mannes geht durch den Magen!"
„Donnerwetter, da mußt du viel geliebt worden sein, Dicker!"
Zu aufmerksame Bedienung
„Werden Sie sich die heutige Strafe wegen Zechprellerei zur
Warnung dienen lassen, Angeklagter?"
„Und ob! In diesem Restaurant speise ich nie wieder!"
Äer fremde Lerr, der sich mit einer Erkundigung an einen
biederen Eingeborenen gewendet hat, ist ratlos. „Nehmen Sie mir's
nicht Übel, mein Bester, aber aus Ihrer Beschreibung des Weges
kann ich nicht klug werden."
„Lab i mir gleich denkt! Was zahlen's denn, wenn i Ihnen
hinführen tu?"
Auf den Bahnsteig kam ein nettes junges Mädchen und wandte
sich hilfesuchend an den Stationsvorsteher.
„Ach, entschuldigen Sie, wo steht denn der Zug nach Altenbeken?
Ich möchte nur meinem Bräutigam noch etwas sagen."
„Zweiter oder dritter?" erkundigt sich der Beamte.
Da blitzt ihn die Maid energisch an.
„Der wievielte es ist, das geht Sie gar nichts an!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verantwortung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1933
Entstehungsdatum (normiert)
1928 - 1938
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 179.1933, Nr. 4597, S. 160
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg