„Soll ich Ihnen sagen, Fräulein, woran's jetzt fehlt?" — „Da bin ich neugierig."
„An einem Lerrn!"
Suggestionsbehandlung
„And was soll ich Ihrer Frau
Gemahlin einreden, Lerr Direk-
tor?"
„Ausreden sollen Sie ihr,bester
Doktor-die Badereise!"
„Ein herrlicher Sommertag
heute, was?" wandte sich der
lustwandelnde Petersen an den
Parkwächter.
Der aber brummte: „Wenn
schon, was Hab ich davon! Ich
bin ja dienstlich hier!"
Guter Rat
Der bekannte Konservator der
Alten Pinakothek in München,
Adolf Bayersdorfer, traf einmal
gelegentlich eines Spazierganges
auf einer Viehweide zwei Ma-
lerinnen bei der Arbeit.
„Was machen Sie da?" fragt
Bayersdorfer.
„Wir malen diese Kuh."
„Aber warum denn malen?
Melken Sie lieber das Biest! Da-
bei komint doch was raus."
„E)as freut mich aber sehr,
Paulchen, daß mich deine Eltern
zum Essen einladen. Da wird es
gewiß etwas recht Gutes gebend
„Saure Aepfel gibt es, Tante/
„Oh, da wirst du dich wohl
verhört haben."
„Nein, ich habe ganz deutlich
gehört, wie Vater zu Mutti sagte:
Lade die Tante ein, heute wollen
wir in den sauren Apfel beißen."
Zwei kleine Nordseegeschtchten
Da tauchen aus dem Gestrüpp, das den Süßwasserteich umgibt,
zwei Männer auf. Eingeborene der Insel. Sie schwenken die Arme
zu mahnenden Gesten: der singende, der brüllende Mensch soll sofort
schweigen.
Doch August Meier brüllt weiter:
„Da tritt kein andrer für ihn ein.
Auf sich selber steht er da ganz allein."
Die Insulaner kommen auf ihn zu gestürzt. „Dat möten Sei
laten! Lewwen Sei't nich 'lesen?" schreit der eine.
August Meier zwingt seinem Kehlkopf eine ungeheure An-
strengung ab:
„Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist.
Man sieht nur Lerren und Knechte."
Da hält ihm der andere Insulaner, der sich nicht anders zu
helfen weiß, die Land auf den Mund. Diese Land muß eben mit
dem Schmurgel aus einer Tabakspfeife zu tun gehabt haben. „Bäh,
pfui Deiwel-bäh I" macht August Meier; er befreit sich und
wischt sich die Lippen mit dem Taschentuch.
„Lerr, wat soll dat!" sagt nun der erste Insulaner. „Sei ver-
schuchen uns dei Wildenten!"
Da legt ihm August Meier beide Lände auf die Schultern.
„Mann, verstehen Sie mich! Laben Sie ein Einsehen, Mann I Zwölf
Tage bin ich jetzt hier, und zehnmal Hab' ich Wildente gekriegt!"
68
Lleberflüssig
„Ihre Badewanne wollen Sie verkaufen? Warum?"
„Was soll man damit? Die Kinder sind ja alle erwachsen!"
Empfehlung
„Ich muß mir einen Zahn ziehen lassen! Ist der Dorfbader e>»
Mann, dem man sich anvertrauen kann?"
„O, ein Athlet! Der kriegt 'n 'raus!"
Das Stadtkind auf dem Lande
„Marsch ins Schlafzimmer! Kinder gehen bei uns mit de»
Lühnern zu Bett!"
„Ach, laß die Lühner heute 'n bißchen länger aufbleibe», Tante!'
Er kennt ihn
„Wer spielt übermorgen den Romeo?" erkundigt sich der Scha»'
spieler Baldamus. „Ihr Kollege Biller," antwortet der Direktor-
„So? And ich?"
„Sie spiele» natürlich den Beleidigten."
„An einem Lerrn!"
Suggestionsbehandlung
„And was soll ich Ihrer Frau
Gemahlin einreden, Lerr Direk-
tor?"
„Ausreden sollen Sie ihr,bester
Doktor-die Badereise!"
„Ein herrlicher Sommertag
heute, was?" wandte sich der
lustwandelnde Petersen an den
Parkwächter.
Der aber brummte: „Wenn
schon, was Hab ich davon! Ich
bin ja dienstlich hier!"
Guter Rat
Der bekannte Konservator der
Alten Pinakothek in München,
Adolf Bayersdorfer, traf einmal
gelegentlich eines Spazierganges
auf einer Viehweide zwei Ma-
lerinnen bei der Arbeit.
„Was machen Sie da?" fragt
Bayersdorfer.
„Wir malen diese Kuh."
„Aber warum denn malen?
Melken Sie lieber das Biest! Da-
bei komint doch was raus."
„E)as freut mich aber sehr,
Paulchen, daß mich deine Eltern
zum Essen einladen. Da wird es
gewiß etwas recht Gutes gebend
„Saure Aepfel gibt es, Tante/
„Oh, da wirst du dich wohl
verhört haben."
„Nein, ich habe ganz deutlich
gehört, wie Vater zu Mutti sagte:
Lade die Tante ein, heute wollen
wir in den sauren Apfel beißen."
Zwei kleine Nordseegeschtchten
Da tauchen aus dem Gestrüpp, das den Süßwasserteich umgibt,
zwei Männer auf. Eingeborene der Insel. Sie schwenken die Arme
zu mahnenden Gesten: der singende, der brüllende Mensch soll sofort
schweigen.
Doch August Meier brüllt weiter:
„Da tritt kein andrer für ihn ein.
Auf sich selber steht er da ganz allein."
Die Insulaner kommen auf ihn zu gestürzt. „Dat möten Sei
laten! Lewwen Sei't nich 'lesen?" schreit der eine.
August Meier zwingt seinem Kehlkopf eine ungeheure An-
strengung ab:
„Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist.
Man sieht nur Lerren und Knechte."
Da hält ihm der andere Insulaner, der sich nicht anders zu
helfen weiß, die Land auf den Mund. Diese Land muß eben mit
dem Schmurgel aus einer Tabakspfeife zu tun gehabt haben. „Bäh,
pfui Deiwel-bäh I" macht August Meier; er befreit sich und
wischt sich die Lippen mit dem Taschentuch.
„Lerr, wat soll dat!" sagt nun der erste Insulaner. „Sei ver-
schuchen uns dei Wildenten!"
Da legt ihm August Meier beide Lände auf die Schultern.
„Mann, verstehen Sie mich! Laben Sie ein Einsehen, Mann I Zwölf
Tage bin ich jetzt hier, und zehnmal Hab' ich Wildente gekriegt!"
68
Lleberflüssig
„Ihre Badewanne wollen Sie verkaufen? Warum?"
„Was soll man damit? Die Kinder sind ja alle erwachsen!"
Empfehlung
„Ich muß mir einen Zahn ziehen lassen! Ist der Dorfbader e>»
Mann, dem man sich anvertrauen kann?"
„O, ein Athlet! Der kriegt 'n 'raus!"
Das Stadtkind auf dem Lande
„Marsch ins Schlafzimmer! Kinder gehen bei uns mit de»
Lühnern zu Bett!"
„Ach, laß die Lühner heute 'n bißchen länger aufbleibe», Tante!'
Er kennt ihn
„Wer spielt übermorgen den Romeo?" erkundigt sich der Scha»'
spieler Baldamus. „Ihr Kollege Biller," antwortet der Direktor-
„So? And ich?"
„Sie spiele» natürlich den Beleidigten."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Soll ich Ihnen sagen, Fräulein, woran's jetzt fehlt?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 181.1934, Nr. 4644, S. 68
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg