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Ergebnis der Preisaufgabe 288 (Nr. 4653)

„Brief eines Schwindlers"

Der Schwindler ist der von der Polizei festgenommene Loch-
stapler Emil Klaubert, und den Brief hat er an einen Freund und
Genoffen geschrieben, der nur als der „dicke Jochen" bekannt ist,
damit er beträchtliche Summen, die Emil kurz vor seiner Festnahme
erbeutet hat, in Sicherheit bringe. Das Geld steckt in postlagernden
Briefen, die aus vier verschiedenen Städten abzuholen sind. Die
Namen der Städte soll der dicke Zöchen aus Emils Brief erfahren;
sie stehen aber natürlich nicht offen darin, denn das aus dem Ge-
fängnis hinausgeschmuggelte Schreiben könnte ja in andere Lände
fallen — sie sind in scheinbar unverfänglichen Sätzen versteckt.

Es handelte sich also im Grunde darum, ein Versteckrätsel nach
bekanntem Muster zu konstruieren. Als erstes Erfordernis für an-
nehmbare Lösungen war aber auch die Beachtung gewisser geo-
graphischer Bedingungen anzusehen, die in den angenommenen Am-
ständen lagen. Der Spießgeselle kann doch nicht in der ganzen Welt
herumsahren, um die vier Briese abzuholen.

Das haben sich viele Einsender nicht überlegt;
unbekümmert schicken sie den dicken Zöchen
nicht nur nach Paris, Turin, Oslo usw.,
sondern sogar »ach Amerika und Afrika, nach
Indien und bis nach Ostasien; nur nach
Australien ist er nicht beordert worden. And
auch die Art, wie die Namen so entlegener
fremder Städte in den Brief hineingebracht
wurden, entsprach nicht den Voraussetzungen
der Aufgabe; es geschah meist mit Zuhilfe-
nahme willkürlich erfundener Personennamen,
die aber in dem Brief gleich zu auffallend
wirkten, während es doch galt, den Schein eines
harmlosen Schreibens zu wahren. Auch alle jene
Einsendungen mußten ausscheiden, die schon beim
ersten flüchtigen Lesen diesen oder jenen Städte-
namen — wie Mannheim, Lildesheim, Braun-

schweig usw. — in die Augen springen ließen und also gleich das
Rezept verrieten. And schließlich konnten auch Lösungen nicht berück-
sichtigt werden, die nur altgeübten Postbeamten bekannte Name»
kleinster Städtchen brachten.

Den ersten Preis von 60 Mark erhielt diese Einsendung:

„Gestern wohnte ich einer Filmaufnahme bei. Es ist spaßhaft,
zu sehen, wie in den Pausen Wodan Zigaretten raucht, oder
Lerodes Sauerkohl mit Schweinshaxen ißt, während seine Vasallen
Steinhäger oder alten Burgunder trinken."

Also: Danzig, Dessau, Allenstein und Altenburg.

Einsender: Wilhelm Steinmetz, Görlitz, Wilhelmplatz 6 s.

Zweiter Preis von 30 Mark. Eine durch scheinbare Sachlichkeit
ganz unverfänglich wirkende Mitteilung:

„Jedem, den wie dich die Lage unserer
Industrie riesig interessiert, empfehle ich die im
Zanus-Verlag erschienene Broschüre „Kohle und
Eisen." (Achte auf Verlag und Titel!) Sie kostet
nur zwei Mark."

„Also: Emden, Trier, Eisenach und Weimar.
Einsender: Dr. &>. Gösmann, Osnabrück,
Schillerstraße 11.

Dritter Preis von 20 Mark. Ein geheimnis-
voller Vers:

Am Berge rasten.

Da leere den Kasten!

In nur sieben Wörtern sind hier vier Städte-
namen versteckt: Amberg, Gera, Stendal und Leer.

Einsender: Leinz Delss,Kiel,Laßstraße30.
Außerdem sind 30 Trostpreise in Büchern im
Werte von je 3 Mark verschickt worden.

Humor des Auslandes

Grundsätze

„Weißt du, Pünktlichkeit ist nun mal mein Prinzip! Wenn ich
nicht pünktlich bezahlen kann, lasse ich es lieber ganz!" (Answers)

Der Schneider

„Nicht genug, daß Sie Ihre Rechnungen nicht bezahlen. Sie
werden auch noch von Jahr zu Jahr dicker, sodaß ick zu jedem
Anzug mehr Stoff brauche!" (ttumori-y

(Fortsetzung Seite 382)

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Verlag von I. F. Schreiber, Eßlingen a. N. u. München 27

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und Meggendorf er Blätter

Nr.4664.20. Dezemberl934.

Anzeigenpreise nach aufliegendem Tarif. Anzeigen-Annahme durch alle Annoncen-Expeditionen odei
direkt vom Verlag J. F. Schreiber, München 27, Möhlstraße 34. Postscheckkonto München Nr. 1813

Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vi erteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 10.—, nach der Tschechoslovakei Kc. 38.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portos’ätze gelten, RM 4.55, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 5.20.

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390

Redaktionsschluß: 3. Dezember 1934
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Fichtennadelbad"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 181.1934, Nr. 4664, S. 390

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Erschließung

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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