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Dein Kind, mein Kind, unser Kind

Von Io Lanns Rösler

Der Tertianer kam nach Lause.

„Vater, erinnerst du dich noch an die Geschichte, wie du in der Tertia
sitzen geblieben bist?"

Der Vater brummte verlegen: „Gewiß, gewiß."

Der Tertianer strahlte: „Seltsam — wie sich doch alles in der
Welt wiederholt I"

Der Lehrer lehrte die Allerkleinsten Rechnen.

„Deine Mutter holte sich für zehn Pfennige Salz, für zwanzig
Pfennige Mehl und für dreißig Pfennige Reis. Wieviel muß
deine Mutter dann zahlen?"

„Nichts, Lerr Lehrer."

„Nichts? Wieso nichts?"

„Weil mein Vater ein Kolonialwarengeschäft hat."

Entrüstung

„So'n Schwindel! An der Tür steht: ,Ohne anzuklopfen
herein!' — und wenn man eintreten will, ist sie abgeschlossen!"

Nach dem Ball

„Zehn Liebeserklärungen sind mir diesen Abend gemacht
worden. Last du mehr auszuweisen?"

„Za! — Einen Leiratsantrag!"

Streit auf dem Tanzboden

„Gemeiner Kerl, der Kapellmeister! Als er merkte, daß mein
Gegner mich nach dem Takt der Musik zu ohrfeigen begann, ließ
er sofort etwas Flottes spielen!"

Zeichnung von M. Claus

„Weshalb hast du dich eigentlich damals scheiden lassen, Onkel?"
„Weil ich meine Frau für klüger gehalten hatte."

„Ah, sie hat wohl nie nachgegeben?"

Angenehme Aufklärung

Lehrling: „Der Meister sagte, es gäbe Prügel, wenn ich
heute kein Geld von Ihnen brächte!"

Schuldner: „Er wird dich doch nicht schlagen, armer
Junge?"

Lehrling: „Nein! Sie will er prügeln!"

Der Junge kam mit einem Loch im Kopf nach Lause. Die Mutter
verhörte ihn streng.

„Wenn dich der schlimme Nachbarsjunge mit Steinen warf —
warum hast du mich dann nicht gerufen?"

Des Jungen Augen leuchteten auf:

„Ja, kannst du denn mit Steinen schmeißen, Mutti?"

Borbs hat zum Geburtstag eine Eisenbahn bekommen.

Borbsens Papa spielt immer mit. Borbsens Papa ist ganz bei
der Sache. Er läßt den Zug abfahren, halten, stellt Weichen,
rangiert, klingelt, läutet und baut um. Borbs sitzt dabei und
darf nichts anrühren.

„Was soll ich jetzt machen?" fragt der Vater.

Meint Borbs:

„Jetzt machst du einmal Reisender, Papa."

„Reisender?"

„Ja. Du sitzt hier neben dem Bahnhof eine Stunde ruhig und
wartest, bis ich deinen Zug vorbeikommen lasse."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Weshalb hast du dich eigentlich damals scheiden lassen ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4695, S. 50

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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