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Zeichnung von F. Desclabissac

Nichts kann mich so glücklich machen,
Liebes Kind, als wenn ich dich
Sehe recht von Herzen lachen,
Und ich wünsche inniglich,

Deine jungen Tage mögen
Stets dir bringen rechten Segen.

Kind, ach, einmal kommen Tage,
Da ich nicht mehr bei dir bin,

Da ich nichts zum Trost dir sage,
Kränkt dir etwas Herz und Sinn;
Froher Kinderzeit Gedenken
Soll dir dann die Tröstung schenken.

Fern sind heut* noch deine Ziele.
Groß und schön begehr' ich sie,
Aber, ach, der Mängel viele
Fehlen vor Erreichtem nie,

Und im Leben muß die Freude
Oft wohl wechseln mit dem Leide.

Deine Füße wirst du stoßen
Auf dem Weg an manchem Stein,
Und beim Pflücken schöner Rosen
Wird der Schmerz durch Dornen sein,
Mußt du zwischen Pfaden wählen,
Wird der Irrtum auch nicht fehlen.

Darum wünsch' ich, du sollst finden
Ein getreues Herz. Daran
Hast du Licht in finstern Gründen,
Und auch du kannst sprechen dann:
Mir ist wohl bei höchstem Schmerze,
Denn ich weiß ein treues Herze.

Wenn ich längst von dir gegangen,
Wenn das meine längst schon ruht,
Soll dies Herz dann an dir hangen,
Denn es bleibt das größte Gut:
Dem ist wohl bei höchstem Schmerze,
Der da weiß ein treues Herze.

Robinson

Der Papagel

Wenn Lerr Uebelhör zurückkommt,
wird ihn der Papagei mit sinnigen
Sprüchlein und nicht mißzuverstehen-
den Zitaten überraschen. Allerdings
wird Lora dann — im Interesse der
Kundenerhaltung — auswandern
müssen. Vielleicht kommt sie dann
zurück ins Papageienland, zu ihrer
vielhundertjahre alten Mama, nach
der sie immerzu geschrien. Dort kön-
nen ihr seine Zitate nichts schaden,
dort versteht niemand bayrische
Kraftausdrücke. Gertraud von Boecl

Erklärung

„Was ist 'n Doppelgänger,
Vater?"

Vater (nach längerem Nach-
denken): „Ich denke mir, einer, der
auf allen Vieren geht!"

Allerdings

„.Hoffman», den Aufsatz: ,Mein
Tagewerk' hast du nicht allein ge-
macht! Stimmt das?"

„Jawohl, Lerr Lehrer; die ganze
Klasse hat ihn gemacht!"

Erzwungene Unzugänglichkeit

„Wohl ein unzugänglicher Mensch,
der Direktor?"

„Augenblicklich ja!"

„Wieso augenblicklich?"

„Gestern ist er eingesperrt worden I"

Der alte Krägendubel ist mit
den Jahren ein bißchen verkalkt.
Das ist nicht zu leugnen. Aber er
war auch in seinen besten Jahren
immer schon reichlich doof gewesen.

Wie dem auch sei — eines Tages
ist der alte Krägendubel Zeuge von
folgenden, in seiner kleinen Stadt
nicht alltäglichen Vorgängen:

Ein junger Mann wird mit einem
dreifachen, brausenden Loch am
Bahnhofbegrüßt,vom Bürgermeister
apostrophiert, dann hängt man ihm
einen Lorbeerkranz um und trägt
ihn im Triumph über die Straße.

„Wat'n hier los?" erkundigt sich
der alte Krägendubel.

„Das wissen Sie nicht? Der
Mann da ist doch der berühmte
Vorderstürmer von 1866."

„Loren Sie mal," sagt Krägen-
dubel gereizt, „veräppeln Sie mich
hier nicht!"

„Aber wieso denn? Was ich Ihnen
sage, stimmt haargenau."

„Aber der Mann ist doch höch-
stens dreißig. Wie kann der 1866
mit gestürmt haben?"
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aus alter Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Desclabissac, Félice
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4695, S. 52

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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