„Wir müssen landen, sonst kostet es doppelte Taxe."
„Ausgeschlossen — ich sag einfach beim Zahlen der
Vermieterin, sie sei schon wieder schlanker geworden!"
Meinen Sie das nicht auch?
Aus der indischen Stadt Madras hat man kürzlich 14 Lastwagen
voll Affen abtransportiert, die dann in 150 Kilometer Entfernung im
Urwald abgesetzt wurden. Die Affen, deren Tötung sich die Lindus
widersetzen würden, waren zu einer Plage der Stadt geworden;
man hatte sie schon einige Male in die Nachbarschaft gebracht,
sie waren aber immer sofort zurückgekommen.
Affen scheinen eben den Menschen alles Dumme nachzu-
ahmen — jetzt auch die Landflucht und die Abwanderung in
die Städte.
*
Eine brasilianische Kinogesellschaft hat einen italienischen
Film für 4500 Kilo vom bestem Santoskaffee, franko Genua,
erworben.
Der Film muß natürlich ebenso anregend sein wie der Kaffee.
In einem Pariser Variete tritt ein Artist mit einem
Lunde auf, der lachen kann. Ein zweiter Lund ist dazu abge-
richtet, allerlei Kunststücke zu versuchen, die ihm immer miß-
lingen, und jedesmal bringt dann der erste mit einer tiefen
Baßstimme ein richtiges menschliches Gelächter hervor.
Welch eine Zeit für Paris: sogar das Lachen ist auf den
Lund gekommen!
Professor Giersberg in Breslau ist es gelungen, durch Aus-
tausch von Gehirnteilen Instinkte von einem Tier auf das andere
zu verpflanzen. So glückte es ihm, einen Laubfrosch zu züchten-
der seine Leiter verschmähte, aber zu graben anfing.
Rach dem, was mit ihm vorgenommen wurde, sah der be-
dauernswerte Frosch sein Lei! eben nur darin, unter die Erde
zu kommen.
Der englische Rundfunk hat seine Ansager vor jenen Lörern
entschuldigt, die falsche Betonung und Aussprache ausländischer
Namen beanstandet hatten; da besonders bei den Tagesnach-
richten solche Namen dem Ansager ohne Vorbereitung vor
Augen kämen, müsse man Rücksicht üben.
Selbstverständlich! Was liegt daran, wenn mal ein Name
nicht gut ausgesprochen wird. Ost sind doch ganze Lörspiele
ausgesprochen schlecht.
Die Stadtverwaltung von Istanbul will eine Steuer auf
schmutzige Wohnungen erheben. Sanitätsbeamte sollen alle
Wohnungen kontrollieren; ist eine Wohnung nicht sauber genug,
104
so wird nach der Zahl der Räume eine Steuer verhängt. Der
Ertrag der Steuer soll für sanitäre Anlagen verwendet werden.
Bei einer Steuer auf schmutzige Wohnungen dürfte es auf
die verschiedene Veranlagung der Lausfrauen ankommen.
*
Der Moskauer Professor Tschukitscheff hat ein Serum her-
gestellt, das selbst das stärkste Lungergesühl beseitigen soll.
Diese Erfindung ist sehr wichtig für die Sowjetregierung.
Wer nichts zu essen hat, geht freilich zugrunde, aber wen» er
mit dem Serum behandelt wird, spürt er keine Lungerqualen.
Im Sowjetparadies können jetzt also die Menschen ganz behag-
lich verhungern. *
Im letzten Frühjahr sah der Bauer Sandor Kis aus Szeg-
halom in Angarn in der Pußta eine Luftspiegelung: einen
Bauernhof und davor ein wunderschönes junges Mädchen. Zwei
Monate lang suchte er dann nach dem Los; endlich fand er ihn
in 120 Kilometer Entfernung; er bewarb sich um das Mädchen,
und kürzlich war die Lochzeit.
Der verliebte Mann hat Glück gehabt: für manchen bleibt
die Ersehnte zeitlebens eine Fata Morgan«. — Andererseits:
manche heftige Liebe, die zum Ziel kommt, hat auch auf einer
Vorspiegelung beruht. P. R.
Eheliches
Er: „Seit unserem Lochzeitstage warte ich darauf, daß du mir
diese Lose flickst!"
Sie: „Oh, also deswegen hast du mich geheiratet!"
Ä-2
„Mein Apfel ist dieses Jahr prächtig gediehen — aber meine
Kirsche ist leider kurz vor der Reife von einem Spatzen gefressen worden."
„Ausgeschlossen — ich sag einfach beim Zahlen der
Vermieterin, sie sei schon wieder schlanker geworden!"
Meinen Sie das nicht auch?
Aus der indischen Stadt Madras hat man kürzlich 14 Lastwagen
voll Affen abtransportiert, die dann in 150 Kilometer Entfernung im
Urwald abgesetzt wurden. Die Affen, deren Tötung sich die Lindus
widersetzen würden, waren zu einer Plage der Stadt geworden;
man hatte sie schon einige Male in die Nachbarschaft gebracht,
sie waren aber immer sofort zurückgekommen.
Affen scheinen eben den Menschen alles Dumme nachzu-
ahmen — jetzt auch die Landflucht und die Abwanderung in
die Städte.
*
Eine brasilianische Kinogesellschaft hat einen italienischen
Film für 4500 Kilo vom bestem Santoskaffee, franko Genua,
erworben.
Der Film muß natürlich ebenso anregend sein wie der Kaffee.
In einem Pariser Variete tritt ein Artist mit einem
Lunde auf, der lachen kann. Ein zweiter Lund ist dazu abge-
richtet, allerlei Kunststücke zu versuchen, die ihm immer miß-
lingen, und jedesmal bringt dann der erste mit einer tiefen
Baßstimme ein richtiges menschliches Gelächter hervor.
Welch eine Zeit für Paris: sogar das Lachen ist auf den
Lund gekommen!
Professor Giersberg in Breslau ist es gelungen, durch Aus-
tausch von Gehirnteilen Instinkte von einem Tier auf das andere
zu verpflanzen. So glückte es ihm, einen Laubfrosch zu züchten-
der seine Leiter verschmähte, aber zu graben anfing.
Rach dem, was mit ihm vorgenommen wurde, sah der be-
dauernswerte Frosch sein Lei! eben nur darin, unter die Erde
zu kommen.
Der englische Rundfunk hat seine Ansager vor jenen Lörern
entschuldigt, die falsche Betonung und Aussprache ausländischer
Namen beanstandet hatten; da besonders bei den Tagesnach-
richten solche Namen dem Ansager ohne Vorbereitung vor
Augen kämen, müsse man Rücksicht üben.
Selbstverständlich! Was liegt daran, wenn mal ein Name
nicht gut ausgesprochen wird. Ost sind doch ganze Lörspiele
ausgesprochen schlecht.
Die Stadtverwaltung von Istanbul will eine Steuer auf
schmutzige Wohnungen erheben. Sanitätsbeamte sollen alle
Wohnungen kontrollieren; ist eine Wohnung nicht sauber genug,
104
so wird nach der Zahl der Räume eine Steuer verhängt. Der
Ertrag der Steuer soll für sanitäre Anlagen verwendet werden.
Bei einer Steuer auf schmutzige Wohnungen dürfte es auf
die verschiedene Veranlagung der Lausfrauen ankommen.
*
Der Moskauer Professor Tschukitscheff hat ein Serum her-
gestellt, das selbst das stärkste Lungergesühl beseitigen soll.
Diese Erfindung ist sehr wichtig für die Sowjetregierung.
Wer nichts zu essen hat, geht freilich zugrunde, aber wen» er
mit dem Serum behandelt wird, spürt er keine Lungerqualen.
Im Sowjetparadies können jetzt also die Menschen ganz behag-
lich verhungern. *
Im letzten Frühjahr sah der Bauer Sandor Kis aus Szeg-
halom in Angarn in der Pußta eine Luftspiegelung: einen
Bauernhof und davor ein wunderschönes junges Mädchen. Zwei
Monate lang suchte er dann nach dem Los; endlich fand er ihn
in 120 Kilometer Entfernung; er bewarb sich um das Mädchen,
und kürzlich war die Lochzeit.
Der verliebte Mann hat Glück gehabt: für manchen bleibt
die Ersehnte zeitlebens eine Fata Morgan«. — Andererseits:
manche heftige Liebe, die zum Ziel kommt, hat auch auf einer
Vorspiegelung beruht. P. R.
Eheliches
Er: „Seit unserem Lochzeitstage warte ich darauf, daß du mir
diese Lose flickst!"
Sie: „Oh, also deswegen hast du mich geheiratet!"
Ä-2
„Mein Apfel ist dieses Jahr prächtig gediehen — aber meine
Kirsche ist leider kurz vor der Reife von einem Spatzen gefressen worden."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wir müssen landen ..." "Magere Ernte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4698, S. 104
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg