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Zeichnung von M. Claus

Kleine Ouälerei

Zum Gasthaus „Lange Einkehr" ge-
hören einige Säle, die für Festlichkeiten
und Vereinstagungen vermietet werden.
Aber ein großes Geschäft ist damit nicht
zu machen.

Jetzt hat der „Verein der Rohköstler"
einen Saal für einen geselligen Abend
gemietet. Albert Ztelke, der Wirt zur
„Langen Einkehr" hat ihn ungern her-
gegeben, was zu verstehen ist. Aber
schließlich — die Leute zahlen ihm Miete
und die Kosten der Beleuchtung. Sonst
würde der Saal ja doch unbenutzt bleiben.

Der Saal liegt neben der Küche,
in der gerade mächtig gebraten wird,
was köstliche Düfte verursacht. Um 8
Ahr wollen sich die Rohköstler versam-
meln. Am 7 Ahr gibt Albert Zielke seinem
Personal den Befehl: „Die Tür zur
Küche bleibt jetzt 'ne Weile auf und
ebenso die zum Saal. Da soll mal der
Küchendunst ordentlich hineinziehn!"

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Beim Abschied der Gattin

Er: „Wenn du Geld brauchst, so schreibe
nurl Schreibe überhaupt recht bald!"
„Dann gib's mir doch lieber gleich mit!"

Die beiden Billardspieler

„Warum ziehst du den Rock nicht aus ?"
„Weil mein Lemd geflickt ist! And du?"
„Weil meins nicht geflickt ist!"

Beim Photographen

„In welchem Maßstabe möchten Sie
die Vergrößerung der Photographie?"

„Die Augen fünffach, die Rase drei-
fach und den Mund doppelt!"

Lotte legte das Buch aus der Land.
„Der Schluß enttäuscht."

Leinz nickte. „Muß er ja. Der Autor
sagt doch ausdrücklich, es handle sich um
eine wahre Liebesgeschichte."

Der Goldfisch

Ja, wenn das so weiter gegangen wäre!
Oder wenigstens umgekehrt, daß die Katze
den Goldfisch und der Lund die Katze
gesteffen hätte! Dann wäre wieder Frie-
den eingekehrt. Wer aber frißt dann den
Lund?

And etwas mußte geschehen! Der Lund
war eine zu grobe Beleidigung für Pauline!
Pauline sann und sann. Dann dachte sie nach.
Wenn Frauen Nachdenken, kommt immer
etwas Besonderes. And es kam auch. Mit
dem Sechsuhrzug. Direkt aus Kottbus. Auguste
hieß sie, war dreiundsechzig Jahre alt. Pauline
nannte sie Mutter. Sie war es auch.

„Schau mal, Paul, wer da ist!" sagte
Pauline, als Paul am vierten Tage — ge-
rechnet vom Einzug des Goldfisches an —
am Abend totmüde in seine Wohnung trat,
„Mutter will jetzt immer bei uns bleiben!"
Die Schwiegermutter saß da und lächelte.

Da nahm Paul seinen Lut wieder vom
Laken, steckte den Goldfisch in die Tasche,
nahm den Lund am Lalsband und verschwand.
Als er zurückkam, hatte er Lund und Gold-
fisch verschenkt. Aber die Katze war immer
noch da und die Schwiegermutter auch. Pauline
vertröstet« ihn auf später. Als aber die Zeit
gekommen war, da die Katze starb und die
Mutter wieder nach Lause fahren wollte, kaufte
Paul eine neue Katze und redete der Schwie-
germutter gut zu, zu bleiben. Er tat dies aus
eigenem Anlaß. Oder wenigstens, was man in
der Ehe so nennt. Wenn aber Paul einen
Goldfisch nur von weitem sah, zog er seinen
Lut und grüßte ihn. Es hätte ja sein eigener
sein können. Denn ein Goldfisch sieht aus wie
der andere.

'S/

Der ausprncksvolle Angler


Kort

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Großartig, daß Sie kommen ..." "Der anspruchsvolle Angler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Claus, Martin
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 182.1935, Nr. 4709, S. 288

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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