Fliegende Blätter (183.1935 (Nr. 4692-4716) = 91. Jahrg.)

^ing-Pong

Das ist ein seltsamer Winter! Aus Bern-
heide in der Mark kommt die Nachricht, daß der
Glieder schon zum zweiten Mal in diesem Jahre
^!üht. In Kuhbier (Ostpriegnitz) tragen die Lim-
^^eren bereits zum dritten Mal Frucht.

^ Aber noch überzeugender wirkt wohl die
^atsache^ daß mein Freund Adolar sich nun zum
vierten Mal verlobt hat.

Die British Gaumont Filmgesellschaft hat
letzt Filmvorführungen in Flugzeugen eingerichtet.
. heißt, daß durch die Ablenkung der Ausmerk-
lainkeit die Luftkrankheit weit weniger austritt.

Aber es kommt natürlich ganz auf die Filme
v"- Unter Amständen werden die Fahrgäste jetzt
~~ sehkrank.

. Ein Chikagoer Aerzteverein veranstaltete
^uie Tombola. Der erste Preis bestand in einer
oßenlosen Blinddarmoperation. Gewinner, die
eine derartige Operation nötig haben, können
en Preis auch weitergeben.

Wie wir hören, hat ein Schotte, der den
>lreis gewann, ihn seiner Frau zu Weihnachten

geschenkt.

Wunder des Hemmschuhs

seelisch durch Konkurs zusammengebrochener Zn-
dustrieller soll hier sein Gleichgewicht wiederge-
funden haben.

Er fand nur die Rechnung ungereimt.

Ein Wetterkundiger behauptet ganz energisch,
daß nicht nur das Wetter sich seit Einführung
des Rundfunks verschlechtert, sondern daß auch
die wunderbare tiefe Bläue des Limmels sich
verfärbt habe.

Das kommt wohl daher, daß manche Sender
das Blaue vom Lümmel herunter lügen.

Die neueste Rekordverrücktheit in Amerika
ist diese: wer die meisten Centstücke in seine
Rase hineinbringt, kann zum Weltrekordinhaber
werden, Amerika wird moralisch! Früher galt
es drüben, andern die meisten Dollars aus der
Rase zu ziehen. *

Eine i» England verstorbene Dame ver-
machte testamentarisch einem 12 Jahre alten
Rennpferd die Summe von 10 000 Pfund.

Ob das Pferd noch große Sprünge machen
kann?

Die französische Dichterin Lucie Guillet hat ein Sanatorium eröffnet, in dem
Patienten durch Vorträge von Dichtwerken behandelt und geheilt werde». Ein

KLEINER FILM

Während sonst die Schuldgemeine
Sagt, es sei kein Geld nicht da,
Zahlte Finnland wieder eine
Rate an Amerika.

Als jüngst dieser finanzielle
Vorgang in Erscheinung trat,

War diesmal dabei zur Stelle
Auch ein Kinoapparat.

ftn das Drehn ist man gegangen:
Hier, in seinem Staatsbüro,
^eht, den Mammon zu empfangen,
Mister Phillips und ist froh.

lind Herr Astroms, der Gesandte
Finnlands naht zum Zahlungszweck;
Er begleicht die imposante
Summe glatt mit einem Scheck.

Recht humorvoll lächelnd reicht er
Mister Phillips das Papier;
Dieser nimmt es an mit leichter.
Liebenswürdiger Manier.

Jedenfalls für Wochenschauen
Ist der kleine Film bestimmt.
Aber wird er sehr erbauen,
Wenn er nun nach Frankreich kimmt?

Auch der Brite fühlt fatalen
Stich wohl, wenn der Film gezeigt.
Denn dem Yankee was zu zahlen,
Ist er selbst ja nicht geneigt.

Dieser Film ist rein historisch,
Doch der Yankee hofft dabei.

Ist das auch recht illusorisch,

Daß er auch erziehend sei.

—on.

„Ra, was mache» deine Skifortschritte, Paul?"
„Mein Gott, bis jetzt schreite ich wenig, ich liege
meistens!"

N \VEA-i&e*K&

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