Der mitleidige Apotheker
„Geld habe ich nicht, Lerr Apotheker, aber wollen Sie mir
nicht trotzdem etwas zum schwitzen geben?"
„Gern! Nehmen Sie diese schwere Kiste, und tragen Sie sie
für mich zum Güterbahnhof!"
Zwei Schlosserlehrlinge treffen sich.
„Warum läuft denn dein Meister mit 'ner verbundenen
Land herum?"
„Ach, der wollte mir das Nieten beibringen."
„Erzähle mal, wie war denn das?"
„Er gab mir einen Lämmer in die Land, stellte sich mir
gegenüber und sagte: ,Wenn ich die Land hochhebe, schlägst du
drauf. Junges Na, und seitdem muß er sie verbunden tragen."
Äer kleine Klaus besucht seit einem Jahr die Schule. Eines
Tages erhält er vom Lehrer den Auftrag, ins Rektorzimmer zu
gehen und den Schulleiter um ein Dutzend Federn zu bitten.
„Weißt du auch," forscht der Lehrer, „was du sagen wirst,
wenn dich der Rektor fragt, wieviel Stück ein Dutzend sind?"
„Zwölf," antwortet Klaus stolz und trollt ab. Nach einer Weile
kommt er mit den Federn zurück. „Nun, Klaus," erkundigt sich
der Lehrer, „hat dich der Rektor gefragt, wieviel ein Dutzend ist?"
„Nein," sagt enttäuscht der kleine Mann, „er hat's selber gewußt."
Fräulein Stippe hat eine Goldkrone an einem Zahn. Eines
Tages kommt sie zu ihrem Zahnarzt.
„Lerr Doktor, was soll ich nur machen? Meine Krone ist
weg, die teure Goldkrone."
„Schlimm, Fräulein Stippe. Aber vielleicht ist sie doch nicht
ganz verschwunden. Laben Sie denn keine Ahnung, wo Sie sie
möglicherweise suchen könnten?"
„O ja," sagt Fräulein Stippe, „ich Hab sie doch runterge-
schluckt."
Der Löwenbändiger rasiert sich!
Der Abendgang
„Drei Stunden sind Sie ausgeblieben, Augustei Ich denke. Sie
wollten nur zum Briefkasten?"
„Da treffe ich um sieben Ahr immer meinen Bräutigam!"
Endlich
„Die stille und andächtige Begeisterung hätten Sie sehen sollen,
mit der mein Mann durch das Goethehaus gewandert ist — jetzt
will er aber auch mal was von Goethe lesen!"
„Aber meine Lerren, Rauchen ist in diesem Abteil verboten,
können Sie nicht lesen?" — „Bei dem Qualm?"
Der galante Arzt
„Anerhört von dem Kollegen, Ihr Leiden als Alterser-
scheinung zu bezeichnen — eine verspätete Kinderkrankheit,
meine Gnädige!"
Die Ausnahme
„Alles stießt, sagte der Weise — nur die Tinte in diesem
Füllfederhalter fließt nicht!"
Falsches Mittel
„Torheit, der Tante die Roten zu verstecken! Wenn
sie keine Noten hat, spielt sie alles auswendig — und das ist
noch schlimmer!"
Rat
Sanitätsrat Dr. Strubel hat einen Neffen, der sich nun
auch der kranken Menschheit widmen will. Aus dem Born
seiner Erfahrung kredenzt er ihm einige Tropfen. „Das mußt
du vor allem bedenken, mein Junge: ein guter Anfang ist ent-
scheidend für die ganze Entwicklung der Praxis. Last du an-
fangs Pech, dann spricht sich das herum, und du bist geliefert.
Deshalb darfst du nie Erwartungen erwecken, die sich vielleicht
nicht erfüllen. Also: Verschreiben darfst du viel, aber nur
wenig versprechen!"
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„Geld habe ich nicht, Lerr Apotheker, aber wollen Sie mir
nicht trotzdem etwas zum schwitzen geben?"
„Gern! Nehmen Sie diese schwere Kiste, und tragen Sie sie
für mich zum Güterbahnhof!"
Zwei Schlosserlehrlinge treffen sich.
„Warum läuft denn dein Meister mit 'ner verbundenen
Land herum?"
„Ach, der wollte mir das Nieten beibringen."
„Erzähle mal, wie war denn das?"
„Er gab mir einen Lämmer in die Land, stellte sich mir
gegenüber und sagte: ,Wenn ich die Land hochhebe, schlägst du
drauf. Junges Na, und seitdem muß er sie verbunden tragen."
Äer kleine Klaus besucht seit einem Jahr die Schule. Eines
Tages erhält er vom Lehrer den Auftrag, ins Rektorzimmer zu
gehen und den Schulleiter um ein Dutzend Federn zu bitten.
„Weißt du auch," forscht der Lehrer, „was du sagen wirst,
wenn dich der Rektor fragt, wieviel Stück ein Dutzend sind?"
„Zwölf," antwortet Klaus stolz und trollt ab. Nach einer Weile
kommt er mit den Federn zurück. „Nun, Klaus," erkundigt sich
der Lehrer, „hat dich der Rektor gefragt, wieviel ein Dutzend ist?"
„Nein," sagt enttäuscht der kleine Mann, „er hat's selber gewußt."
Fräulein Stippe hat eine Goldkrone an einem Zahn. Eines
Tages kommt sie zu ihrem Zahnarzt.
„Lerr Doktor, was soll ich nur machen? Meine Krone ist
weg, die teure Goldkrone."
„Schlimm, Fräulein Stippe. Aber vielleicht ist sie doch nicht
ganz verschwunden. Laben Sie denn keine Ahnung, wo Sie sie
möglicherweise suchen könnten?"
„O ja," sagt Fräulein Stippe, „ich Hab sie doch runterge-
schluckt."
Der Löwenbändiger rasiert sich!
Der Abendgang
„Drei Stunden sind Sie ausgeblieben, Augustei Ich denke. Sie
wollten nur zum Briefkasten?"
„Da treffe ich um sieben Ahr immer meinen Bräutigam!"
Endlich
„Die stille und andächtige Begeisterung hätten Sie sehen sollen,
mit der mein Mann durch das Goethehaus gewandert ist — jetzt
will er aber auch mal was von Goethe lesen!"
„Aber meine Lerren, Rauchen ist in diesem Abteil verboten,
können Sie nicht lesen?" — „Bei dem Qualm?"
Der galante Arzt
„Anerhört von dem Kollegen, Ihr Leiden als Alterser-
scheinung zu bezeichnen — eine verspätete Kinderkrankheit,
meine Gnädige!"
Die Ausnahme
„Alles stießt, sagte der Weise — nur die Tinte in diesem
Füllfederhalter fließt nicht!"
Falsches Mittel
„Torheit, der Tante die Roten zu verstecken! Wenn
sie keine Noten hat, spielt sie alles auswendig — und das ist
noch schlimmer!"
Rat
Sanitätsrat Dr. Strubel hat einen Neffen, der sich nun
auch der kranken Menschheit widmen will. Aus dem Born
seiner Erfahrung kredenzt er ihm einige Tropfen. „Das mußt
du vor allem bedenken, mein Junge: ein guter Anfang ist ent-
scheidend für die ganze Entwicklung der Praxis. Last du an-
fangs Pech, dann spricht sich das herum, und du bist geliefert.
Deshalb darfst du nie Erwartungen erwecken, die sich vielleicht
nicht erfüllen. Also: Verschreiben darfst du viel, aber nur
wenig versprechen!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Löwenbändiger rasiert sich!" "Tauchen verboten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4668, S. 47
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg