Nundfunkwörter
Vertrauliches Bekenntnis
Arzt: „Leute bekennen Sie endlich, daß Sie jeden Abend Ihre
sieben bis acht Maß Bier trinken. Warum sagten Sie denn neulich
zwei bis drei, als Sie mich zum erstenmal konsultierten?"
Patient: „Da war doch meine Frau mit mir!"
Je nachdem
„Meine Köchin möchte die Küche gestrichen haben. Wie lange
wird Ihr Geselle dazu brauchen, Meister?"
„Da muß ich sie erst sehen I"
„Die Küche?"
„Nein, die Köchin!"
Die ordnungsliebende Hausfrau
„Im Lause brennt's, Anna — räumen Sie schnell das Schlaf-
zimmer aus — was sollen die Feuerwehrleute denken, daß um zehn
Ahr die Betten noch nicht gemacht sind!"
Der Erfolg
„Auf Anraten eines Naturheilkundigen, bei dem ich in Behand-
lung bin, lebe ich nur noch von Rohkost!"
„And was haben Sie schon für Erfolge festgestellt?"
„Ich spare jeden Monat drei Mark an Kochgas!"
Der vergessene Brief
„Warum liefen Sie vorhin fort, als Ihre Frau klagte, daß sie
auf den Brief an eine Freundin noch immer keine Antwort er-
halten hätte?"
„Da habe ich den Brief rasch in den Kasten gesteckt!"
Einfache Aufklärung
„Liber Männe, wie kann man um zwei Ahr in der Nacht nach
Lause kommen?"
„Ich bin mit der letzten Straßenbahn gefahren!"
Das bewunderte Barometer
„Ich habe gestern ein Barometer gekauft und auf die Veranda
gehängt, Anna! Laben Sie heute schon danach gesehen?"
„Jawohl! Es ist sehr schön, gnädige Frau!"
Rat
„Der Antersuchungsrichter treibt mich in die Enge! Was soll
ich tun?"
„Suchen Sie das Weite!"
Prokurist zum Lehrling: „Mache dir nichts draus, Fritz, daß
der Lerr Direktor Rindvieh zu dir gesagt hat! Ich bin heute Pro-
kurist und habe auch als Rindvieh angefangen I"
Naive Auffassung
„Was sagen Sie dazu, daß Ihr Sohn falsches Geld hergestellt hat?"
„Der reine Aff'! Alles macht er nach!"
Die Llhr
Schon über eine Stunde sitzt Weißblech bei Panse und quatscht
und quatscht, daß Panse innerlich die Lände ringt. Denn Zeit ist
für ihn Geld, und Weißblech also ein teurer Besuch.
Da fällt Weißblech etwas auf. „Was ist denn mit der Ahr
über Ihrem Schreibtisch los? Die steht ja."
Panse hat das nicht gewußt, er hat nicht aus die Ahr geachtet.
Aber jetzt hat er einen Einfall. Er nickt: „Ja, die steht! Die lasse
ich absichtlich stehn. Dann kann ich mir nämlich, wenn ich mal einen
lästigen Besucher habe, erlauben, ihn nach der Zeit zu fragen. And
das wirkt dann meistens."
Weißblech ist begeistert. „Das ist eine großartige Idee!"
„Nicht wahr? Wieviel Ahr ist es übrigens?"
Der unhöfliche Gatte
Sie: „Gemeinheit; in der Lausfrauenversammlung wurde mir
nach längeren Ausführungen das Wort entzogen! And weißt du,
warum?"
Er: „Jedenfalls, weil du sonst nicht aufgehört hättest!"
Allerdings
„Wie ist der neue Kollege?"
„Einsilbig! Dabei hat er auch die Gewohnheit, die Lälfte der
Worte zu verschlucken!"
„Da bleibt ja nichts übrig!"
Das übertroffene Glück
Im Anterkunftshaus berichtet ein Tourist, daß ihm beim Aus-
stieg das Glück hold gewesen sei; denn er konnte, wenn auch natür-
lich aus ziemlicher Entfernung, einige Gemsen mit seiner Kamera
festhalten.
Da rührt sich auch schon ein anderer Alpenwanderer, der zwar
jetzt, wie er sagt, zum ersten Male unsere „jöttliche Bergwelt" kennen
lerne, gleichwohl aber doch schon das Glück gehabt habe, gleich ein
„janzes Rudel Iemsen" — und er weist auch sogleich das Lichtbild
vor — aus nächster Nähe aufzunehmen. And der Lüterjunge sei
„ooch gleich dabei jewesen".
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Vertrauliches Bekenntnis
Arzt: „Leute bekennen Sie endlich, daß Sie jeden Abend Ihre
sieben bis acht Maß Bier trinken. Warum sagten Sie denn neulich
zwei bis drei, als Sie mich zum erstenmal konsultierten?"
Patient: „Da war doch meine Frau mit mir!"
Je nachdem
„Meine Köchin möchte die Küche gestrichen haben. Wie lange
wird Ihr Geselle dazu brauchen, Meister?"
„Da muß ich sie erst sehen I"
„Die Küche?"
„Nein, die Köchin!"
Die ordnungsliebende Hausfrau
„Im Lause brennt's, Anna — räumen Sie schnell das Schlaf-
zimmer aus — was sollen die Feuerwehrleute denken, daß um zehn
Ahr die Betten noch nicht gemacht sind!"
Der Erfolg
„Auf Anraten eines Naturheilkundigen, bei dem ich in Behand-
lung bin, lebe ich nur noch von Rohkost!"
„And was haben Sie schon für Erfolge festgestellt?"
„Ich spare jeden Monat drei Mark an Kochgas!"
Der vergessene Brief
„Warum liefen Sie vorhin fort, als Ihre Frau klagte, daß sie
auf den Brief an eine Freundin noch immer keine Antwort er-
halten hätte?"
„Da habe ich den Brief rasch in den Kasten gesteckt!"
Einfache Aufklärung
„Liber Männe, wie kann man um zwei Ahr in der Nacht nach
Lause kommen?"
„Ich bin mit der letzten Straßenbahn gefahren!"
Das bewunderte Barometer
„Ich habe gestern ein Barometer gekauft und auf die Veranda
gehängt, Anna! Laben Sie heute schon danach gesehen?"
„Jawohl! Es ist sehr schön, gnädige Frau!"
Rat
„Der Antersuchungsrichter treibt mich in die Enge! Was soll
ich tun?"
„Suchen Sie das Weite!"
Prokurist zum Lehrling: „Mache dir nichts draus, Fritz, daß
der Lerr Direktor Rindvieh zu dir gesagt hat! Ich bin heute Pro-
kurist und habe auch als Rindvieh angefangen I"
Naive Auffassung
„Was sagen Sie dazu, daß Ihr Sohn falsches Geld hergestellt hat?"
„Der reine Aff'! Alles macht er nach!"
Die Llhr
Schon über eine Stunde sitzt Weißblech bei Panse und quatscht
und quatscht, daß Panse innerlich die Lände ringt. Denn Zeit ist
für ihn Geld, und Weißblech also ein teurer Besuch.
Da fällt Weißblech etwas auf. „Was ist denn mit der Ahr
über Ihrem Schreibtisch los? Die steht ja."
Panse hat das nicht gewußt, er hat nicht aus die Ahr geachtet.
Aber jetzt hat er einen Einfall. Er nickt: „Ja, die steht! Die lasse
ich absichtlich stehn. Dann kann ich mir nämlich, wenn ich mal einen
lästigen Besucher habe, erlauben, ihn nach der Zeit zu fragen. And
das wirkt dann meistens."
Weißblech ist begeistert. „Das ist eine großartige Idee!"
„Nicht wahr? Wieviel Ahr ist es übrigens?"
Der unhöfliche Gatte
Sie: „Gemeinheit; in der Lausfrauenversammlung wurde mir
nach längeren Ausführungen das Wort entzogen! And weißt du,
warum?"
Er: „Jedenfalls, weil du sonst nicht aufgehört hättest!"
Allerdings
„Wie ist der neue Kollege?"
„Einsilbig! Dabei hat er auch die Gewohnheit, die Lälfte der
Worte zu verschlucken!"
„Da bleibt ja nichts übrig!"
Das übertroffene Glück
Im Anterkunftshaus berichtet ein Tourist, daß ihm beim Aus-
stieg das Glück hold gewesen sei; denn er konnte, wenn auch natür-
lich aus ziemlicher Entfernung, einige Gemsen mit seiner Kamera
festhalten.
Da rührt sich auch schon ein anderer Alpenwanderer, der zwar
jetzt, wie er sagt, zum ersten Male unsere „jöttliche Bergwelt" kennen
lerne, gleichwohl aber doch schon das Glück gehabt habe, gleich ein
„janzes Rudel Iemsen" — und er weist auch sogleich das Lichtbild
vor — aus nächster Nähe aufzunehmen. And der Lüterjunge sei
„ooch gleich dabei jewesen".
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Rundfunkwörter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4671, S. 94
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg