Das Versteck
„Da soll doch wirklich gleich . murmelte er ärgerlich und ließ
sich auf einen Stuhl fallen.
Da fühlte er etwas an seinem Rücken. Er drehte sich verblüfft
um, fand aber nichts auf dem Polster.
Dora lachte auf. „Willst du den Ring nicht sehen? Ich sagte
dir, daß ich ihn in zwei Sekunden wieder hervorzaubern könnte."
„Wo ist er denn ?" fragte er wütend.
„Lier, mein Lieber, du trugst ihn ja selbst die ganze Zeit auf
dem Rücken. Da war es freilich schwer, ihn zu finden," und sie
nahm etwas von seinem Rücken fort und hielt es ihm unter
die Nase.
Es war der Ring, in ein Stückchen Papier gewickelt, das mit
einer krummgebognen Stecknadel hinten auf seinem Nock befestigt
gewesen war.
Er sprang auf. „Wann machtest du das?" fragte er kleinlaut.
„Als du eintratest, mein Schatz . . . And nun geh die Opern-
karten kaufen I"
Preisaufgabe: Preise 200.- Mark
Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit Bll 60.—, zweite
mit KM 30.— und dritte mit KM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je KM S.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Preisaufgabe Nr. 300■ ,,3uin dreihundertsten Male!"
Ja, da sind wir also bei unserer 300. Preisausgabe I Als wir
uns das erste halbe Dutzend überlegten, war es keineswegs unsere
Absicht, zu dieser ansehnlichen Zahl zu gelangen. Aber das freund-
liche Intereffe unserer Leser, das Vergnügen, das viele Tausende
Einsender daran hatten, und ihr nicht nachlaffendes Bemühen, hier
mit Witz, dort mit tiftelndem Scharfsinn zu spaßhaften Lösungen zu
kommen, führten dann doch weiter und weiter über das kleine Jubi-
läum der Lundert hinaus ins zweite und dritte Lundert. Bei manchen
der nun bewältigten 299 Aufgaben haben viele Einsender uns ver-
sichert, daß sie tüchtig geschwitzt hätten. Run, daran hat es auch bei
uns nicht gefehlt. Wer zurückblättert und alle diese Aufgaben an-
sieht, wird sich sagen, daß es bei solcher Menge nick)t so einfach war,
immer wieder etwas Neues zu finden, ein frisck)es Problem auszu-
Hecken; besonders liebenswürdige Einsender haben uns sogar ihr an-
erkennendes Staunen darüber ausgedrückt. And dann noch — 2P9 mal
durch die Masse der Einsendungen sich hindurchzuarbeiten und abzu-
wägen und mit möglichster Gerechtigkeit die Preise zu verteilen —
— Lerrschaften, das war eine ArbeitI
Aber wir werden das jetzt auch zum 300. Male gern tun; es
wird uns sogar ein Vergnügen sein. Nicht alles möchte man zum
300. Male erleben, aber bei anderm läßt man sich sold)e Wieder-
holung gern gefallen. Aeberlegen Sie einmal! Sie feiern Ihren Ge-
burtstag wohl ganz gern, nick)t wahr? Sie möchten wohl auch den
70. erleben und den 80. Auch der 90. würde Ihnen, gesundes Befinden
vorausgesetzt, behagen; da würde Ihnen der Rundfunk gratulieren.
And säiließlich wäre Ihnen auch der 109. Geburtstag angenehm; da
kämen Sie sogar in die ganze deutsche Presse. Aber würden Sie zum
300. Male Geburtstag feiern mögen? Nein, sicherlich nicht! Davon
würden Sie dock) nichts wissen wollen. Aber zum 300. Male den
Geldbriefträger begrüßen zu können — — ja, das würde Ihnen ge-
fallen. Selbstverständlich müßte er immer in seiner erfreulichsten
Funktion auftreten, als Geldbringer, und nicht etwa mit einer Nach-
nahme oder einem Wed)sel kommen.
And so stellen wir nun als 300. Preisaufgabe die Beantwortung
dieser beiden Fragen:
1. Was würden Sie nicht gern 300 Male tun oder erleben?
2. Was aber möchten Sie 300 Male tun oder erleben?
Als Beispiele haben wir schon den Geburtstag und den Geld-
briefträger; weitere wollen wir nicht geben, um nicht vorzugreifen;
die Aufgabe ist ja auch klar genug. Sicherlich werden Ihnen lustige
Antworten einsallen; wir bitten aber, wie immer, um Kürze.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 9. Mai 1935 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisausgabe), München 27, Möhlstraße 31. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden.
Entscheidung in Nummer 4688.
Gesunde Zähne gehören dazu. Des-
halb pflegen, gut pflegen und immer
wieder pflegen mit NIVEA-Zahnpasta.
Ein echtes NIVEA-Erzeugnis: Erlesene
Rohstoffe, größte Wirksamkeit. Und
doch kostet die große Tube nur 50 Pf.
Mild, leicht schäumend,
wundervoll im Geschmack.
Anzeigen-Annahme: Verlag „Fliegende Blätter“, München 27, Möhlstr. 34 und alle Annoncen-Expeditionen.
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„Da soll doch wirklich gleich . murmelte er ärgerlich und ließ
sich auf einen Stuhl fallen.
Da fühlte er etwas an seinem Rücken. Er drehte sich verblüfft
um, fand aber nichts auf dem Polster.
Dora lachte auf. „Willst du den Ring nicht sehen? Ich sagte
dir, daß ich ihn in zwei Sekunden wieder hervorzaubern könnte."
„Wo ist er denn ?" fragte er wütend.
„Lier, mein Lieber, du trugst ihn ja selbst die ganze Zeit auf
dem Rücken. Da war es freilich schwer, ihn zu finden," und sie
nahm etwas von seinem Rücken fort und hielt es ihm unter
die Nase.
Es war der Ring, in ein Stückchen Papier gewickelt, das mit
einer krummgebognen Stecknadel hinten auf seinem Nock befestigt
gewesen war.
Er sprang auf. „Wann machtest du das?" fragte er kleinlaut.
„Als du eintratest, mein Schatz . . . And nun geh die Opern-
karten kaufen I"
Preisaufgabe: Preise 200.- Mark
Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit Bll 60.—, zweite
mit KM 30.— und dritte mit KM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je KM S.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Preisaufgabe Nr. 300■ ,,3uin dreihundertsten Male!"
Ja, da sind wir also bei unserer 300. Preisausgabe I Als wir
uns das erste halbe Dutzend überlegten, war es keineswegs unsere
Absicht, zu dieser ansehnlichen Zahl zu gelangen. Aber das freund-
liche Intereffe unserer Leser, das Vergnügen, das viele Tausende
Einsender daran hatten, und ihr nicht nachlaffendes Bemühen, hier
mit Witz, dort mit tiftelndem Scharfsinn zu spaßhaften Lösungen zu
kommen, führten dann doch weiter und weiter über das kleine Jubi-
läum der Lundert hinaus ins zweite und dritte Lundert. Bei manchen
der nun bewältigten 299 Aufgaben haben viele Einsender uns ver-
sichert, daß sie tüchtig geschwitzt hätten. Run, daran hat es auch bei
uns nicht gefehlt. Wer zurückblättert und alle diese Aufgaben an-
sieht, wird sich sagen, daß es bei solcher Menge nick)t so einfach war,
immer wieder etwas Neues zu finden, ein frisck)es Problem auszu-
Hecken; besonders liebenswürdige Einsender haben uns sogar ihr an-
erkennendes Staunen darüber ausgedrückt. And dann noch — 2P9 mal
durch die Masse der Einsendungen sich hindurchzuarbeiten und abzu-
wägen und mit möglichster Gerechtigkeit die Preise zu verteilen —
— Lerrschaften, das war eine ArbeitI
Aber wir werden das jetzt auch zum 300. Male gern tun; es
wird uns sogar ein Vergnügen sein. Nicht alles möchte man zum
300. Male erleben, aber bei anderm läßt man sich sold)e Wieder-
holung gern gefallen. Aeberlegen Sie einmal! Sie feiern Ihren Ge-
burtstag wohl ganz gern, nick)t wahr? Sie möchten wohl auch den
70. erleben und den 80. Auch der 90. würde Ihnen, gesundes Befinden
vorausgesetzt, behagen; da würde Ihnen der Rundfunk gratulieren.
And säiließlich wäre Ihnen auch der 109. Geburtstag angenehm; da
kämen Sie sogar in die ganze deutsche Presse. Aber würden Sie zum
300. Male Geburtstag feiern mögen? Nein, sicherlich nicht! Davon
würden Sie dock) nichts wissen wollen. Aber zum 300. Male den
Geldbriefträger begrüßen zu können — — ja, das würde Ihnen ge-
fallen. Selbstverständlich müßte er immer in seiner erfreulichsten
Funktion auftreten, als Geldbringer, und nicht etwa mit einer Nach-
nahme oder einem Wed)sel kommen.
And so stellen wir nun als 300. Preisaufgabe die Beantwortung
dieser beiden Fragen:
1. Was würden Sie nicht gern 300 Male tun oder erleben?
2. Was aber möchten Sie 300 Male tun oder erleben?
Als Beispiele haben wir schon den Geburtstag und den Geld-
briefträger; weitere wollen wir nicht geben, um nicht vorzugreifen;
die Aufgabe ist ja auch klar genug. Sicherlich werden Ihnen lustige
Antworten einsallen; wir bitten aber, wie immer, um Kürze.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 9. Mai 1935 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisausgabe), München 27, Möhlstraße 31. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden.
Entscheidung in Nummer 4688.
Gesunde Zähne gehören dazu. Des-
halb pflegen, gut pflegen und immer
wieder pflegen mit NIVEA-Zahnpasta.
Ein echtes NIVEA-Erzeugnis: Erlesene
Rohstoffe, größte Wirksamkeit. Und
doch kostet die große Tube nur 50 Pf.
Mild, leicht schäumend,
wundervoll im Geschmack.
Anzeigen-Annahme: Verlag „Fliegende Blätter“, München 27, Möhlstr. 34 und alle Annoncen-Expeditionen.
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