Zeichnung von E. Croissant
U 5-yu -
l
Teilweise bestätigt „Das ist doch die Eisenbahnbrücke über die Elbe, nicht wahr ?"
„Ob es die Elbe ist, weiß ich nicht-aber mit der Eisenbahnbrücke stimmt es."
Dunkle Zus
Unser Mädchen heißt Christinchen.
Sonntags putzt sie sich auf Glanz
Und begibt in Lackpantinchen
Sich mit ihrem Schatz zum Tanz.
Rber Montags fehlt — o Jammer! —
(Reh, wer kann denn das bloß sein?)
Dann in unsrer Speisekammer
Gänsebrust und Schinkenbein.
mmenhänge
Friedlich stand es dort am Platze,
Und nun ist es fort — Potz Blitz!
Und Christinchen sagt: Die Katze
Frißt sowas auf einen Sitz.
Doch nun hat sich was geändert,
Und recht dunkel ist der Fall.
Denn Christinchen, ja, die schlendert
Mangels Schatz nicht mehr zum Ball.
Und wie seltsam das bewandt ist!
Wer gibt uns nen Fingerzeig?
Seit Christine unbemannt ist,
Macht die Katze Hungerstreik.
Der Beweis
„Woraus schließen Sie, daß der Be-
klagte damals betrunken war?"
„Er schüttelte einen Laternenpfahl und
kroch dann auf der Erde herum, um Aepfel
zu suchen!"
„Die Müllers haben mit ihren Kin-
dern auch kein Glück! Der eine Sohn spielt,
und der andere stiehlt!"
„And der dritte Sohn, den sie haben?"
„Der tut beides. Er ist Komponist!"
Sauer verdient
„Wo hast du denn die zehn Pfennige
her?" fragt die Mama.
„Die Hab ich von Rudi bekommen."
„Wofür?"
„Ich bin für ihn in die Klavierstunde
gegangen."
240
Komisch
„Ich möchte den Lerrn Doktor sprechen!"
„Bedauere sehr, der Lerr Doktor ist
jetzt nicht zu sprechen, weil er eben
Sprechstunde hat!"
Einfacher
„Wegen zwei Semmeln geniere ich mich,
in ein Geschäft zu gehen."
„Wie machst du's denn da?"
„Ich telephoniere und lasse mir sie ins
Laus bringen."
Paffend
„Von Onkel Theo Hab' ich zum Geburts-
tag ein schönes Taschenmesser geschenkt be-
kommen," erzählt Fritzchen.
„Schön, da bekommst du von mir 'n
Groschen für Leftpflaster," antwortet die
geizige Tante.
Doch nicht der alte Witz
Pintsch und Klemper hatten sich drei Dutzend
Austern bestellt und genossen sie in Frieden und
Eintracht. Dann aber, als die Austern auf die Neige
gingen — aber von Austern kann man das wohl
nicht sagen; nur Getränke können auf die Neige
gehen, und eigentlich auch nur jene, die wirklich
solch einen unwillkommenen Bodensatz haben —
also, als schließlich nur noch zwei Austern übrig
waren, eine auffallend große und eine jämmerlich
kleine, da grapschte Klemper flink zu und holte sich
die große.
And nun könnte ein uralter Witz kommen, nicht
wahr? Pintsch könnte sich mißbilligend räuspern
und sagen: „Na, höre mal,, mein Lieber! Das macht
man doch nicht; es ist unmanierlich, sich die größere
zu nehmen." Dann würde Klemper fragen: „So,
was hättest du denn getan?" And Pintsch würde
versichern: „O, ich hätte mir natürlich die kleine
genommen." And dann würde zum Schluß Klem-
per austrumpfen: „Na also, was willst du denn?
Du hast ja die kleinere!"
Aber nein, diesmal ging die Geschichte doch
anders aus. Pintsch räusperte sich zwar auch miß-
billigend, aber er knurrte nur: „So, so — das kleene
Ding läßt du übrig I"
And da sagte Klemper munter: „Aber nee!
Wenn du sie nich' willst — ich nehm' sie auch
noch!" And dann griff er danach. —on.
„Die Aussicht ist unbezahlbar!"
„Last du denn schon nach dem Zimmer-
preis gefragt, Emilie?"
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Teilweise bestätigt „Das ist doch die Eisenbahnbrücke über die Elbe, nicht wahr ?"
„Ob es die Elbe ist, weiß ich nicht-aber mit der Eisenbahnbrücke stimmt es."
Dunkle Zus
Unser Mädchen heißt Christinchen.
Sonntags putzt sie sich auf Glanz
Und begibt in Lackpantinchen
Sich mit ihrem Schatz zum Tanz.
Rber Montags fehlt — o Jammer! —
(Reh, wer kann denn das bloß sein?)
Dann in unsrer Speisekammer
Gänsebrust und Schinkenbein.
mmenhänge
Friedlich stand es dort am Platze,
Und nun ist es fort — Potz Blitz!
Und Christinchen sagt: Die Katze
Frißt sowas auf einen Sitz.
Doch nun hat sich was geändert,
Und recht dunkel ist der Fall.
Denn Christinchen, ja, die schlendert
Mangels Schatz nicht mehr zum Ball.
Und wie seltsam das bewandt ist!
Wer gibt uns nen Fingerzeig?
Seit Christine unbemannt ist,
Macht die Katze Hungerstreik.
Der Beweis
„Woraus schließen Sie, daß der Be-
klagte damals betrunken war?"
„Er schüttelte einen Laternenpfahl und
kroch dann auf der Erde herum, um Aepfel
zu suchen!"
„Die Müllers haben mit ihren Kin-
dern auch kein Glück! Der eine Sohn spielt,
und der andere stiehlt!"
„And der dritte Sohn, den sie haben?"
„Der tut beides. Er ist Komponist!"
Sauer verdient
„Wo hast du denn die zehn Pfennige
her?" fragt die Mama.
„Die Hab ich von Rudi bekommen."
„Wofür?"
„Ich bin für ihn in die Klavierstunde
gegangen."
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Komisch
„Ich möchte den Lerrn Doktor sprechen!"
„Bedauere sehr, der Lerr Doktor ist
jetzt nicht zu sprechen, weil er eben
Sprechstunde hat!"
Einfacher
„Wegen zwei Semmeln geniere ich mich,
in ein Geschäft zu gehen."
„Wie machst du's denn da?"
„Ich telephoniere und lasse mir sie ins
Laus bringen."
Paffend
„Von Onkel Theo Hab' ich zum Geburts-
tag ein schönes Taschenmesser geschenkt be-
kommen," erzählt Fritzchen.
„Schön, da bekommst du von mir 'n
Groschen für Leftpflaster," antwortet die
geizige Tante.
Doch nicht der alte Witz
Pintsch und Klemper hatten sich drei Dutzend
Austern bestellt und genossen sie in Frieden und
Eintracht. Dann aber, als die Austern auf die Neige
gingen — aber von Austern kann man das wohl
nicht sagen; nur Getränke können auf die Neige
gehen, und eigentlich auch nur jene, die wirklich
solch einen unwillkommenen Bodensatz haben —
also, als schließlich nur noch zwei Austern übrig
waren, eine auffallend große und eine jämmerlich
kleine, da grapschte Klemper flink zu und holte sich
die große.
And nun könnte ein uralter Witz kommen, nicht
wahr? Pintsch könnte sich mißbilligend räuspern
und sagen: „Na, höre mal,, mein Lieber! Das macht
man doch nicht; es ist unmanierlich, sich die größere
zu nehmen." Dann würde Klemper fragen: „So,
was hättest du denn getan?" And Pintsch würde
versichern: „O, ich hätte mir natürlich die kleine
genommen." And dann würde zum Schluß Klem-
per austrumpfen: „Na also, was willst du denn?
Du hast ja die kleinere!"
Aber nein, diesmal ging die Geschichte doch
anders aus. Pintsch räusperte sich zwar auch miß-
billigend, aber er knurrte nur: „So, so — das kleene
Ding läßt du übrig I"
And da sagte Klemper munter: „Aber nee!
Wenn du sie nich' willst — ich nehm' sie auch
noch!" And dann griff er danach. —on.
„Die Aussicht ist unbezahlbar!"
„Last du denn schon nach dem Zimmer-
preis gefragt, Emilie?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Teilweise bestätigt" "Aussicht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4680, S. 240
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg