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Preisaufgabe: Preise 200.- Mark

Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit R)I 60.—, zweite
mit RN 30.— und dritte mit RM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je UM 3.—
an weitere zo Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.

Preisaufgabe Nr. 304:

Der altbekannte „in Gedanken stehen gebliebene Negensthirm"
ist noch immer eine beliebte Redensart, die sich wohl auch behaupten
wird, solange es überhaupt Regenschirme geben wird. Schon unsere
Argroßväter haben sich über diesen Regenschirm gefreut, und er hat
sogar einmal den Titel eines kleinen Lustspiels abgegeben. Aber wann
und wo ist er zuerst aufgetauä)t? Das war vor über hundert Jahren
in einer kleinen Zeitungsanzeige, die im Tageblatt einer süddeutschen
Kauptstadt erschien. Es war sogar eine amtliche Anzeige, und sie
lautete: „Auf dem hiesigen Museum ist am Dienstag ein Regenschirm
in Gedanken stehen geblieben."

Der Beamte, der dieser Anzeige die lächerliche Fassung gab,
hat nicht geahnt, eine wie lange dauernde Wirkung sie haben würde.

Er hat nichts dabei gemerkt. Da war ein Regenschirm stehen ge-
blieben; ei» Museumsbesucher mußte ihn in Gedanken dort gelassen

haben --also war der Regenschirm in Gedanken stehen geblieben.

Punktum. Die Alltäglichkeit des Vorgangs aber, der Amstand, daß
ja immer wieder Regenschirme vergessen werden, verhalf dem ver-
unglückten Sah zur Ansterblichkeit.

Solche ungewollten Späße in Zeitungsanzeigen finden sich immer
wieder ein. Da ist noch eine amtliche Anzeige. Der Landrat will die
Viehhalter seines Kreises an ein zu wenig beachtetes Verbot erinnern,
sein Schreiber aber gibt der Bekanntmachung die Fassung: „Es wird
hiermit von neuem zur Kenntnis gebracht, daß es verboten ist, das
Vieh in den Ställen mit brennenden Zigarren und offenen Lichtern
zu füttern."

Diese Anzeige läßt auf einen merkwürdigen, sehr ungesunden
Appetit des Viehs in jenem Kreise schließen. Den schrecklid)en Aus-
blick auf eine bevorstehende klimatische Amwälzung aber finden wir hier:

Kleine Anzeigen"

„Für die Sommermonate suche ich eine» jungen Burschen, der
meinen Eiswagen in den Stadtpark fährt. Derselbe könnte nach der
Eiszeit als Lehrling bei mir eintreten. N. N., Konditor."

Mit „derselbe" ist natürlich nicht der Eiswagen, sondern der
junge Bursche gemeint, sodaß also wenigstens auf eine nur kurze
Dauer der Eiszeit zu hoffen ist. Noch ein Stellenangebot sei erwähnt:
„Mädchen gesucht, das die Stiefel putzt und kocht." Äier scheint es
sich um einen Polarfahrer oder einen ehemaligen Schiffbrüchigen zu
handeln, der mangels anderer Nahrungsmittel an dieses Gericht sich
gewöhnt hat.

And dann fällt uns noch ein:

Verloren

auf dem Wege von der Kundegasse nach dem Stadttheater ein gol-
denes Medaillon mit dem Bilde eines Kerrn, auf dessen Rückseite
die Buchstaben F. K. eingraviert sind.

And schließlich:

Wem eine weiße

Malteserhündin

zugelaufen ist, möge sie gegen Belohnung zu Frau Kanzleirat Klein-
kopf zurückbringen. Dieselbe hört auf den Namen Butzi und ist an
einein schwarzen Fleck auf der Brust kenntlich.

Das wären wohl genug Beispiele. Nun denken Sie einmal nach,
ob Sie uns nicht auch solch eine unfreiwillig komische kleine Anzeige
mitteilen können! Erfinden Sie etwas Lustiges! Es gibt ja so viele
Gebiete: Leiratsgesuche, Geldmarkt, Zurücknahme von Beleidigungen,
Stellenangebote und -gesuche, kleine amtliche Mitteilungen usw. usw.

Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 4. Juli 1935 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisaufgabe), München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden.

Entscheidung in Nummer 4696.

Humor des Auslandes

Am Krankenbett

„Zählen Sie mal!" sagte der Arzt und legte fein Ohr an die
Brust des Patienten. Ein besonders anstrengender Tag ging seinem

Ende entgegen. Der Doktor schloß die Auge» . . Als er sie wieder
öffnete, war der Patient gerade bei: „Dreitausendneunhundertfünf-
unddreißig" angelangt. Die Antersuchung nahm ihren Fortgang.

(Hoer 8 Dag)

Das ist der Zweck des Luft- und Sonnenbadens
mit NIVEA. Setzen Sie Ihre Haut nicht schutzlos
der Sonne aus, reiben Sie sich vorher gut mit
NIVEA-CREME oder -ÖL ein. Dann mindern
Sie die Gefahr des schmerzhaften Sonnen-
brandes und erhal-
ten schöne, natür-
liche Hautbräunung.

Nivea-Creme: 15, 24, 40,
54, 60 Pf. und RM I-
Nivea-Öl: 35 Pf.-RM 1.20

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Anzeigen-Annahme: Verlag „Fliegende Blätter“, München 27, Möhlstr. 34 und alle Anzeigen-Mittler.

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