Mißverstanden
„Verreisen möchtest du im Sommer bei diesem schlechten
Geschäftsgang? Wo denkst du hin?"
„Ich denke, an die See, Männe I"
Hohes Fieber
Der Arzt fragt den Patienten, wie er sich fühle.
„O mei," sagt der Kranke, „schlecht. Loaß is mir und
glei drauf wieder saukalt, und alls droht st um mi rund
umadum."
„Laben Sie sich schon einmal gemessen?" fragt der
Arzt weiter.
„O mei," sagt der Kranke wieder. „Dös glaub i. Oefter
scho. An Meter fünfasiebzge Hab i."
Wohlbegründetes Gesuch
Dem Gemeinderat von Löbenau ist folgendes Gesuch des
Ortspolizisten zugegangen: „Nachdem der Unterzeichnete
durch seine demnächstige Verheiratung mit der Gütlers-
tochter Barbara Sackeder von hier ein schönes Stück Rind-
vieh hereinbekommt, bittet derselbe um Erweiterung seines
Ziegenstalles für die erheiratete Kuh."
Der Pantoffelheld
„So eine Energie wie meine Frau möchte ich haben
— dann ließe ich mir nichts von ihr gefallen I"
Lilly besucht ein auswärtiges Lyceum und schildert in einem drol-
ligen Brief an ihre Eltern daheim einen Tanz-Tee im Lause des
Direktors. Es findet sich in diesem Briefe folgender Satz: „ ... Es
war ein reizender Nachmittag, wie Ihr es Euch garnicht denken könnt.
In Ermangelung von wirklichen Lerren tanzten wir mit den Lehrern
der Schule. . . ."
Etwas viel verlangt
Unser Wochenblatt erteilt seinen Lesern oft treffliche
hygienische Ratschläge. So erst kürzlich wieder, indem es
schrieb: „Mittel gegen Bleichsucht. Man stütze beide Arme
in die Seite oder halte sie auf den Rücken, atme durch die
Nase tief ein, halte sie einige Sekunden fest und stoße sie
zuletzt durch den Mund aus!"
Kein Wunder
„Die kleine Robbe ist direkt auf mich zu und hat sich fangen lassen."
„Kunststück, — bei deinem Aussehen, die hat dich eben für ihre
Mutter gehalten!"
Ersparte Mühe
Niebels haben sechs Kinder: von acht bis elf Jahren. Es
sind nämlich zwei Zwillingspaare dabei. Aber die sechs Kinder sind
Rangen. Der Vater ist ja tagsüber nicht zu Lause, doch die Mutter
hat ihre Plage.
Tante Juliane ist zu Besuch gekommen und trinkt mit Frau Niebel
Kaffee. Da erhebt sich im Kinderzimmer Lärm, der mehr und mehr
anschwillt. And nun hört man auch schon das Klatschen von saftigen
Schlägen und einiges Klagegebrüll.
Tante Juliane, die für Strenge ist, meint: „Du solltest einschreiten,
Meta, und Ruhe stiften."
„Noch nicht, Tante! Erst müssen die einen die andern verprügelt
haben. Dann brauche ich nur die Lälfte zu verhauen."
Der Aengstliche
„An dieser Stelle soll das Meer neuntausend Meter tief
sein — ich wollte, daß wir darüber schon hinweg wären!"
Trost
Dem Taglöhner Grundtner hat für seinen Lochzeitstag der Bauer
Oswald zu einer Lustfahrt Pferd und Wägelchen geliehen, und darin
fahren denn auch die Neuvermählten über Land. In der Nähe ihres
Zieles scheut das Pferd, und der Ehemann, der Situation nicht ge-
wachsen, wirft um. Die junge Frau fällt in den Graben, und um ihr
Prunkgewand ist es geschehen. Doch der herzensgute Gatte ist mit ver-
söhnendem Trost schnell zur Land: „Macht nix, Marie," sagt er. „Wir
wären ja so gleich ausgstiegen."
383
„Verreisen möchtest du im Sommer bei diesem schlechten
Geschäftsgang? Wo denkst du hin?"
„Ich denke, an die See, Männe I"
Hohes Fieber
Der Arzt fragt den Patienten, wie er sich fühle.
„O mei," sagt der Kranke, „schlecht. Loaß is mir und
glei drauf wieder saukalt, und alls droht st um mi rund
umadum."
„Laben Sie sich schon einmal gemessen?" fragt der
Arzt weiter.
„O mei," sagt der Kranke wieder. „Dös glaub i. Oefter
scho. An Meter fünfasiebzge Hab i."
Wohlbegründetes Gesuch
Dem Gemeinderat von Löbenau ist folgendes Gesuch des
Ortspolizisten zugegangen: „Nachdem der Unterzeichnete
durch seine demnächstige Verheiratung mit der Gütlers-
tochter Barbara Sackeder von hier ein schönes Stück Rind-
vieh hereinbekommt, bittet derselbe um Erweiterung seines
Ziegenstalles für die erheiratete Kuh."
Der Pantoffelheld
„So eine Energie wie meine Frau möchte ich haben
— dann ließe ich mir nichts von ihr gefallen I"
Lilly besucht ein auswärtiges Lyceum und schildert in einem drol-
ligen Brief an ihre Eltern daheim einen Tanz-Tee im Lause des
Direktors. Es findet sich in diesem Briefe folgender Satz: „ ... Es
war ein reizender Nachmittag, wie Ihr es Euch garnicht denken könnt.
In Ermangelung von wirklichen Lerren tanzten wir mit den Lehrern
der Schule. . . ."
Etwas viel verlangt
Unser Wochenblatt erteilt seinen Lesern oft treffliche
hygienische Ratschläge. So erst kürzlich wieder, indem es
schrieb: „Mittel gegen Bleichsucht. Man stütze beide Arme
in die Seite oder halte sie auf den Rücken, atme durch die
Nase tief ein, halte sie einige Sekunden fest und stoße sie
zuletzt durch den Mund aus!"
Kein Wunder
„Die kleine Robbe ist direkt auf mich zu und hat sich fangen lassen."
„Kunststück, — bei deinem Aussehen, die hat dich eben für ihre
Mutter gehalten!"
Ersparte Mühe
Niebels haben sechs Kinder: von acht bis elf Jahren. Es
sind nämlich zwei Zwillingspaare dabei. Aber die sechs Kinder sind
Rangen. Der Vater ist ja tagsüber nicht zu Lause, doch die Mutter
hat ihre Plage.
Tante Juliane ist zu Besuch gekommen und trinkt mit Frau Niebel
Kaffee. Da erhebt sich im Kinderzimmer Lärm, der mehr und mehr
anschwillt. And nun hört man auch schon das Klatschen von saftigen
Schlägen und einiges Klagegebrüll.
Tante Juliane, die für Strenge ist, meint: „Du solltest einschreiten,
Meta, und Ruhe stiften."
„Noch nicht, Tante! Erst müssen die einen die andern verprügelt
haben. Dann brauche ich nur die Lälfte zu verhauen."
Der Aengstliche
„An dieser Stelle soll das Meer neuntausend Meter tief
sein — ich wollte, daß wir darüber schon hinweg wären!"
Trost
Dem Taglöhner Grundtner hat für seinen Lochzeitstag der Bauer
Oswald zu einer Lustfahrt Pferd und Wägelchen geliehen, und darin
fahren denn auch die Neuvermählten über Land. In der Nähe ihres
Zieles scheut das Pferd, und der Ehemann, der Situation nicht ge-
wachsen, wirft um. Die junge Frau fällt in den Graben, und um ihr
Prunkgewand ist es geschehen. Doch der herzensgute Gatte ist mit ver-
söhnendem Trost schnell zur Land: „Macht nix, Marie," sagt er. „Wir
wären ja so gleich ausgstiegen."
383
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kein Wunder" "Der Aengstliche"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4689, S. 383
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg