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Abrechnung

Die Köchin Ida steht in der Metzgerei des Lerrn Theobald Bäuschle und
ärgert sich über die gnädige Frau.

„Natürlich, allaweil muß sie tüchtiger sein, wie ich. Kommt sie net gestern
heim und sagt: „Schauen Sie, — sagt's — schauen Sie, Ida — heut Hab ich
das Kalbfleisch eingekauft, und da hat das Pfund nur 80 Pfennig gekostet. And
Sie bringen es immer um 1 Mark heim, hat sie gesagt."

Der Lerr Theobald Bäuschle hat teilnahmsvoll zugehört, und dann
sagt er bieder:

„Ietza — i weiß net, Fräulein Ida, aber ich Hab der Frau das Kalb-
fleisch genau so verkauft, wie an Sie, — nämlich um 90 Pfennig das Pfund 1"

Beim Anwalt „Wir leugnen natürlich alles!"

„Nanu, Sie ooch?I"

Die Schönheitskonkurrenz

Von Peter Kringel

Es war der Milliardär Gideon Guttersnipe, der
auf die glänzende Idee kam, eine ganz neue, ganz be-
sondere Art von Schönheitskonkurrenz zu veranstalten.
Nur ein so ausgemachter Misogyn, ein so abgefeimter
Frauenfeind, konnte auf den Gedanken kommen, dem
„schönen Geschlecht" solch einen Schurkenstreich zu spielen.

Im Park seiner Villa in der himmlischsten Gegend
von Florida hatte er für sich und seine Gäste, die zu-
schauen sollten, eine Art Amphitheater im Kleinen auf-
bauen lassen. In der Mitte des Rings befand sich ein
eigenartiges Gebäude aus Glas. Es war offensichtlich
in zwei Kabinen eingeteilt, deren gemeinsames Kuppel-
dach einen Schlitz besaß wie das Dach eines Observa-
toriums. In diesem Schlitz gewahrte man einen Schieds-
richterstuhl und ein kleines Schreibpult wie bei Tennis-
spielen. Es war leicht zu erraten, daß der Schieds-
richter, sobald er seinen Platz in der Kuppel einge-
nommen hatte, die zwei Kabinen überblicken konnte.
An einer Seite des Daches war ein Lautsprecher
eingebaut.

Gideon Guttersnipe hatte in allen größeren Zei-
tungen der Vereinigten Staaten ein Inserat losgelassen:

Private Schönheitskonkurrenz
im Park des
Milliardärs Guttersnipe.

Gewinnmöglichkeit 100000 Dollars.

Es wollen sich nur ausgesuchte
Schönheiten melden bei
Privatsekretär John Fillermore,

Paradise Äouse, Golden Beach,

Florida.

Von den vielen tausend Meldungen waren nach sorg-
fältigster Auswahl nur zwei berücksichtigt worden. Zwei
Damen von strahlender, überirdischer Schönheit: Miß
Gwendoline Stubbs und Miß Joyce Caraway. Diese
beiden Damen führte jetzt der Privatsekretär in die
beiden Kabinen, die sich, von innen gesehen, als Spiegel-
kabinetts erwiesen. Mit verbindlichem Lächeln bat er,
auf den kostbaren Renaissancesesseln Platz zu nehmen.
Sorgfältig verschloß er die Verbindungstür, sodaß die
Konkurrentinnen auf keinen Fall aneinander und zu
Tätlichkeiten schreiten konnten, und sperrte ebenso um-
ständlich die Eingangstüre zu dem Doppelkäfig ab.
Dann bestieg er seinen Sitz in der Kuppel und gab ein
langgezogenes Zeichen mit einer Art Boschhorn.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Beim Anwalt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4690, S. 386

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