Der blinde Passagier
„Lümmel!!! And noch dazu auf'm Nichtraucher-Abteil!"
Meinen Sie das nicht auch?
Zn England, ist Smith der häufigste Name. Das englische Innen-
ministerium beabsichtigt jetzt eine Verordnung, daß jeder künftig geborene
Smith mindestens zwei Vornamen haben muß, die er dann auch beide führen
soll. Ferner wird empfohlen, den Namen Smith stets durch den Geburts-
ort zu ergänzen.
Das dürfte nicht genügen, um Verwechslungen vorzubeugen. Gar so viele
Vornamen gibt es nicht, und die Linzufügung des Geburtsorts würde z. B.
bei der ungeheuren Menge der „Smith-London" gar nichts
nützen. Das Veste wäre wohl, alle Smith zu numerieren. Da-
mit sie sich das gern gefallen lassen, könnte man ja die Num-
mern verlosen und immer auf die 100. eine kleine, auf die
1000. aber eine große Prämie fallen lassen.
Der kürzlich in London verstorbene Major Larris hat
sein ganzes Vermögen medizinischen Instituten hinterlassen;
sie sollen wirksame Leilmittel gegen den Rheumatismus finden.
Seine Verwandten haben das Testament angefochten.
Der Major muß sehr an Rheumatismus gelitten haben.
Die Verwandten aber haben ihn wahrscheinlich — und das
verschlimmert rheumatische Schmerzen — zu kalt behandelt.
*
Professor Miles von der Vale-Aniversität behauptet, durch
umfassende Versuche festgestellt zu haben, daß Europäer und
Amerikaner am besten Nachdenken können, wenn sie dabei auf
und ab gehen.
Das stimmt nicht immer. Gerade wenn sie sich zur Ruhe
gesetzt haben, fangen manche Leute an, richtig nachzudenken,
und wissen dann alles besser.
Eine amerikanische Textilfabrik hat einen Seidenstoff mit
einem eigenartigen Muster herausgebracht. Es stellt die ka-
nadischen Fünflinge dar: die fünf Köpfchen schauen aus einem
Kinderbett, und dieses Muster wiederholt sich in den ver-
schiedensten Farben kreuz und quer über den ganzen Stoff.
Das dürfte eine falsche Spekulation sein. Nur wenige
Damen werden diesen Stoff kaufen, unverheiratete überhaupt
nicht. Denn das Muster ist doch geeignet, den Männern Angst
vorm Leiraten zu machen.
Der Schimpanse Goro, der allabendlich in einem New
Yorker Variete austrat, wobei er eine Zigarre rauchte und
mehrere Gläser Whisky trank, mußte von seinem Besitzer in
eine Leilanstalt gegen Trunksucht gegeben werden; er war
vollkommen dem Alkoholismus verfallen und konnte zuletzt
nur auf die Bühne gebracht werden, wenn er schon vorher eine
ganze Flasche Whisky bekommen hatte.
Jetzt werden die Abstinenten voll Triumph schreien, man
hätte doch bei der Prohibition bleiben sollen. Aber man kann
ihnen entgegnen, daß die Aushebung der Prohibition eben
nur für Affen schädlich sei.
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Nur ein Fischerstündchen
„Lümmel!!! And noch dazu auf'm Nichtraucher-Abteil!"
Meinen Sie das nicht auch?
Zn England, ist Smith der häufigste Name. Das englische Innen-
ministerium beabsichtigt jetzt eine Verordnung, daß jeder künftig geborene
Smith mindestens zwei Vornamen haben muß, die er dann auch beide führen
soll. Ferner wird empfohlen, den Namen Smith stets durch den Geburts-
ort zu ergänzen.
Das dürfte nicht genügen, um Verwechslungen vorzubeugen. Gar so viele
Vornamen gibt es nicht, und die Linzufügung des Geburtsorts würde z. B.
bei der ungeheuren Menge der „Smith-London" gar nichts
nützen. Das Veste wäre wohl, alle Smith zu numerieren. Da-
mit sie sich das gern gefallen lassen, könnte man ja die Num-
mern verlosen und immer auf die 100. eine kleine, auf die
1000. aber eine große Prämie fallen lassen.
Der kürzlich in London verstorbene Major Larris hat
sein ganzes Vermögen medizinischen Instituten hinterlassen;
sie sollen wirksame Leilmittel gegen den Rheumatismus finden.
Seine Verwandten haben das Testament angefochten.
Der Major muß sehr an Rheumatismus gelitten haben.
Die Verwandten aber haben ihn wahrscheinlich — und das
verschlimmert rheumatische Schmerzen — zu kalt behandelt.
*
Professor Miles von der Vale-Aniversität behauptet, durch
umfassende Versuche festgestellt zu haben, daß Europäer und
Amerikaner am besten Nachdenken können, wenn sie dabei auf
und ab gehen.
Das stimmt nicht immer. Gerade wenn sie sich zur Ruhe
gesetzt haben, fangen manche Leute an, richtig nachzudenken,
und wissen dann alles besser.
Eine amerikanische Textilfabrik hat einen Seidenstoff mit
einem eigenartigen Muster herausgebracht. Es stellt die ka-
nadischen Fünflinge dar: die fünf Köpfchen schauen aus einem
Kinderbett, und dieses Muster wiederholt sich in den ver-
schiedensten Farben kreuz und quer über den ganzen Stoff.
Das dürfte eine falsche Spekulation sein. Nur wenige
Damen werden diesen Stoff kaufen, unverheiratete überhaupt
nicht. Denn das Muster ist doch geeignet, den Männern Angst
vorm Leiraten zu machen.
Der Schimpanse Goro, der allabendlich in einem New
Yorker Variete austrat, wobei er eine Zigarre rauchte und
mehrere Gläser Whisky trank, mußte von seinem Besitzer in
eine Leilanstalt gegen Trunksucht gegeben werden; er war
vollkommen dem Alkoholismus verfallen und konnte zuletzt
nur auf die Bühne gebracht werden, wenn er schon vorher eine
ganze Flasche Whisky bekommen hatte.
Jetzt werden die Abstinenten voll Triumph schreien, man
hätte doch bei der Prohibition bleiben sollen. Aber man kann
ihnen entgegnen, daß die Aushebung der Prohibition eben
nur für Affen schädlich sei.
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Nur ein Fischerstündchen
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der blinde Passagier" "Nur ein Fischerstündchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4690, S. 394
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg