o
Der hartherzige Ehemann
„Ich wäre sehr glücklich, Männe, wenn du mir diesen Rest für ein
neues Sommerkleid kaufen würdest!"
„Gänzlich ausgeschlossen! Versuche, restlos glücklich zu sein!"
Mißverständnis
„Sie behaupten, zur Zeit der Tat bei Ihrem Dienstherr» gewesen
zu sein! Bleiben Sie dabei?"
„Nein; zum Ersten hat er mir gekündigt!"
Anders gemeint
„Wie verdorben der Zunge ist, daß er den Nachbarsleuten das
Ferkel stiehlt! Und so früh schon!"
„Ja ja, er hätte warten müssen, bis sie's fett gemacht hatten!"
Dunkle Umgebung
„Kennen wir uns nicht, Fräulein?"
„Lm, ich erinnere mich so dunkel . . .
„Ganz recht! Wir haben mal im Kino nebeneinander gesessen."
Ein Besuch
Der junge Puppel macht einen Besuch bei Lerrn und Frau
Skalitzer. Nun, sie müssen das über sich ergehen lassen.
Der junge Puppel klöhnt lange und länger. Wenigstens denkt
Lerr Skalitzer, daß die Rede, der er mit scheinbarem Wohlgefallen
lauscht, Klöhnen sei. O, diese vergeudete Zeit! Er hätte so viel
nützlichere Dinge zu tun, als dem Besucher sein Ohr zu leihen-
Der junge Puppel erzählt von einem bevorstehenden geselligen
Abend mit einem großartigen Unterhaltungsprogramm. „Ich soll
auch etwas dazu beitragen. Aber da bin ich wirklich in Verlegen-
heit; das kann ich nicht."
„Ist doch eine Kleinigkeit für Sie!" sagt Lerr Skalitzer.
„Bei Ihrer glänzenden Anterhaltungsgabe!"
Der junge Puppel lächelt geschmeichelt. Aber natürlich sagt
er: „O, Sie überschätzen mich!"
„Keineswegs — Sie sind ein fabelhafter Unterhalter!" schreit
Skalitzer und zieht seine Ahr. „Da haben wir den Beweis! Ich
möchte meinen. Sie seien erst zehn Minuten bei uns, und jetzt sind
es doch — verflucht noch mal! — schon ganze anderthalb Stunden!"
Das kranke Kind
„Mutter, der Doktor hat gesagt, er müßte mick längere Zeit
beobachten — steht der am Schlüsselloch?"
Das Geschenk
„Lier, Liebste, zu deinem Geburtstag habe ich dir dies wunder-
volle Perlenkollier gekauft!"
„Aber du wußtest doch, daß ich mir ein Auto gewünscht habe!"
„Ja, Schatz. Ich habe es überall versucht, aber nirgends erhielt
ich eine Auto-Imitation!"
Im Heiratsbüro „§>ier hätte ich noch etwas. Achtzigtausend. Aber
sie stottert ein bißchen."
„Na, zeigen Sie schon! Wer stottert heute nicht?"
Trotzdem!
Unser Lokalblatt berichtet: „Aus Liebeskummer versuchte am
Montag das Dienstmädchen eines hiesigen Beamten sich zu ver-
giften, indem es Veronal einnahm. Das Mädchen wurde in die
medizinische Klinik nach .... gebracht, dürfte aber trotzdem mit
dem Leben davonkommen."
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Der hartherzige Ehemann
„Ich wäre sehr glücklich, Männe, wenn du mir diesen Rest für ein
neues Sommerkleid kaufen würdest!"
„Gänzlich ausgeschlossen! Versuche, restlos glücklich zu sein!"
Mißverständnis
„Sie behaupten, zur Zeit der Tat bei Ihrem Dienstherr» gewesen
zu sein! Bleiben Sie dabei?"
„Nein; zum Ersten hat er mir gekündigt!"
Anders gemeint
„Wie verdorben der Zunge ist, daß er den Nachbarsleuten das
Ferkel stiehlt! Und so früh schon!"
„Ja ja, er hätte warten müssen, bis sie's fett gemacht hatten!"
Dunkle Umgebung
„Kennen wir uns nicht, Fräulein?"
„Lm, ich erinnere mich so dunkel . . .
„Ganz recht! Wir haben mal im Kino nebeneinander gesessen."
Ein Besuch
Der junge Puppel macht einen Besuch bei Lerrn und Frau
Skalitzer. Nun, sie müssen das über sich ergehen lassen.
Der junge Puppel klöhnt lange und länger. Wenigstens denkt
Lerr Skalitzer, daß die Rede, der er mit scheinbarem Wohlgefallen
lauscht, Klöhnen sei. O, diese vergeudete Zeit! Er hätte so viel
nützlichere Dinge zu tun, als dem Besucher sein Ohr zu leihen-
Der junge Puppel erzählt von einem bevorstehenden geselligen
Abend mit einem großartigen Unterhaltungsprogramm. „Ich soll
auch etwas dazu beitragen. Aber da bin ich wirklich in Verlegen-
heit; das kann ich nicht."
„Ist doch eine Kleinigkeit für Sie!" sagt Lerr Skalitzer.
„Bei Ihrer glänzenden Anterhaltungsgabe!"
Der junge Puppel lächelt geschmeichelt. Aber natürlich sagt
er: „O, Sie überschätzen mich!"
„Keineswegs — Sie sind ein fabelhafter Unterhalter!" schreit
Skalitzer und zieht seine Ahr. „Da haben wir den Beweis! Ich
möchte meinen. Sie seien erst zehn Minuten bei uns, und jetzt sind
es doch — verflucht noch mal! — schon ganze anderthalb Stunden!"
Das kranke Kind
„Mutter, der Doktor hat gesagt, er müßte mick längere Zeit
beobachten — steht der am Schlüsselloch?"
Das Geschenk
„Lier, Liebste, zu deinem Geburtstag habe ich dir dies wunder-
volle Perlenkollier gekauft!"
„Aber du wußtest doch, daß ich mir ein Auto gewünscht habe!"
„Ja, Schatz. Ich habe es überall versucht, aber nirgends erhielt
ich eine Auto-Imitation!"
Im Heiratsbüro „§>ier hätte ich noch etwas. Achtzigtausend. Aber
sie stottert ein bißchen."
„Na, zeigen Sie schon! Wer stottert heute nicht?"
Trotzdem!
Unser Lokalblatt berichtet: „Aus Liebeskummer versuchte am
Montag das Dienstmädchen eines hiesigen Beamten sich zu ver-
giften, indem es Veronal einnahm. Das Mädchen wurde in die
medizinische Klinik nach .... gebracht, dürfte aber trotzdem mit
dem Leben davonkommen."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Heiratsbüro"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1935
Entstehungsdatum (normiert)
1930 - 1940
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 183.1935, Nr. 4691, S. 402
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg