Zeichnung von E. Niemeyer-Moxter
Dein anständigstes Bild
Die Küchenfee
"Alle deine Verehrer heißen
merkwürdigerweise Maxi"
»Unsinn! Ich rufe sie nur
so, damit die Herrschaft nicht
merkt, wenn's wieder ein neuer
ist!"
Erinnerung
„Warum weinen Sie jedes-
mal, wenn Sie diesen runden
Kaktus betrachten?"
„Ach, so sah mein Seliger
Samstags immer aus, bevor er
zum Barbier ging!"
Mißverständnis
„Was machen die elf Ferkel?"
„Zwei hat die Alte gefressen!"
„Ißt Ihre Frau so gerne
Spanferkel?"
Schwere Enttäuschung
Leim war bei Tante Melitta
zu Tisch eingeladen.
„Nun, wie war's?" will
der Vater am nächsten Tage
wissen.
„Alles Schwindel, Papi; die
Schnitzel waren aus Laserflocken,
der Fleischsalat aus Gemüse und
der Wein aus Limbeersast."
Kleine Bühne
Direktor: „Sie haben recht, in dieser zerfetzten Lose können
Sie als König nicht mehr auftreten. — Da muß mal 'n neuer
Soden 'rein!"
ihm ähnlich
Sulknecht ist ein Jahr lang für die Firma an einem andern
atze tätig gewesen. Jetzt ist er wieder an den Stammsitz zurück-
j?e und sitzt am ersten Abend mit dem Kollegen Striehel zu-
lammen, um sich erzählen zu lassen, was inzwischen alles vorgefallen ist.
Strietzel schimpft mächtig auf den Konsul Wobermann, der an der
Spitze der Firma steht. O, von dem kann er wieder Geschichten er-
zählen! „Also denken Sie: er hat doch eine ganz arme Schwester,
^»d die hat einen Sohn. Soll ein sehr begabter junger Mensch sei».
.v ben sollte Wobermann was zum Studium geben. Aber nicht
ernen Pfennig hat er 'rausgerückt."
„Das sieht ihm ähnlich!" sagt Gutknecht.
„Und dann hat er einen Prozeß gehabt mit dem Sanitätsrat
" )nabel. Der hat ihm den Blinddarm operiert und dann eine
^'chnung geschickt, wie sie sich eben für so einen Patienten gehört.
er die war Wobermann zu hoch; die hat er nicht zahlen wollen,
leber ließ er sich verklagen."
»Das sieht ihm ähnlich!" meint Gutknecht.
haben ^ äU tUn ~~ ba 61 '5<nne t,ran- Wir
33(0" letzt einen Tierpark gekriegt. Dem hat er was geschenkt,
mann, o* bQnn an dem Käfig steht: Geschenk des Konsuls Wober-
geschenkt""^ 20000 Mark hat er dem Tierpark ein Rhinozeros
Nanu^—1 "HEch!" nickt Gutknecht.
" ~~ haben Sie das Biest schon gesehen?" —
Rat
„Donnerwetter, zwei Stunden geht man durch den Wald bis
zum Bahnhof? Wie kann man den Weg wohl abkürzen?"
„Rennen Sie!"
Nicht ganz sicher
Schlosser-Ede wird spät am Abend aus seiner Stammkaschemme
herausgeholt und in Polizeigewahrsam gebracht. Aber am nächsten
Morgen entläßt man ihn wieder. „Sie können gehen. Die Sache,
deretwegen wir Sie in Verdacht hatten, hat sich anders auf-
geklärt."
Schlosser-Ede nimmt das mit Genugtuung zur Kenntnis. „Na
also! Ick Hab' mir schon jedacht, ob det nich° am Ende 'n
Irrtum wäre."
Ein Vortrag
Der Polizeirat im Ruhestande Ulrich Kleinhase hat für das
„Bürgerkasino" einen Vortrag angekündigt: „Neuzeitliche Betrugs-
manöver". Er beginnt mit den Worten: „Meine Damen und Leeren!
Es freut mich, daß Sie so zahlreich erschienen sind. Die Dummen
werden nicht alle.-"
Im Publikum lacht jemand. Der Polizeirat Kleinhase schreckt
zusammen. Aber er saßt sich und fährt fort: „Wenn ich sage, daß
die Dummen nicht alle werden, so will ich damit den ersten Teil
meines Vortrags einleiten, der von den plumpsten, auf ungeheuerste
Leichtgläubigkeit spekulierenden Betrügereien handeln soll. Meine
Damen und Lerren! Wie groß die menschliche Dummheit manch-
mal sein kann-das werden Ihnen jetzt meine Ausführungen
zeigen." —on.
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Dein anständigstes Bild
Die Küchenfee
"Alle deine Verehrer heißen
merkwürdigerweise Maxi"
»Unsinn! Ich rufe sie nur
so, damit die Herrschaft nicht
merkt, wenn's wieder ein neuer
ist!"
Erinnerung
„Warum weinen Sie jedes-
mal, wenn Sie diesen runden
Kaktus betrachten?"
„Ach, so sah mein Seliger
Samstags immer aus, bevor er
zum Barbier ging!"
Mißverständnis
„Was machen die elf Ferkel?"
„Zwei hat die Alte gefressen!"
„Ißt Ihre Frau so gerne
Spanferkel?"
Schwere Enttäuschung
Leim war bei Tante Melitta
zu Tisch eingeladen.
„Nun, wie war's?" will
der Vater am nächsten Tage
wissen.
„Alles Schwindel, Papi; die
Schnitzel waren aus Laserflocken,
der Fleischsalat aus Gemüse und
der Wein aus Limbeersast."
Kleine Bühne
Direktor: „Sie haben recht, in dieser zerfetzten Lose können
Sie als König nicht mehr auftreten. — Da muß mal 'n neuer
Soden 'rein!"
ihm ähnlich
Sulknecht ist ein Jahr lang für die Firma an einem andern
atze tätig gewesen. Jetzt ist er wieder an den Stammsitz zurück-
j?e und sitzt am ersten Abend mit dem Kollegen Striehel zu-
lammen, um sich erzählen zu lassen, was inzwischen alles vorgefallen ist.
Strietzel schimpft mächtig auf den Konsul Wobermann, der an der
Spitze der Firma steht. O, von dem kann er wieder Geschichten er-
zählen! „Also denken Sie: er hat doch eine ganz arme Schwester,
^»d die hat einen Sohn. Soll ein sehr begabter junger Mensch sei».
.v ben sollte Wobermann was zum Studium geben. Aber nicht
ernen Pfennig hat er 'rausgerückt."
„Das sieht ihm ähnlich!" sagt Gutknecht.
„Und dann hat er einen Prozeß gehabt mit dem Sanitätsrat
" )nabel. Der hat ihm den Blinddarm operiert und dann eine
^'chnung geschickt, wie sie sich eben für so einen Patienten gehört.
er die war Wobermann zu hoch; die hat er nicht zahlen wollen,
leber ließ er sich verklagen."
»Das sieht ihm ähnlich!" meint Gutknecht.
haben ^ äU tUn ~~ ba 61 '5<nne t,ran- Wir
33(0" letzt einen Tierpark gekriegt. Dem hat er was geschenkt,
mann, o* bQnn an dem Käfig steht: Geschenk des Konsuls Wober-
geschenkt""^ 20000 Mark hat er dem Tierpark ein Rhinozeros
Nanu^—1 "HEch!" nickt Gutknecht.
" ~~ haben Sie das Biest schon gesehen?" —
Rat
„Donnerwetter, zwei Stunden geht man durch den Wald bis
zum Bahnhof? Wie kann man den Weg wohl abkürzen?"
„Rennen Sie!"
Nicht ganz sicher
Schlosser-Ede wird spät am Abend aus seiner Stammkaschemme
herausgeholt und in Polizeigewahrsam gebracht. Aber am nächsten
Morgen entläßt man ihn wieder. „Sie können gehen. Die Sache,
deretwegen wir Sie in Verdacht hatten, hat sich anders auf-
geklärt."
Schlosser-Ede nimmt das mit Genugtuung zur Kenntnis. „Na
also! Ick Hab' mir schon jedacht, ob det nich° am Ende 'n
Irrtum wäre."
Ein Vortrag
Der Polizeirat im Ruhestande Ulrich Kleinhase hat für das
„Bürgerkasino" einen Vortrag angekündigt: „Neuzeitliche Betrugs-
manöver". Er beginnt mit den Worten: „Meine Damen und Leeren!
Es freut mich, daß Sie so zahlreich erschienen sind. Die Dummen
werden nicht alle.-"
Im Publikum lacht jemand. Der Polizeirat Kleinhase schreckt
zusammen. Aber er saßt sich und fährt fort: „Wenn ich sage, daß
die Dummen nicht alle werden, so will ich damit den ersten Teil
meines Vortrags einleiten, der von den plumpsten, auf ungeheuerste
Leichtgläubigkeit spekulierenden Betrügereien handeln soll. Meine
Damen und Lerren! Wie groß die menschliche Dummheit manch-
mal sein kann-das werden Ihnen jetzt meine Ausführungen
zeigen." —on.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Dein anständiges Bild"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4719, S. 21
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg