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o

drösels fahren vom Vereinsball nach Lause. Albert Brösel
hat sich an diesem Abend nicht so benommen, wie seine Gattin es
gewünscht hätte, aber gerade darum ist er jetzt recht glücklich.

Frau Brösel hat Vorwürfe aufgespeichert, und nun will sie
auspacken. Aber Albert möchte sich jetzt in seinem glücklichen Dusel
nicht stören lassen. „Sei friedlich, Emilie! Morgen kannst du schimpfen,
so viel du willst."

„Das könnte dir so passen. Albert! Morgen bist du verkatert —
da ist dir alles egal."

*

„Äimmel," sagte Bordelspecht zu Finkensteb, „haben Sie einen
feinen Paletot an! Sie haben wohl das große Los gewonnen?"

„I wo; das ging ganz natürlich zu."

„Also gekauft? Na, der muß eine Stange Geld gekostet haben!"

„Ich denke, daß ich eine ganz echte Carmen abgebe."
„Gewiß, gewiß, liebe Minna; mir kommt alles wirklich
höchst spanisch vor."

„Bloß 50 Pfennige."

»Ist ja gar nicht möglich!"

„Doch! Passen Sie auf. Ich hatte meinen alten Paletot in der
Trambahn vergessen. Da habe ich gewartet, bis der Wagen wieder
zurückkam. Mein Paletot war noch da. Aber der Schaffner ver-
weigerte die Lerausgabe. Da könne jeder kommen, sagte er, und
verwies mich ans Fundbüro. Im Fundbüro verlangten sie eine
schriftliche Eingabe mit genauer Beschreibung des Paletots, den ich
haben wollte. Dann habe ich einen Paletot, wie ich ihn haben wollte,
genau beschrieben — na, und hier ist er. Lat 50 Pfennig Schreib-
gebühr gekostet."

(durke geht zum Zahnarzt. Einen Zahn ziehen zu lassen.

„Mit oder ohne Betäubung?" fragt der Arzt.

„Kostenpunkt?"

„Mit Betäubung zehn Mark, ohne drei Mark."

„Mit Betäubung" seufzt Gurke und setzt sich in den
Stuhl. Der Arzt nimmt seine Spritze und rammt sie Gurke
dreimal zwischen die Zähne. Dann führt er Gurke ins
Wartezimmer zurück.

„Bleiben Sie hier fünf Minuten sitzen, bis die Wirkung
eintritt.

Gurke wartet. Als der Arzt zurückkommt, ist Gurke
verschwunden.

Der Arzt wundert sich. Vergißt den Fall.

Am Abend trifft er mehrere Berufskollegen.

Plötzlich hört er einen Zahnarzt erzählen:

„Leute ist mir der seltene Fall unterlaufen, daß sich
ein Patient einen Zahn ohne Betäubung ziehen ließ."
„Wissen Sie vielleicht, wie er hieß?" fragte unser Arzt.
Der Kollege nickte:

„Gewiß. Gurke hieß er."

*

Die junge Frau brachte das bunte Magazin zum
Ehemann.

„Last du den Artikel über Aufbewahrung von Damen-
pelzen gelesen?"

„Ja. Aber du hast doch gar keinen Pelzmantel."

Die junge Frau lächelte:

„Darauf wollte ich dich eben aufmerksam machen."

Einsicht

„Denken Sie sich: Schmierling hat mich gestern ganz
frech einen Esel genannt. Leider war sonst niemand zugegen."

„Aber Sie sind doch viel stärker als Schmierling, Lerr
Pannicke. Wenn keine Zeugen dabei waren, hätten Sie ihm
doch eine 'runterhauen können."

„Donner, da haben Sie recht. Daran Hab' ich gar nicht
gedacht, ich Esel!"

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine ganz echt Carmen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Niemeyer-Moxter, E.
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4721, S. 50

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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