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„Lerrlich siehst du aus, Oskar, in deiner Rüstung. So respektgebie-
tend. Geh noch schnell zum Hausmeister und sag ihm mal ordentlich
Bescheid über die Heizung! And dann kündigst du dem Schofför!"

Ping-Pong

In einem kleinen Ort Nordenglands lebt Mr. G. O. Bürgin.
Er ist Schriftsteller und feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag.
In seinem Leben hat er ungefähr 60 bis 70 Millionen Silben ver-
öffentlicht. And zwar schrieb er 1700 Kurzgeschichten von je 10000
Worten.

Dabei soll er im Privatleben recht einsilbig sein.

Rumänische Lehrer haben das Mini-
sterium darauf aufmerksam gemacht, daß die
meisten Kinder betrunken in die Schule kom-
men. Es stellte sich heraus, daß die Eltern
den Kindern statt Milch Wein zum Früh-
stück geben, weil er viermal billiger ist.

Der Wissensdurst war wohl in den
Schulstunden nicht mehr groß.

In Paris ließ sich ein Getreidehändler
von seiner Frau scheiden, weil diese im Alter
von 24 Jahren plötzlich einen richtigen Bart
bekommen hatte. Das Gericht erkannte das
als Scheidungsgrund an.

Haare auf den Zähnen sind aber keiner!

In Washington ist ein Wörterbuch er-
schienen, das 1600 Worte und Wendungen
enthält, die in den Staaten von den Gerichten
als Beleidigungen bestraft werden.

Ist es auch strafbar, wenn man einem
bloß entgegenschleudert: „Sie sind in meinen
Augen Nr. 374 des Wörterbuchs"?

Berlin ist die frauenreichste Stadt der
Welt. Auf 1000 Männer kommen in Berlin

„Edgar treibt sich sicher auf der
Schanze herum, er hat ja einen aus-
gesprochen sprunghaften Charakter!"

1169 Frauen, also ungefähr auf jeden
fünften Mann zwei Frauen.

Ich war neulich in Berlin. Aber an-
scheinend bin ich nicht durch fünf teilbar.

In London war eine 71 jährige Mrs.
Spanton Cooper 4 Wochen lang ver-
schwunden. Sie erschien jetzt wieder und
erklärte, sie habe das Einerlei ihres Lebens
nicht mehr ertragen und sei deshalb mit
ihrem Fahrrad unterwegs gewesen, um
Abenteuer zu erleben.

Als man sie fragte, wie weit sie denn
gegangen sei, antwortete sie: „Etwas mehr
als tausend Kilometer."

Kinkerlitzchen

In amerikanischen Varietes tritt ein
neuer Mustkclown auf, Harald Perkins,
der in zwei Stunden auf 104 verschiedenen
Instrumenten je ein Musikstück spielt. Er
war vorher Mathematikprofessor.

Perkins hat sich dem neuen, sicherlich
recht einträglichen Berufe wohl zuge-
wandt, weil er als Mathematiker nicht so gut auf seine Rechnung
gekommen ist.

Amerikanische Aerzte behaupten, daß seit einigen Jahren in den
Großstädten die Leute lauter sprechen als früher; das müsse daran
liegen, daß infolge des Großstadtlärms eine gewisse Schwerhörigkeit
allgemein geworden sei.

Die Aerzte dürsten im Irrtum sein. Der Lärm ist ja schon lange
groß gewesen; die Leute sprechen jetzt wohl
lauter, weil es seit Aufhebung der Prohi-
bition keine Flüsterkneipen mehr gibt.

In Buffalo legte der wegen Mordverdachts
verhaftete, aber nicht zu überführende Gang-
ster Charles Gagiano ein Geständnis ab,
weil er eine Blinddarmentzündung bekam
und glaubte, daran sterben zu müssen. Er
wurde dann aber mit Erfolg operiert.

Bei einer Blinddarmentzündung muß
man sich schleunigst hinlegen. Der Mann
wird sich jetzt über seine Dummheit ärgern,
daß er gestanden hat.

Im Staate Mississippi haben einige
amerikanische Millionärssöhne eine kleine
Siedlung gegründet, deren Mitglieder genau
so leben sollen wie die Menschen der Stein-
zeit; sie dürfen auch nur die entsprechenden
Werkzeuge haben.

Die Menschen der Steinzeit waren noch
recht unwissend. Daran wird es in diesem
Fall auch nicht fehlen. Aber welch ein
Zeichen der Zeit: amerikanische Millionärs-
söhne müssen wieder ganz von vorne anfangen!

FLIEGENDE BLÄTTER

und Meggendorfer Blätter

Nr. 4723.6. Februar 1936

Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung „Fliegende
Blätter“, München I, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.

Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.

Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.

Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig. _

90

Redaktionsschluß: 20. Januar 1936
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"So respektgebietend" "Sprunghafter Charakter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4723, S. 90

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