Ketten „Großartig, wie der Mann das macht mit den Ketten!"
„Na, die sichtbaren sind nicht die schlimmsten!"
Das Institut für Tierforschung in Bombay hat Versuche angestellt,
welche Farben auf Raubtiere abschreckend wirken. Danach hat sich er-
geben, daß Tiger eine besondere Scheu vor Lellblau haben, ja diese
Farbe geradezu fürchte».
Dennoch dürfte es sich für Tierbändiger nicht empfehlen, beim
Umgang mit Tigern blau zu sein. —vn.
PlÜsch UNd PlUMM Von Jo Lanns Rösler
Plüsch und Plumm gingen auf der Straße. Plüsch und Plumm
trafen einen jungen Mann.
„Wo kommst du her?" — „Von meiner Braut!"
„Du mußt sehr in sie verliebt sein!" Der junge Mann errötete.
Der junge Mann riß sein Taschentuch heraus und rieb sich die Lippen.
„Ist es jetzt weg?" fragte er dann.
Plüsch und Plumm wohnen an der Kauptstraße. „Ist der letzte Auto-
bus vorüber, Plüsch?"
„Ja, Plumm." — „Dann häng die Bilder gerade."
Plüsch und Plumm gehen in das Aquarium. Plüsch und Plumm sind
hell begeistert.
Plüsch und Plumm lassen den Direktor rufen.
„Eine Frage, Kerr Direktor!" — „Bitte?" — „Was kostet bei Ihnen
eine Angelkarte?"
Kinkerlitzchen
Ein spanischer Artist tritt mit einem gelehrigen Schimpansen
Karry aus, der ihn zum Schluß der Nummer einseift und regel-
recht barbiert — nicht etwa mit einem Apparat, sondern mit einem
Rasiermesser.
Das scheint eine gefährliche Sache. Die Frage ist aber: wird
das Messer daraufhin geprüft, ob das Unternehmen wirklich so
schneidig ist? Am Ende ist der Mann schon glatt, und der Affe
kratzt nur mit einer ganz stumpfen Klinge die Seife ab. Aebrigens:
Rasieren mit einem Affen kommt sonst nicht vor, erst am nächste»
Morgen mit dem Kater.
Äusse wankt bumvoll nach Kaufe. Busse hat einen zuviel getrunken.
Vor der Kauslür merkt er es. Er kann und kann das Schlüsselloch
nicht finden. Schaut die Bussen aus dem Fenster:
„Busse, hast du den Kausschlüssel vergessen? Soll ich ihn dir
herunterwerfen?"
Brummt Busse böse: „Unsinn! Den Schlüssel habe ich! Wirf
lieber das Schlüsselloch herunter!"
In Leipzig war große Aufregung. „Im Zoo sind zwei Tiecher
weggekommen!" — „Zwee Tiecher? Richdje Tiecher?" — „Freilich." —
„Wiesodnndas?" — „Gemaust wer» se se Ham!" - „Gemaust? Tiecher?
Kam denn die nich gebrüllt?" — „Tiecher brülln doch »ich!" — „Frei-
lich brülln Tiecher — das sind doch Bestien!"
Dem Andern dämmerts:
Die französischen Behörden haben einige Gastwirte an
Riviera auffordern müssen, sich taktvoller gegen illustre Gäste
zu benehmen. Der König Gustav von Schweden und sein
Kollege, der König Christian von Dänemark, sind von
den Gastwirten zur Reklame benutzt worden. Besonders
verdrossen hat es den König von Schwede», daß Lokale,
wo er zu speisen pflegte, dann von den neugierig herbei-
strömenden andern Gästen Eintrittsgeld erhoben.
Das war ungehörig von den Gastwirten. Sie verdien-
ten ohnehin genug an den neugierigen Gästen, die doch
wohl mehr als gewöhnlich aßen, weil sie sich an dem
König nicht satt sehen konnten.
Angehörige von Patienten einer große» Nervenheil-
anstalt in der litauischen Stadt Kalvarias hatten sich über
Vernachlässigung der Kranken beklagt. Darauf ergab eine
Untersuchung, daß in der Anstalt unter Leitung des Direk-
tors eine Schwarzbrennerei betrieben wurde, die die ganze
Gegend mit Schnaps versorgte.
Der Direktor dieser Nervenheilanstalt war also wohl
selbst nervenkrank, nämlich am nemis rerum, und wollte
sich gesund machen.
„Ach, du meinst die Tiecher, die brülln! Nee — die Tiecher hamse
der nich gemaust — awer auL dem Nestaurang zwee Tischtiecher!"
252
„Na, die sichtbaren sind nicht die schlimmsten!"
Das Institut für Tierforschung in Bombay hat Versuche angestellt,
welche Farben auf Raubtiere abschreckend wirken. Danach hat sich er-
geben, daß Tiger eine besondere Scheu vor Lellblau haben, ja diese
Farbe geradezu fürchte».
Dennoch dürfte es sich für Tierbändiger nicht empfehlen, beim
Umgang mit Tigern blau zu sein. —vn.
PlÜsch UNd PlUMM Von Jo Lanns Rösler
Plüsch und Plumm gingen auf der Straße. Plüsch und Plumm
trafen einen jungen Mann.
„Wo kommst du her?" — „Von meiner Braut!"
„Du mußt sehr in sie verliebt sein!" Der junge Mann errötete.
Der junge Mann riß sein Taschentuch heraus und rieb sich die Lippen.
„Ist es jetzt weg?" fragte er dann.
Plüsch und Plumm wohnen an der Kauptstraße. „Ist der letzte Auto-
bus vorüber, Plüsch?"
„Ja, Plumm." — „Dann häng die Bilder gerade."
Plüsch und Plumm gehen in das Aquarium. Plüsch und Plumm sind
hell begeistert.
Plüsch und Plumm lassen den Direktor rufen.
„Eine Frage, Kerr Direktor!" — „Bitte?" — „Was kostet bei Ihnen
eine Angelkarte?"
Kinkerlitzchen
Ein spanischer Artist tritt mit einem gelehrigen Schimpansen
Karry aus, der ihn zum Schluß der Nummer einseift und regel-
recht barbiert — nicht etwa mit einem Apparat, sondern mit einem
Rasiermesser.
Das scheint eine gefährliche Sache. Die Frage ist aber: wird
das Messer daraufhin geprüft, ob das Unternehmen wirklich so
schneidig ist? Am Ende ist der Mann schon glatt, und der Affe
kratzt nur mit einer ganz stumpfen Klinge die Seife ab. Aebrigens:
Rasieren mit einem Affen kommt sonst nicht vor, erst am nächste»
Morgen mit dem Kater.
Äusse wankt bumvoll nach Kaufe. Busse hat einen zuviel getrunken.
Vor der Kauslür merkt er es. Er kann und kann das Schlüsselloch
nicht finden. Schaut die Bussen aus dem Fenster:
„Busse, hast du den Kausschlüssel vergessen? Soll ich ihn dir
herunterwerfen?"
Brummt Busse böse: „Unsinn! Den Schlüssel habe ich! Wirf
lieber das Schlüsselloch herunter!"
In Leipzig war große Aufregung. „Im Zoo sind zwei Tiecher
weggekommen!" — „Zwee Tiecher? Richdje Tiecher?" — „Freilich." —
„Wiesodnndas?" — „Gemaust wer» se se Ham!" - „Gemaust? Tiecher?
Kam denn die nich gebrüllt?" — „Tiecher brülln doch »ich!" — „Frei-
lich brülln Tiecher — das sind doch Bestien!"
Dem Andern dämmerts:
Die französischen Behörden haben einige Gastwirte an
Riviera auffordern müssen, sich taktvoller gegen illustre Gäste
zu benehmen. Der König Gustav von Schweden und sein
Kollege, der König Christian von Dänemark, sind von
den Gastwirten zur Reklame benutzt worden. Besonders
verdrossen hat es den König von Schwede», daß Lokale,
wo er zu speisen pflegte, dann von den neugierig herbei-
strömenden andern Gästen Eintrittsgeld erhoben.
Das war ungehörig von den Gastwirten. Sie verdien-
ten ohnehin genug an den neugierigen Gästen, die doch
wohl mehr als gewöhnlich aßen, weil sie sich an dem
König nicht satt sehen konnten.
Angehörige von Patienten einer große» Nervenheil-
anstalt in der litauischen Stadt Kalvarias hatten sich über
Vernachlässigung der Kranken beklagt. Darauf ergab eine
Untersuchung, daß in der Anstalt unter Leitung des Direk-
tors eine Schwarzbrennerei betrieben wurde, die die ganze
Gegend mit Schnaps versorgte.
Der Direktor dieser Nervenheilanstalt war also wohl
selbst nervenkrank, nämlich am nemis rerum, und wollte
sich gesund machen.
„Ach, du meinst die Tiecher, die brülln! Nee — die Tiecher hamse
der nich gemaust — awer auL dem Nestaurang zwee Tischtiecher!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ketten" "Oh weh, ich hab den Sturzhelm an der falschen Seite"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 184.1936, Nr. 4733, S. 252
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg